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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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würde.
    “Danke, dass du so gut zu mir bist”, sagte sie.
    Sam legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie kurz an sich.
    “Du bist meine Tochter. Wenn ich könnte, würde ich dir den Mond schenken und Raphael würde wieder gesund.”
    Jade lächelte traurig. “Leider geht beides nicht.”
    “Ich weiß, Liebes, und das tut mir so leid.”
    Jade genoss den Trost und seine Kraft, als sie sich an ihn lehnte.
    “Ich werde dir nie zurückgeben können, was du für Rafie tust.”
    “Das Einzige, was ich mir von dir wünsche, hast du schon. Wenn du dich daran erinnerst, werden wir beide glücklich sein.”
    Jade sah ihn fragend an. “Etwas, was ich schon habe? Was meinst du damit?”
    “Deine Erinnerung daran, wie sehr ich dich geliebt habe … und wie sehr du mich geliebt hast.” Dann stand er schnell auf, ohne die Antwort abzuwarten. “Wie ist es mit frühstücken? Möchtest du etwas Besonderes?”
    Jade schüttelte den Kopf. “Vielleicht Waffeln. Velma macht sehr gute Waffeln.”
    Sam lächelte. “Mit Erdbeeren, oder?”
    Jade wurde bewusst, dass für Sam ihre Beziehung einen viel größeren Stellenwert einnahm und viel bedeutsamer war als für sie, denn er hatte die Erinnerungen eines Vaters an sein Kind.
    “Das habe ich bestimmt früher immer gegessen, nicht wahr?”
    Er lachte. “Eigentlich habe ich das immer gegessen. Du hast auf meinem Schoß gesessen und die Erdbeeren von meiner Waffel gepickt. Und von deiner.”
    “Oh, ich glaube, nun bin ich zu groß, um auf deinem Schoß zu sitzen, aber nicht zu alt, um die Erdbeeren zu stibitzen”, antwortete sie.
    “Ich werde schon aufpassen”, sagte Sam. “Lass dir ruhig Zeit beim Duschen. Du hast es verdient, dich ein wenig zu verwöhnen.”
    Bevor Jade etwas erwidern konnte, hatte Sam schon den Raum verlassen, in dem sie als Kind geschlafen hatte. Sie wollte gerade aufstehen, aber dann ließ sie sich instinktiv wieder auf das Bett fallen, drehte sich auf die Seite, zog die Knie bis zum Bauch und raffte die Decke bis unters Kinn.
    Durch einen Spalt in den Vorhängen drang Sonnenlicht in den Raum. Sie schloss die Augen, und als sie das tat, stellte sich Jade vor, sie könnte die Schritte ihrer Mutter auf dem Flur hören. Jade zog sich die Decke über den Kopf, so wie sie es in der Nacht getan hatte, als Margaret sie fortgenommen hatte. In der Hast des Aufbruchs war die Decke zurückgeblieben. In diesem Moment wünschte sich Jade, auch sie wäre wie die Decke zurückgelassen worden.
    Sobald der alte Mann und die Frau aus dem Wagen gestiegen waren, hatte Johnny Newton ihren Hinterkopf in dem Fadenkreuz seines Gewehres gehabt. Alles, was er hätte tun müssen, war abzufeuern. Dann wäre alles vorüber gewesen. Aber das wäre zu einfach gewesen. Es bestand keine Herausforderung darin, graue Gehirnmasse auf dem Betonweg und dem Gras zu verteilen, jedenfalls nicht, wenn das Opfer ihn dabei nicht ansah. Er wollte die Angst in ihren Augen sehen und ihr Bewusstsein, dass ihre Zeit nun um sei. Das war der Grund, warum er das alles tat, und das bedeutete, dass eine schnelle Kugel in dem Kopf von Jade Cochrane für ihn nicht den Zweck erfüllte.
    Außerdem hätte sein erstes Ziel der Mann sein müssen. Gestern war er ihnen zum Krankenhaus gefolgt. Es war einfach, den Namen des Mannes zu erfahren, der auf der Quarantänestation lag, aber es war nicht so einfach, auch hineinzukommen. Er musste sich einen neuen Plan überlegen, wie er an diesen Bastard herankommen und ihn loswerden könnte. Obwohl es seiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit war, bis der Mann von alleine starb. Big Frank musste sich eigentlich nur noch ein wenig gedulden. Aber Johnny wurde ja nicht für seine Meinung bezahlt, sondern für die Ergebnisse seiner Arbeit.
    Also beobachtete er durch das Tele seiner Waffe weiter, wie Jade ins Haus hineinging. Als die Tür hinter den beiden geschlossen worden war, legte er das Gewehr zur Seite, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und masturbierte. Dieses Ritual war alt, es ging um Macht und Kontrolle, und das war Johnnys einzige Schwäche. Nie hätte er zugegeben, dass er eine sexuelle Obsession hatte, aber es war wahr. Jedes Mal, wenn er mit einer Waffe hantierte und so Gott spielte, Herr über Ort und Zeit des Todes eines Menschen war, beendete er die Situation, indem er sich selbst einen absoluten Höhepunkt bescherte.
    Genau in der Mitte seines Orgasmus klingelte sein Mobiltelefon.
    Big Frank hatte erwartet, ein Hallo zu hören, nicht ein gutturales

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