Gefangene des Feuers
Ernstes.“ Kein Grund, sie zu beunruhigen.
Im Zimmer nebenan ordnete sie Atwater dann an, sich in einen Sessel zu setzen, während sie vorsichtig die Kopfwunde untersuchte. Wie Rafe schon gesagt hatte, war es nichts Ernstes.
„Tut mir leid, dass ich Sie belästige, Ma’am“, meinte Atwater entschuldigend. „Sind nur Kopfschmerzen. Ich denke, ein Schuss Whiskey würde mir auch helfen.“
„Nein, würde er nicht“, widersprach Rafe. „Annie, leg deine Hände auf seinen Kopf.“
Der Blick, den sie ihm zuwarf, wirkte ein wenig gequält, weil sie sich unwohl fühlte und nicht sicher war, was sie von seinen Worten über ihre Heilkräfte halten sollte. Doch sie gehorchte trotzdem und legte sanft ihre Hände auf Atwaters Kopf.
Rafe beobachtete das Gesicht des Marshals. Zunächst sah er nur verwirrt aus, dann interessiert und schließlich breitete sich ein Ausdruck fast seliger Erleichterung auf seinem Gesicht aus. „Na so was!“ Er seufzte. „Ich weiß zwar nicht, was Sie gemacht haben, aber meine Kopfschmerzen sind verschwunden.“
Annie nahm die Hände von seinem Kopf und rieb sie gedankenverloren gegeneinander. Also stimmte es doch. In ihr steckte eine Heilkraft, die sie sich nicht erklären konnte.
Rafe legte den Arm um ihre Taille. „Die Hochzeit findet heute Abend um sechs Uhr statt“, sagte er. „Ich habe dir ein neues Kleid dafür gekauft, und Zuber und heißes Wasser zum Baden sind bereits auf dem Weg.“
Er hatte Erfolg mit seiner Ablenkung. Ihr Mund verzog sich vor Vergnügen. „Ein Bad? Ein richtiges Bad?“
„Ja. In einem richtigen Zuber.“
Er bückte sich, um die Satteltaschen und Annies Kleid aufzuheben. Atwater erhob keinen Protest, obwohl klar war, was Rafe vorhatte. Stattdessen strahlte der Marshal sie beinahe an, während er abwesend über seinen Kopf mit der Schürfwunde fuhr, der jetzt seltsamerweise überhaupt nicht mehr wehtat.
Annie sah auf die Satteltaschen, als er sie in ihrem Zimmer auf den Boden fallen ließ. Ihr war die Bedeutung seines Tuns auch nicht entgangen. „Was ist passiert?“, fragte sie.
„Als Atwater angeschossen wurde, habe ich nicht versucht zu fliehen", sagte Rafe schlicht. „Also hat er sich entschieden, dass er mir auch vertrauen könnte.“
„Er will dich also nicht länger fesseln?“ Ihre Miene verriet ihm, wie sehr es sie gequält hatte, dass er gefesselt gewesen war.
„Nein.“ Er streckte die Hand aus und berührte ihr Haar, als es wie schon erwartet an der Tür klopfte. Rafe öffnete und ließ die beiden halbwüchsigen Jungen herein, die schwer an dem Badezuber trugen. Kurz darauf kamen noch zwei Jungen, jeder mit zwei Eimern Wasser in den Händen, die sie in den Zuber schütteten. Dann gingen sie wieder, um ein paar Minuten später mit vier weiteren Eimern Wasser zurückzukehren, diesmal kochend heiß, die sie ebenfalls in den Zuber schütteten. Rafe gab dem ältesten Jungen die Münzen, die er forderte.
Kaum hatte sich die Tür hinter den Jungen geschlossen, flogen Annies Finger über ihre Knöpfe. Begeistert sah Rafe ihr zu, während sein Blick verlangend über ihre Brüste und Schenkel schweifte, bis zu den weichen Locken zwischen ihren Beinen. Dann stieg sie mit einem tief zufriedenen Seufzer ins Wasser, schloss die Augen und lehnte sich zurück.
Sie hatte nicht einmal daran gedacht, die Seife zu holen. Rafe nahm sie aus den Satteltaschen und warf sie mit einem leisen Platscher ins Wasser. Annie öffnete die Augen und schenkte ihm ein Lächeln.
„Himmlisch!“, gurrte sie. „Viel besser als ein kalter Bach.“
Er hingegen hegte einige sehr angenehme Erinnerungen an kalte Bäche und merkte, dass er sofort erregt war. Also zog er seine Kleider aus, um ihnen beiden auch schöne Erinnerungen an diesen Badezuber zu verschaffen.
Sie warf einen Blick zum Bett, als er in den Zuber stieg. „Heute Nacht ...“, versprach er und küsste sie innig.
Steif stand U.S. Marshal Noah Atwater an Annies Seite, frisch gebadet und angezogen wie ein feiner Pinkel, und übergab sie dem Schutz und der Fürsorge ihres Bräutigams. Annie war ein wenig verwirrt. Rafe hatte ein Mal über Hochzeit gesprochen. Und ein paar Stunden später war sie aufgewacht, um zu erfahren, dass die Hochzeit noch am selben Abend stattfinden würde. Sie trug ein neues blaues Kleid, das schlicht geschnitten war, aber sehr gut passte. Ihr Körper darunter bebte immer noch von seinem Liebesspiel. Sechs Wochen Abstinenz hatten seine Begierde über die Maßen entfacht.
Der
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