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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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mir leid, Baby. Vielleicht bin ich auch ein wenig gereizt, weil ich so wenig geschlafen habe, aber ich weiß nicht, worauf du hinauswillst. Natürlich helfe ich dir. Das ist doch selbstverständlich.”
    Jade wich zurück. “Bist du sicher?”
    “Natürlich. Sag einfach Bescheid.”
    “Es ist etwas, was ich noch nie gemacht habe, jedenfalls nicht als Erwachsene.”
    Sie sah zu ihm auf und betrachtete die Konturen seines Gesichts, ebenso wie die Schatten, die darin lagen. Sie sah ein Gesicht, von dem sie wusste, dass sie es lieben könnte. Es musste sich noch zeigen, ob sie ihm das geben konnte, was er so sehr verdiente.
    “Ich bin noch nie verliebt gewesen, und deshalb weiß ich auch nicht, wie sich das anfühlt. Aber ich glaube, es könnte gerade passieren.”
    Luke fühlte sich, als sei er mit einer Axt in zwei Hälften geteilt worden. Es klingelte in seinen Ohren und sein Kopf fühlte sich leicht an. Er öffnete seinen Mund, aber außer einem Ächzen kam nichts heraus.
    Jade runzelte die Stirn. “Solltest du jetzt nicht etwas sagen? Irgendetwas? Vielleicht ein ‘Danke schön, aber danke nein’? Sogar ein ‘Ach wirklich, ich hatte ja keine Ahnung’ wäre besser als das?”
    “Hilf mir Herr”, murmelte Luke und fuhr sich mit den Fingerspitzen über die Lippen um nachzuschauen, ob er die Worte wirklich gesagt oder ob er das Stoßgebet nur geträumt hatte.
    Jade verzog das Gesicht. Luke dachte, es sei besser, jetzt etwas zu sagen, auch wenn es das Falsche wäre.
    “Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht da drüben im Bett liege und ob ich nicht schon eingeschlafen bin und ob das, was ich eben gehört habe, nicht nur ein Traum ist.”
    Jade rutschte nervös im Bett umher. Sie wusste nicht, ob das, was er gerade gesagt hatte, ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Aber nur für den Fall, dass es so war, nahm sie die Gelegenheit wahr und strich ihm mit der flachen Hand über die Brust.
    Luke hätte nichts mehr erschrecken können, auch wenn sie ihm mit der Faust in die Magengrube geschlagen hätte. Er nahm ihre Hand, führte sie zu seinen Lippen und küsste sie. Sie schmeckte unglaublich gut, süß und viel zu greifbar, um ein Traum zu sein.
    “Okay, da ich sowieso nur träume, kann ich es auch sagen”, begann Luke. “Ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal in New Orleans gesehen habe, als du dort inmitten der ganzen Kinder auf dem Boden gesessen und ihre Gesichter bemalt hast. Nicht nur das, sondern ich träume die ganze Zeit davon, mit dir zu schlafen. Nur weiß ich ja, wie du zu Männern stehst, und ich möchte, dass du weißt, dass ich ein Leben lang darauf warten würde, auf die Möglichkeit, dass du vielleicht deine Haltung dazu änderst.”
    Jade fühlte sich, als habe sie plötzlich keinen Halt mehr.
Oh Gott. So also fühlte es sich an, wenn man jemanden so sehr berühren wollte, dass es einem wehtat
.
    “Das ist kein Traum”, sagte Jade. “Und ich möchte, dass wir miteinander schlafen … oder es zumindest versuchen. Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich möchte es, aber ich weiß nicht, was dann passiert. Es könnte sein, dass alle Alarmsirenen in mir losschlagen, dass ich mich an die Vergangenheit erinnere … Wenn das so ist, dann denke bitte nicht, dass es etwas mit dir zu tun hat. Du hast nichts falsch gemacht. Es liegt dann daran, dass früher jemand etwas falsch gemacht hat.”
    Luke konnte sich nicht mehr darauf konzentrieren, was sie sagte. “Oh, Liebes”, flüsterte er und berührte dann ihre Hände, ihr Gesicht.
    “Sieh es einfach als Testlauf”, sagte Jade. “Wenn dir das Modell nicht gefällt, dann haben wir nur wenige Minuten verschenkt.”
    Luke holte langsam tief Luft.
    “Wenn es dir wirklich ernst ist damit – und glaube mir, ich bete zu Gott, dass du keine Witze machst –, dann ist da etwas, das du wissen solltest.”
    “Was?”
    “Wenn ich schon Zeit verschwende …”
    Jade hielt den Atem an. “Dann?”
    “Dann werden es verdammt noch mal mehr als einige Minuten sein.”

19. KAPITEL
    J ade konnte ihren Blick nicht von Lukes Gesicht abwenden. Sie musste schauen, ob sie in seinen Augen die Zärtlichkeit und die Wärme sehen konnte, die sie brauchte, um sicher zu sein, dass es kein Fehler war.
    “Wer fängt an?”, fragte sie.
    Luke war von dieser Frage etwas irritiert. In diesem kurzen Moment sah er vor seinem inneren Auge ein kleines Kind, das nackt war, und das gottergeben vor einer seltsamen Kreatur stand. Jade hatte

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