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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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holte tief Luft. Angst hatte sie nicht. Angenommen, Carlo lachte ihr ins Gesicht und schickte sie wieder fort, war es auch okay. Sie würde es überleben.
    Und wenn Carlo wirklich meinte, was er sagte, würde sie ihre Rache bekommen.
    Erneut nach Atem ringend drückte sie auf den Klingelknopf. Nichts tat sich. Er scheint nicht da zu sein, dachte sie und griff nach ihrem Matchbeutel. In diesem Moment wurde die Tür geöffnet.
    Carlo stand halb bekleidet vor ihr. Er sah aus, als ob er bereits geschlafen hätte. Obwohl ihr die ganze Sache nicht geheuer war, hob sie den Kopf und begegnete gelassen seinem Blick. „Ist das Ihr Ernst?“
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß, dann schaute er ihr wieder in die Augen. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts. „Ja.“
    „Ich weiß nicht, wo ich hin soll. Ich suche ein Dach über dem Kopf.“
    „Für wie lange?“
    „Weiß nicht.“
    Erneut taxierte er sie von oben bis unten. Als sein Blick wieder zu ihrem zurückkehrte, sah sie die Genugtuung in seinen Augen. Genugtuung weniger über ihren Schmerz, wie sie erkannte, sondern darüber, dass er sich in Jack nicht getäuscht hatte.
    In diesem Moment wurde ihr klar, dass er seinen Bruder ebenso abgrundtief hasste wie umgekehrt. Sie erschauerte und rieb sich ihre nassen Arme.
    „Er hat dir das Herz gebrochen, hab ich Recht?“
    Die Tränen schossen ihr in die Augen. Wütend drängte sie sie zurück, wild entschlossen, sich nicht vor ihm zu demütigen. Weder vor ihm noch vor irgendeinem anderen Mann. Nie wieder. „Ja, genau wie du vorausgesagt hast.“
    „Bist du dir sicher, dass du es wirklich willst?“ Er kniff die Augen zusammen. „Es wird kein Zuckerschlecken werden. Ich erwarte Perfektion, und ich kann brutal sein mit meiner Kritik.“
    „Ich weiß, wie der Hase läuft.“ Sie hob ihr Kinn noch einen Zentimeter höher. „Ich bin über die Eigenheiten von Fotografen bestens im Bilde. Ich habe mit Jack zusammengearbeitet, erinnerst du dich?“
    „Jack wird neben mir aussehen wie ein Pfadfinder.“
    „Von mir aus. Koste es, was es wolle.“ Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Ich bin bereit, jeden Preis zu zahlen. Ich will ihm genauso weh tun, wie er mir weh getan hat. Und ich will, dass er genauso zum Gespött wird, wie er mich zum Gespött gemacht hat. Du bist der Einzige, der mir dabei helfen kann“
    Ohne ein weite res Wort öffnete Carlo die Tür weiter und machte eine einladende Handbewegung. Als sie über seine Schwelle trat, ließ Becky Lynn Jack und ihr früheres Leben für immer hinter sich zurück.

4. TEIL
     
34. KAPITEL
    1988
    Becky Lynn trat aus Carlos Bungalow in Beverly Hills und atmete die frische Morgenluft ein. Nachdem sie die Tür hinter sich verschlossen hatte, ging sie zu dem Auto, das Carlo ihr dagelassen hatte, damit sie ins Studio fahren konnte.
    Wieder ein neuer Tag. Der achtundzwanzigste, seit sie Jack verlassen hatte.
    Bei dem Wagen angelangt, warf sie einen Blick über die Schulter auf Car los Haus. Die Fensterscheiben glänzten warm und einladend in der Morgensonne. Der Bungalow war klein, dafür jedoch gab es hinter dem Haus eine überdachte Terrasse mit einem Whirlpool sowie eine herrliche Liegewiese mit Swimmingpool und leuchtenden Blumenbeeten. Früher einmal hatte sie davon geträumt, an genau so einem Ort zu leben.
    Dennoch hätte sie Carlos Bungalow ohne auch nur eine Sekunde zu zögern gegen ihr ehemaliges Apartment eingetauscht. Sie vermisste es schmerzlich – genauso schmerzlich wie das Leben, das sie vor ein paar Wochen noch geführt hatte. Doch da sie wusste, dass es auf Täuschung und Selbsttäuschung basiert hatte, versuchte sie diese Gedanken zu verdrängen.
    Ab und zu allerdings war sie dagegen machtlos. Wie im Moment. Becky Lynn ballte die Hände zu Fäusten und schalt sich töricht. Jack hatte herausgefunden, dass sie bei Carlo lebte, und sie verschiedene Male angerufen. Nachdem sie sich geweigert hatte, seine Anrufe entgegenzunehmen, hatte er ihr einen Brief geschrieben, in dem er zwar sein tiefes Bedauern über ihr Weggehen zum Ausdruck gebracht, sich jedoch mit keinem Wort entschuldigt hatte. Er hatte geschrieben, dass er sie zurückhaben wollte – als seine Assistentin.
    Der Gedanke daran versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Sie holte tief Luft und versuchte, ihn zu verscheuchen. Als ob sie nur seine Assistentin gewesen wäre!
    Wieder atmete sie tief durch. Sie hob das Kinn. Ihr Leben mit Jack und Zoe war nichts als Illusion gewesen, grausame Illusion. Zwei

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