Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
Vom Netzwerk:
gesehen hatte, hatte sie ihm alles von ihrer Vergangenheit erzählt. In diesem Moment wusste sie nicht, ob es ihr peinlich war oder ob sie einfach darüber erleichtert sein sollte.
    Luke sah, dass sie rot geworden war und erahnte ihre Gedanken. Dann seufzte er. Er schämte sich seiner Gefühle für diese Frau, doch er konnte sie nicht ändern.
    Endlich zwang er sich, sich darauf zu konzentrieren, was ihn zu Sam geführt hatte.
    “Sam, du hattest recht, was die Dawson Company angeht.”
    Sam war schnell bei der Sache, denn ihm lag sein Geschäft am Herzen. Die Dawson Company produzierte Ventile. Als er die Firma aufkaufte, war sie seit zwei Jahren in den roten Zahlen. Innerhalb von neun Monaten hatte er sie vor dem sicheren Bankrott bewahrt, und nun schrieb sie bereits schwarze Zahlen. Und obwohl die wirtschaftliche Situation des Unternehmens gut war, misstraute er dem Geschäftsführer.
    “Es ist Kilmer, nicht wahr?”, fragte Sam.
    Luke nickte. “Ja, er macht Schritte zurück, aber noch schlimmer, er reitet dich rein. Die beiden Aufträge für die NASA, die ihr nicht bekommen habt … das lag daran, weil er die Angebote manipuliert hat.”
    “Dieser Idiot”, murmelte Sam, dann erinnerte er sich daran, dass Jade mit am Tisch saß. “Oh, entschuldige bitte. Ich sollte in deiner Gegenwart nicht so sprechen.”
    Jade musste fast lachen. Wenn Sam nur gewusst hätte, was sie in ihrem Leben schon alles gehört und gesehen hatte, dann hätte er sich geweigert, mit ihr an demselben Tisch zu sitzen.
    “Glaub mir”, sagte sie, “ich habe schon Schlimmeres gehört.”
    Sam sah sie verwundert an, dann nickte er. “Natürlich hast du das. Ich habe nicht nachgedacht. Aber das heißt nicht, dass du es noch einmal hören musst, oder? Dennoch tut es mir leid, okay?”
    Sam schaute auf seine Armbanduhr. “Es ist zehn Uhr Eastern Standard Time. Ich könnte ihn jetzt im Büro erreichen.” Dann wandte er sich an Jade. “Liebes, würdest du mich bitte entschuldigen? Ich muss das jetzt schnell erledigen, bevor wir eine weitere Ausschreibung verlieren.”
    “Klar, mach dir um mich keine Sorgen. Ich kann mir immer noch ein Taxi zum Krankenhaus bestellen.”
    “Ich bin sowieso gerade auf dem Weg ins Büro”, sagte Luke, “ich kann dich gern zum Krankenhaus fahren.”
    “Dann ist ja alles erledigt”, sagte Sam und stand vom Tisch auf, während er bedauernd auf sein halb gegessenes Frühstück hinabsah. “Nun, ich nehme an, das ist nicht das letzte Mal, dass es Erdbeeren gibt.” Er eilte aus dem Zimmer, um so schnell wie möglich den Mann zur Rede zu stellen, der ihn hinterging.
    Jade winkte ihm zum Abschied, bevor sie auf ihren Teller sah. Aufgrund von Lukes Überraschungsbesuch hatte auch sie vergessen zu frühstücken.
    “Das sieht ziemlich gut aus. Bist du nicht hungrig?”, fragte Luke.
    “Ich war hungrig”, antwortete Jade.
    Luke seufzte. “Bitte tu das nicht.”
    “Was soll ich nicht tun?”
    “Bau nicht noch mehr Mauern zwischen uns auf. Freunde sollten nicht über Wälle klettern müssen, wenn sie einfach nur Hallo sagen wollen.”
    “Ich weiß nicht wie das ist, Freunde zu haben. Geschweige denn, wie man selbst jemandem ein Freund ist”, murmelte Jade.
    “Gestern hast du das aber schon gut hinbekommen.”
    Sie sah auf, um nachzuschauen, ob Luke es ironisch meinte. Er meinte es ernst.
    “Gestern war gestern.”
    Er zuckte mit den Schultern. “Und heute ist heute. Also, wie ich sagte … die Waffeln sehen sehr gut aus. Willst du denn gar nichts essen?”
    “Doch, schon”, antwortete sie.
    “Dann greif zu”, ermunterte sie Luke.
    Jade schnitt ein Stück Waffel ab und spießte es zusammen mit einer Erdbeere auf, dann schob sie es sich in den Mund.
    “Mmm”, machte sie.
    Luke sah ihr dabei zu, wie sie sich mit der Zungenspitze den Puderzucker von den Lippen leckte. Dann griff er nach seiner Kaffeetasse. Er musste irgendetwas in die Hand nehmen, sonst würde er über sie herfallen oder einfach verrückt werden.

13. KAPITEL
    A ls Jade mit dem Frühstück fertig war, fiel ihr ein, dass sie noch etwas vorhatte.
    “Das Shopping-Center liegt doch auf dem Weg zum Krankenhaus, oder?”
    Luke nickte, als er den letzten Rest Kaffee trank.
    “Könnten wir auf unserem Weg dort anhalten? Ich würde Raphael gern ein Paar warme Socken kaufen, denn er hat immer so kalte Füße.”
    “Sicher, das machen wir”, erwiderte Luke.
    Dann kam Sam zurück. “Shelly Hudson hat angerufen. Sie hat mir aufgetragen, dir

Weitere Kostenlose Bücher