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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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ihrem Knie verschränkte. „Ich hab’s einfach vergessen, ich hab mir meinen Wecker nicht gestellt und …“
    „Erzähl keinen Scheiß, Zoe.“ Er beugte sich zu ihr hinunter und legte seine Hände auf die verchromten Armstützen des Freischwingers, auf dem sie saß. „Du hast schwerste Probleme, das sieht doch ein Blinder. Du bist dabei, deine Karriere und dein Leben wegzuwerfen. Mittlerweile gibt es schon fast keinen Fotografen mehr in der Stadt, der es wagt, mit dir zu arbeiten. Und was erwartest du von mir? Glaubst du vielleicht, ich mache Harakiri, indem ich dich noch mal buche? Nachdem du dir so ein Ding geleistet hast?“
    „Bitte, Jack, feuer mich nicht.“ Sie krallte ihre Finger in sein T-Shirt und schaute ihn flehentlich an. „Und sag Tremayne nichts davon. Ich bitte dich.“
    Erneut wallte Mitleid in ihm auf. Und tiefe Besorgnis. Er erinnerte sich an das Mädchen mit der großen Klappe und dem hellen Köpfchen, das sie gewesen war, als er sie kennen gelernt hatte. Diese Erinnerung schmerzte ihn.
    Er sollte wirklich damit aufhören, persönliche Gefühle und Berufliches miteinander zu vermengen. So et was brachte immer Probleme mit sich. Obwohl er sich dies sagte, brachte er es nicht über sich, sie jetzt einfach hängen zu lassen.
    Er schnaubte missbilligend, befreite sich aus ihrer Umklammerung und richtete sich auf. „Du kannst von Glück sagen, dass ich dich mag, Zoe. Jede andere, die in diesem Zustand hier eingelaufen wäre, hätte ich schon längst wieder rausgeschmissen. Und anschließend Tremayne die Hölle heiß gemacht, das kann ich dir flüstern.“ Er sah sie eindringlich an. „Letzte Chance, Zoe, kapiert? Ich gebe dir noch eine einzige Chance, also reiß dich zusammen; wenn du jetzt nicht spurst, ist Feierabend.“
    „Danke, Jack. Du bist ein prima Kerl.“ Als sie sich erhob, schwankte sie leicht. „Ich werde mich bessern, du wirst es sehen. Ich schwör’s dir.“
    Die Tür ging auf, und Pete kam mit einem Kuchenteller und den gewünschten Getränken zurück. Jack warf ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Zoe. Er starrte sie mit zusammengekniffenen Augen nachdenklich an. Zoe hatte immer viel einstecken können, sie war daran gewöhnt, dass er kein Blatt vor den Mund nahm.
    „Dein Anblick ist echt deprimierend, Zoe. Es macht mich ganz krank, mitansehen zu müssen, wie du dich ruinierst. Dir steht die ganze Welt offen, doch was machst du, anstatt danach zu greifen? Du pumpst dich mit Drogen voll. Du schmeißt alles weg – deine Karriere, deine Gesundheit, dein Aussehen, dein Leben.“ Pete hielt ihr den Kuchenteller hin. Sie starrte darauf und erweckte dabei den Ein druck, als würde sich ihr gleich der Magen umdrehen. Jack schüttelte den Kopf. „Versuch, irgendwo Hilfe zu finden, Mädchen. Du hast sie wirklich nötig. Wenn du so weitermachst, bringst du dich noch ins Grab.“
    Zwei Stunden später ordnete Jack eine Pause an. Er war völlig erschöpft. Aus Zoe auch nur eine einzige vernünftige Aufnahme herauszukriegen war anstrengender, als einen Nagel in einen Zementboden einzuschlagen. Sie konnte kaum die Augen offen halten, geschweige denn, einen bestimmten Punkt fixieren. Er hatte alle Tricks angewandt, die er kannte, doch seine Mühe war vergebens.
    Die Einstichstellen an Zoes Armen zu übertünchen war fast unmöglich. Die Maskenbildnerin, eine Frau mit jahrelanger Erfahrung, die an alles Mögliche gewöhnt war, brach bei dem Anblick fast in Tränen aus.
    Jack beschriftete einige Filmdosen und legte sie dann weg. Erst als er die Spuren gesehen hatte, war ihm aufgegangen, dass Zoe an der Nadel hing. Bisher war er nur davon ausgegangen, dass sie lediglich ab und zu irgendwelche Designerdrogen schluckte, was ohnehin schlimm genug war. Ihm war nicht klar gewesen, dass sie bereits die letzte Stufe erreicht hatte und fixte.
    Zoe war nicht das erste Model, das er diesen Weg hatte gehen sehen. Manche gerieten vollkommen außer Rand und Band, wenn sie sich plötzlich mit so viel ungewohnter Aufmerksamkeit und Geld konfrontiert sahen, und kamen auf dumme Gedanken, wozu das Partyleben in Hollywood einen guten Teil beitrug. Die Mädchen kamen mit Drogen in Berührung und konnten oft nicht widerstehen. Hatte ein Model diesen Weg erst einmal eingeschlagen, gab es meistens kein Zurück mehr. Ein paar schafften es, aber nur ein paar.
    „Jack! Himmel, du wirst es nicht glauben!“
    Jack schaute seinem Assistenten ins Gesicht, das

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