Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms
erstaunlicherweise – an ihre. Ja, er wollte nicht nur allein von diesen himmlischen Früchten kosten, ebenso wichtig war ihm ihr Vergnügen.
Und dann war es auch schon vorbei. Schneller, als er erwartet hatte. Viel schneller.
Er zeichnete mit den Fingerspitzen die Linien ihres Gesichts nach, während er schon daran dachte, es ein zweites Mal zu tun. Wollte sie auch? Einen Moment später fragte er sich besorgt, ob es ihm wohl gelungen war, sie zu befriedigen. Er hoffte es.
Er hatte darüber gelesen und viele Unterhaltungen belauscht, in denen sich Models über ihre Liebhaber ausgetauscht hatten. Er wusste, dass Frauen die Männer, die sich viel Zeit nahmen, um sie glücklich zu machen, für die besten Liebhaber hielten. Er wollte Gina glücklich machen. Er wollte einer der Fotografen werden, über den flüsternd in Umlauf gebracht wurde, er sei ein fantastischer Liebhaber. So wie man es sich von Giovanni erzählte.
Gina hielt die Augen geschlossen. Er räusperte sich, und sie hob die Lider und sah ihn an. „War es … schön für dich? Hoffentlich.“
Sie lächelte, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. „Ja. Lieb von dir, dass du fragst. Das hat vor dir noch niemand getan.“
Er stutzte und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. „Echt?“
„Mmm. Meistens ist man ja in Eile.“ Sie streckte die Arme aus und legte ihre Hände in seinen Nacken, wo sie die Finger ineinander verschränkte. „Bis auf das erste Mal mit meinem Onkel war es immer bei irgendeinem Shooting.“ In ihren Augen lag ein leicht trauriges Lächeln. „Da muss es schnell gehen. Und man muss aufpassen, dass das Make-up und die Frisur nicht verdorben werden.“
Er hätte gern gewusst, mit wem sie schon alles geschlafen hatte. Doch obwohl diese Frage ihn ziemlich beschäftigte, wagte er nicht, sie zu stellen. Er rollte sich von ihr herunter, legte sich neben sie und schaute sie an. Er war nicht überrascht über ihr Geständnis; schließlich hatte er bereits als kleiner Junge mitbekommen, was bei Fotoshootings so alles ablief. Er wusste, was sich zwischen Models und Fotografen abspielte und dass in diesem Metier jede mit jedem schlief. Es war normal.
Es wunderte ihn nur, weil Gina noch so jung war und weil er wusste, dass bis vor einem Jahr ihre Mutter nicht von ihrer Seite gewichen war. Sie hatte Gina auf jedes Shooting begleitet. Diesmal stillte er seine Neugier und fragte.
Sie kuschelte sich enger an ihn. „Ich nehme an, sie wusste sehr genau, was abging, doch sie hat immer so getan, als wäre ihr gar nicht aufgefallen, dass ich für kurze Zeit verschwunden war. Sie will, dass ich ein richtiger Star werde, verstehst du, und sie kennt die ungeschriebenen Gesetze in diesem Geschäft. Ich glaube, es würde ihr nicht mal was ausmachen, wenn sie erführe, dass ich mit Giovanni geschlafen habe.“
Jack versteifte sich, und sie lächelte. „Ich weiß, was du jetzt denkst, aber ich kann dich beruhigen. Er ist mir einfach zu alt, obwohl er noch immer sehr sexy ist. Er treibt’s mit jeder.“
„Aber mindestens einmal auch mit dir, stimmt’s?“
„Mmm.“ Sie hob das Kinn. „Ich war damals dort die Jüngste und die, die die wenigste Erfahrung hatte.“
Er erwiderte nichts. Nach einem Moment des Schweigens zog sie die Augenbrauen zusammen und taxierte ihn forschend. „Das kommt dir wahrscheinlich alles ziemlich … widerlich vor oder so, stimmt’s?“
Als er sie sich nun zusammen mit Giovanni vorstellte, verspürte er plötzlich ein Würgen im Hals. Und doch konnte er sie irgendwie verstehen. Giovanni war in der Modewelt anerkannt und einflussreich, er konnte einem Model alle Türen öffnen.
Er griff zu einer Notlüge, um sie nicht zu verletzen. „Weshalb sollte es?“
„Sag mal“, wechselte sie nun das Thema, „ich hab heute so ein Gerücht gehört.“ Jack konnte sich ziemlich genau vorstellen, was sie gehört hatte, aber er ermunterte sie nicht, die Frage, die ihr offensichtlich auf der Zunge lag, zu stellen. „Man erzählt sich, dass du sein Sohn bist. Giovannis, meine ich.“
„Sein Bastardsohn. Ja, es stimmt.“
„Wow. Bastardsohn.“ Sie lachte. „Wie ist das denn so, ein Bastard zu sein?“
Er zuckte gleichmütig die Schultern, als hätte er daran noch niemals einen Gedanken verschwendet. „Keine Ahnung. Es ist einfach so, wie es ist.“
„Ich find’s irgendwie cool.“ Sie setzte sich auf und reckte die Arme, wobei sich ihre Brüste hoben. Dieser Anblick erregte Jack sofort wieder aufs Neue.
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