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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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wie sie ihn gehen lassen konnte.
    “Danke, Mr. Cochrane. Ich weiß es sehr zu schätzen.”
    “Bitte, nennen Sie mich Sam. Jetzt kommt mit, ich zeig euch eure Zimmer.”
    “Ich bring die Taschen hoch”, fügte Luke hinzu.
    Jade vermied es, ihn anzusehen. Sie wollte in seinem Gesicht das Mitleid nicht sehen, auch wenn sie den Grund dafür nicht kannte.
    Luke ging hinter ihnen die Treppe hinauf. Er bemerkte, wie es Jade schwerfiel, die Augen von den teuren Gemälden und eleganten Teppichen abzuwenden. Wahrscheinlich war es ihr bisher nicht in den Sinn gekommen, dass sie eines Tages dieses Haus, das mehrere Millionen Dollar wert war, erben würde. Wenn es allein Geld war, das sie brauchte, dann wäre sie auf der sicheren Seite.
    Als sie den Flur bis zur Hälfte hinuntergegangen waren, hielt Sam an. “Da wären wir.” Er öffnete eine Tür und trat ein. “Es ist ziemlich geräumig. Du hast dein eigenes Badezimmer. Ich glaube, es ist alles da, was du brauchst. Falls nicht, das weiße Telefon auf dem Beistelltisch ist eine Art Gegensprechanlage. Am anderen Ende antwortet dir Velma. Du brauchst nur abzuheben und die Null zu wählen. Sie kann dir auch alle anderen Fragen beantworten.”
    “Wer ist Velma?”, fragte Jade.
    Sam lächelte. “Sie sagt von sich, sie sei meine Haushälterin, aber sie ist eher der Kapitän des Schiffes. Wenn ich sie nicht gehabt hätte, wäre ich schon vor Jahren untergegangen.”
    Dann öffnete Sam eine weitere Tür und deutete in den Raum dahinter. Das ist die Verbindungstür zwischen den Schlafzimmern. Ich war mir nicht sicher, ob ihr euch ein Bett teilen wollt. So habt ihr zwei Zimmer, wenn ihr wollt.”
    Jades Augen wurden groß, als sie in das Nachbarzimmer sah und dort ein riesiges leeres Bett ausmachte.
    “Wir nehmen das Zimmer”, sagte sie schnell.
    “Fein”, antwortete Sam und drehte sich zu Luke um. “Würdest du die Taschen einfach dort abstellen?”
    “Klar”, gab Luke zurück. “Und ich kann ja mal Michael Tessler anrufen, während du den beiden noch hilfst, sich einzurichten.”
    “Wer ist das?”, fragte Jade.
    “Das ist der Arzt von deinem Vater”, gab Luke zurück und ging wieder hinaus in den Flur.
    Zu seiner Überraschung folgte ihm Jade.
    “Hey!”
    Luke wollte einfach weitergehen, aber er schaffte es nicht, sie zu ignorieren. Er setzte ein Lächeln auf und drehte sich zu Jade um.
    “Ja?”
    “Was ist hier los?”
    “Was soll hier los sein? Tut mir leid, ich weiß nicht, was du meinst.”
    Jade trat nahe an ihn heran. Sie ballte die Hände zu Fäusten und sah ihn wütend an.
    “Du lügst.” Dann holte sie tief Luft. “Du bist auch nicht besser als all die anderen.”
    “Die anderen wer?”, fragte Luke.
    “Männer”, gab sie zurück, indem sie das Wort ausspuckte, als sei es ein Fluch. “Sie lügen alle. Und du bist auch nicht anders.”
    Luke wurde plötzlich mulmig im Magen, wobei er die Gründe dafür im Moment nicht näher untersuchen wollte. Aber er würde es nicht zulassen, dass sie das letzte Wort behielt. Jedenfalls nicht zu diesem Thema.
    “Ich werde dir nie wehtun”, sagte er leise zu ihr. “Und das meine ich ernst.”
    Dann drehte er sich um und stieg die Treppe hinab, während Jade weiter im Flur stand.
    Jade war irritiert. Sie ging zurück in das Schlafzimmer. Wenn sie die Antworten auf ihre Fragen nicht von Luke Kelly bekam, dann wusste sie, wen sie fragen musste. Allerdings lag Raphael schon ausgestreckt auf dem Bett und hatte die Augen geschlossen. Sie wusste, dass er nicht schlief, aber sie brachte es nicht übers Herz, ihn zur Rede zu stellen. Nicht jetzt.
    “Hast du Hunger, meine Liebe?”, fragte Sam.
    Sie sah Raphael an und seufzte. “Ein wenig. Rafie … magst du eine Kleinigkeit essen?”
    “Nein danke, aber iss gern ohne mich”, antwortete Raphael. “Ich glaube, ich mache ein Nickerchen, bis der Arzt da ist.”
    Sam berührte Jade an der Schulter, zog seine Hand aber sofort zurück, als er spürte, dass sie zusammenzuckte.
    “Ich lass dich in Ruhe, damit du dich frisch machen kannst. Wenn du so weit bist, komm herunter und dann links. Am Ende des Flures geht es nach rechts. Da siehst du schon das Esszimmer.”
    “Ja, danke”, entgegnete Jade. Sie wünschte, er würde endlich den Raum verlassen, sodass sie mit Raphael reden konnte.
    Sam wandte sich zum Gehen, hielt jedoch noch einmal inne und drehte sich zu ihr um.
    “Jade?”
    “Ja?”
    “Ich freue mich so sehr, dass du wieder daheim bist.”
    Sie seufzte. Und

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