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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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leise.
    „Willst du wirklich wissen, warum?“ Zoe stopfte ihre Drogenutensilien wieder in die Kosmetiktasche zurück. „Weil ich mich dann gut fühle. So richtig gut.“
    „Aha. Und mit dem Typ eben hast du dich auch gut gefühlt?“ Becky Lynn trat einen Schritt auf sie zu, streckte die Hand aus und legte sie Zoe auf den Arm. „Hör zu, Zoe, es gibt Stellen, an die du dich wenden und wo du lernen kannst, dich auch ohne Drogen und Sex gut …“
    „Spar dir deine Moralpredigt! Ich weiß, wie man mit Drogen umgeht. Und der Sex … der gehört zum Geschäft eben nun mal dazu.“
    „Nicht unbedingt.“ Becky Lynn blickte Zoe eindringlich in die Augen. „Schau mich an …“
    „Na gut, schauen wir dich an, Valentine. Und was sehen wir da?“ Hitzig schüttelte Zoe Becky Lynns Hand ab. „Carlo verschafft dir die Jobs. Carlo sorgt dafür, dass du Aufmerksamkeit erregst und ständig im Gespräch bleibst. Was glaubst du wohl, wie du ohne ihn dastündest? Du weißt doch gar nicht, wie es ist, wenn man sich jede Buchung mit Zähnen und Klauen erkämpfen muss. Du hast doch überhaupt keine Ahnung!“
    Zoe machte einen Schritt auf Valentine zu, ihre Augen sprühten Funken. „Glaubst du vielleicht, es macht einen Unterschied, ob man, um an Jobs zu kommen, mit einem Mann ins Bett geht oder mit zwanzig? Ich jedenfalls kann da keinen Unterschied sehen. Also hör endlich auf, dich so aufzuspielen. Du bist auch nicht besser als ich.“
    Becky Lynn zuckte zusammen. Der Hieb hatte gesessen. Sie unterdrückte den Wunsch, sich auf dem Absatz umzudrehen, wegzugehen und Zoe ihrem Schicksal zu überlassen. Schließlich schuldete sie ihr nichts. „Ich habe auch gar nicht behauptet, besser zu sein als du. Ich mache mir lediglich Sorgen um dich, das ist alles. Es tut mir einfach weh, mitansehen zu müssen, wie du dein Leben wegwirfst, und ich würde dir gern helfen, aber ich weiß nicht, wie.“
    „Helfen? Soll ich dich vielleicht um Hilfe bitten, oder was?“ Zoe nahm einen Kamm aus ihrer Tasche und fuhr sich aufgebracht damit durchs Haar. „Das würde dir so passen, was? Das machst du doch nur, weil du dich wegen Jack an mir rächen willst.“
    Becky Lynn schüttelte den Kopf. „Das denkst du vielleicht, Zoe, aber es ist nicht so. Ich will dir einfach nur helfen, weil ich glaube, dass du dringend Hilfe brauchst.“
    „Steck dir deine Hilfe an den Hut. Ich will sie nicht, und ich brauche sie auch nicht.“ Zoe warf den Kamm in die Tasche zurück und zog ihren kurzen Rock glatt. Dann machte sie Anstalten, das Bad zu verlassen. „Bist du mit deinem Gelaber fertig? Wenn ja, hast du hoffentlich nichts dagegen, wenn ich jetzt gehe.“
    Damit wandte sie sich um und ging aus dem Bad. Becky Lynn starrte ihr nach. Was war nur mit Zoe passiert? „Warum hasst du mich so?“ fragte sie leise, noch bevor Zoe die Schlafzimmertür erreicht hatte. „Was habe ich dir getan? Ich wollte immer nur deine Freundin sein.“
    Zoe blieb stehen und schaute sie über die Schulter hinweg an. In ihren Augen stand plötzlich aufrichtiges Bedauern, so aufrichtig, dass Becky Lynn einen Moment den Atem anhielt. Gleich darauf jedoch drehte Zoe sich abrupt um und ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    Becky Lynn stützte sich schwer auf den Rand des Waschbeckens und starrte blind in den Spiegel. Sie hatte Mitleid mit Zoe, aber sie sah keinen Weg, wie sie ihr helfen könnte.
    Einen Moment später kamen ihr Zoes Worte wieder in den Sinn. Zoe ging also davon aus, dass sie mit Carlo ein Verhältnis hatte. Und wenn Zoe dieser Ansicht war, waren es alle anderen auch. Warum hatte sie bisher noch nie daran gedacht? Natürlich, es machte Sinn; sie und Carlo lebten zusammen, er hatte sie entdeckt und setzte sich für sie ein. Viele sahen in ihr seine Muse.
    Ihre Wangen brannten vor Scham. Natürlich würde kein Mensch jemals in Betracht ziehen, dass sie einfach nur Geschäftspartner und Freunde waren. Oh nein, alle Welt war überzeugt davon, dass sie miteinander ins Bett gingen.
    Typisch Modebranche, dachte sie bitter. Eine Hand wäscht die andere. Gibst du mir, geb ich dir. Sex gegen Jobs, diese Art von Tauschhandel traf man hier an allen Ecken und Enden.
    Jack und Garnet.
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. Und nun wurden sie und Carlo in dieselbe Schublade gepackt. Es machte sie krank.
    Sie hörte die Tür gehen und warf einen Blick hinüber ins Schlafzimmer. Zwei Models kamen herein. Becky Lynn kannte sie vom Sehen, konnte sich jedoch nicht mehr an ihre Namen

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