Gefangene Seele
sie für einen Augenblick in einen Strahl Mondlicht, der durch einen Spalt im Vorhang gedrungen war und ihre Narbe hell erleuchtete. Dies bremste Luke umgehend … in dieser Nacht ging es nicht darum, was er wollte, sondern was Jade brauchte, was sie erfahren wollte, dass dieser Akt – der Liebesakt – Lust bedeutete, nicht Schmerz.
“Mach die Beine auseinander”, flüsterte er.
Ihr Atem wurde kurz unregelmäßig, hielt dann an, um danach heftig wieder einzusetzen. Es war der Moment, in dem die Leidenschaft der Panik wich. Jede Erinnerung, jedes Bild, das sie in den letzten achtzehn Jahren versucht hatte zu verdrängen, kam mit Gewalt zu ihr zurück. Jade versuchte sich zu bewegen, aber sie zitterte stattdessen. Allein durch den Gedanken, dort berührt zu werden, wurde ihr schlecht.
“Oh, Luke … es tut mir leid. Ich glaube, ich kann das nicht.”
Luke hielt an und legte dann seine Wange auf ihren flachen Bauch.
Jade zitterte so sehr, dass sie glaubte, sie würde ohnmächtig.
“Pst, Baby, es ist schon gut, schon gut. Du brauchst nichts zu tun, was du nicht willst.”
Dann schob er, wie zum Beweis, seinen Arm unter ihre Hüfte und hielt sie einfach nur fest und schob ihre Beine durch sein Gewicht zusammen. Ihre Haut war heiß, ihre Muskeln zitterten. Er konnte den Duft ihrer Seife ebenso wie den Moschusduft einer Frau riechen.
In diesem Moment hasste Jade, dass sie so war, wie sie war, und das nur aufgrund dessen, was ihr früher einmal angetan worden war.
“Es tut mir leid”, murmelte sie, “es tut mir leid. Ich habe es versucht.”
“Das weiß ich, und ich sage dir, dass es in Ordnung ist.”
Jade hasste sich selbst. Sie war nichts als ein emotionaler Krüppel.
“Aber es ist nicht in Ordnung”, sagte sie und begann zu weinen.
Luke rutschte zu ihr auf, setzte sich hin und nahm sie auf den Schoß. Während er sie an sich zog, legte Jade ihren Kopf an seine Schulter, dann wiegte er sie wie ein Baby.
Aus Sekunden wurden Minuten, dann achtete sie nicht mehr auf die Zeit. Jade hörte den regelmäßigen Schlag seines Herzens, und sie ahnte, wie viel Kraft es ihn gekostet hatte, sich zurückzuhalten. Jetzt wusste sie, dass sie ihm vertrauen konnte. Wenn sie sich nur selbst vertrauen könnte! Sie war schon so nahe dran. Als sie in der Stille zusammensaßen, überlegte sich Jade, dass sie es noch einmal versuchen wollte.
“Luke?”
“Ja, Baby?”
“Können wir es noch einmal ausprobieren?”
Luke stöhnte. “Oh Baby, ich würde ja gern, aber ich weiß nicht, ob ich ohne …”
“Und wenn ich die Initiative übernehme?”
“Du hast immer alles unter Kontrolle.”
“Das ist es nicht”, sagte sie, rutschte von seinem Schoß und knuffte ihn auf die Schulter.
Luke ließ sich auf die Matratze fallen.
Jade setze sich auf und fuhr mit den Händen seine Beine entlang. Sie spürte, wie sich die Muskeln unter seiner Haut anspannten.
“Oh Mann, wenn du das Kontrolle nennst, dann kannst du gern weitermachen”, raunte Luke.
Ihre Finger glitten an seiner Leiste vorbei über den Bauch und ertasteten die Glätte und Anspannung seiner Muskeln. In gewisser Weise war es Jade, als male sie ihn. Aber statt des Pinsels benutzte sie ihre Finger auf der Leinwand.
Sie schloss die Augen und verfolgte im Geiste die Linie seiner Arme und Beine. Unterbewusst merkte sie sich alles, als wolle sie eine Skizze von ihm aus dem Kopf anfertigen.
Luke schwitzte jetzt, und er atmete kurz und hektisch ein und aus. Er hätte nie gedacht, dass er seine Fassung im Bett einer Frau verlieren würde, aber heute Nacht könnte es der Fall sein. Als ihre Fingernägel über seine Brust fuhren, schnellte er hoch.
“Süße Mutter Gottes …”
Jade atmete langsam ein und öffnete ihre Augen. Sie spürte ihr eigenes Gewicht nicht mehr … ihr Kopf war leer. Alles um sie herum schien in Zeitlupe vor sich zu gehen. Sie schaltete den letzten Gedanken ab, als sie sich auf Lukes Leiste setzte. Er war hart und pulsierte. Sie brauchte ihn nicht zu berühren, um zu wissen, wie es sich anfühlte. Aber es war anders als früher. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wie eine richtige Frau, nicht wie ein Opfer. So sehr wollte sie eine Frau sein, und sie wollte eins mit diesem Mann sein.
Ihre Bewegungen waren langsam und kontrolliert, als sie sich auf ihre Knie aufrichtete. Sie spürte ihn auf der Innenseite ihrer Oberschenkel.
“Luke.”
Er antwortete nur mit einem Stöhnen.
“Beweg dich nicht …”, flüsterte sie.
Mit
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