Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms
genau der richtige Mann war für diesen Job. Seine Arbeit deckte sich mit dem Stil von Macro-Wear geradezu ideal.
Er schob seine Hände in die Taschen seiner lässig geschnittenen Macro-Wear-Hose. Ideen hatte er genügend mitgebracht. Und er wusste auch schon, welches Model die Träume, die mit Macro-Wear in den Frauen geweckt werden sollten, transportieren sollte – Valentine.
Sie hatte genau das richtige Gesicht dafür. Und den richtigen Körper.
„Hugh erwartet Sie jetzt.“ Die Rezeptionistin erhob sich und lächelte ihn an. „Ich bringe Sie zu ihm.“
Jack folgte der Frau in Hugh Prestons Büro. Als sie eintraten, kam der Designer mit ausgebreiteten Händen auf ihn zu. „Jack, ich freue mich wirklich sehr, dass Sie es einrichten konnten herzukommen.“
Sie schüttelten sich die Hände, und Jack lächelte. „Und ich freue mich, hier zu sein.“
„Nehmen Sie doch Platz, bitte.“ Der Designer deutete auf eine Sitzgruppe vor dem Panoramafenster, das einen Blick auf das beeindruckende Häusermeer von Manhattan freigab.
„Tolle Aussicht“, bemerkte Jack beifällig, während er es sich in einem der schwarzen Ledersessel bequem machte.
„Finde ich auch. Obwohl ich sie jeden Tag vor Augen habe, kann ich mich gar nicht satt sehen daran.“ Hugh Preston lächelte. „Wie an Ihrer Arbeit. Ich habe Ihre kreative Umsetzung der Mcall-Kollektionen mit großem Interesse verfolgt. Besonders beeindruckt hat mich, was Sie sich für die letzte Frühjahrskollektion haben einfallen lassen. Wirklich ganz außergewöhnlich. Geradezu fantastisch.“
„Danke. Freut mich, dass es Ihren Beifall gefunden hat. Ich war auch sehr zufrieden mit den Aufnahmen.“
„Nun gut. Sie haben Ihre Mappe mitgebracht?“ Jack händigte Preston seine Präsentationsmappe aus, der sie nur flüchtig durchblätterte, als sei er mit den Fotos schon gänzlich vertraut. Dann blickte er wieder auf und schaute Jack in die Augen. „Lassen Sie uns darüber sprechen, was Jack Gallagher für mich tun kann.“
Jack begann, dem Designer seine Vorstellungen darzulegen. Seine Begeisterung kannte kaum noch Grenzen, als er dazu überging, Preston Valentine als das Hauptmodel, das die Linie repräsentieren sollte, zu schildern.
Nachdem sie einige Zeit angeregt debattiert hatten, begann das Gespräch, sich persönlicheren Dingen zuzuwenden. Sie fanden heraus, dass sie ein paar gemeinsame Bekannte hatten, erzählten sich Geschichten über diesen und jenen aus der Branche und lachten viel.
Schließlich schaute Hugh auf die Uhr. „Tut mir wirklich Leid, unser nettes Beisammensein jetzt abbrechen zu müssen, aber ich habe gleich einen Termin.“ Damit erhob er sich.
Jack lächelte und stand ebenfalls auf. „Ich bedanke mich, dass Sie mir so viel Ihrer wertvollen Zeit geopfert haben. Ich kann mir vorstellen, wie beschäftigt Sie sind.“
Hugh warf einen Blick auf Jacks Mappe, dann sah er ihm wieder in die Augen. „Wie lange sind Sie noch in der Stadt, Jack?“
„Nur heute. Ich fliege heute Nachmittag.“
„Warum bleiben Sie nicht über Nacht? Wir könnten heute Abend ein bisschen die Stadt unsicher machen, was meinen Sie? Ich würde Sie gern näher kennen lernen.“
Jack wollte bereits zusagen, doch dann zögerte er. Irgendetwas irritierte ihn, doch er wusste nicht, was.
„Ich würde Sie gern besser kennen lernen“, hatte auch Garnet gesagt, ehe sie ihre endgültige Entscheidung getroffen hatte.
Jack räusperte sich, während er sich einzureden versuchte, dass er sich irrte. Er war nun schon seit Jahren in diesem Geschäft, ein Mann allerdings hatte ihm bisher noch keinen Antrag gemacht.
Aber in dieser Branche war alles möglich.
„Klingt großartig, Hugh. Ich kenne ein paar nette Damen hier, haben Sie etwas dagegen, wenn ich sie mitbringe?“
„Oh, ich dachte eigentlich nur an uns beide.“ Der Designer lächelte. „Wir hätten Gelegenheit zu sehen, wie wir miteinander klarkommen. Auf der kreativen Ebene.“
Jack hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Er schluckte schwer, versuchte jedoch, sich nichts anmerken zu lassen. „Auf der kreativen Ebene“, murmelte er. „Interessante Wortwahl. Ich bin mir nur nicht ganz sicher, ob ich auch wirklich verstehe, was damit gemeint ist.“
„Nun ja, ich würde gern herausbekommen, ob wir tatsächlich die gleiche Wellenlänge haben.“ Der Designer ließ seinen Blick über Jack hinwegwandern. „Vielleicht funkt es ja.“
Verdammte Scheiße. Er hatte sich nicht geirrt. Hugh Preston versuchte
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