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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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stand ein Bedürfnis, das nie erfüllt werden würde. Amara konnte ihr nicht das geben, was die meisten Leute unter Liebe verstanden, das hatte Dorian auf den ersten Blick gesehen. Aber, dachte er, als er den letzten Knoten band, irgendetwas musste doch zwischen ihnen vorhanden sein. Sonst wäre Amara nie in dieses gefährliche Gebiet eingedrungen. „Ist sie wirklich bewusstlos?“, fragte Ashaya. Er ging zu ihr hinüber und nahm sie in den Arm.
    „Nicht mehr besonders tief. Wahrscheinlich wacht sie in ein paar Minuten auf. Du solltest dich jetzt umziehen. Du erinnerst dich an die Sendung.“ Ashaya sollte in den Morgennachrichten auftreten.
    „Ich weiß nicht, ob ich im Augenblick dazu in der Lage bin.“ Sie legte ihr Ohr an seine Brust, lauschte seinem Herzschlag.
    Mann und Leopard waren beide erfreut, dass sie bei ihm Schutz suchte „Doch, das bist du. Du darfst nicht aufgeben.“
    „Ich kann sie doch nicht allein lassen.“ So verloren hatte er sie noch nie gesehen.
    „Sie wird auch nicht allein sein.“ Er rieb mit dem Daumen über ihre Unterlippe – die zärtliche Geste eines Raubtiers. „Dezi ist schon ganz in der Nähe, und es sind noch andere hierher unterwegs. Aber ich will dich nicht drängen“, fügte er hinzu. „Ich mache mir Gedanken, wie weit der Rat wohl gehen würde – heute waren sie schon kurz davor, unsere stillschweigende Übereinkunft der Waffenruhe zu brechen.“ Ein Zeichen von arroganter Entschlossenheit. War ein hoher Bekanntheitsgrad tatsächlich der beste Schutz für seine Gefährtin? „Wir werden schon eine andere Möglichkeit finden, um …“
    Doch Ashaya schüttelte den Kopf. „Nein.“ Ihre heisere Stimme klang wie eine Mischung aus zerknittertem Samt und eisernem, weiblichem Willen. „Ich muss es tun, für Ekaterina. Für meine Mutter. Man hat sie getötet, weil sie es gewagt hat, die Wahrheit auszusprechen, und dann hat man uns gesagt, sie sei eines ‚natürlichen‘ Todes gestorben.“ Ashaya holte tief Luft. „Ich muss allen beweisen, dass mich der Rat nicht zum Schweigen bringen kann.“
    Seine Besorgnis prallte an ihrem Stolz ab. „Einmal noch“, sagte er mit rauer Stimme. „Danach verhandeln wir neu.“
    „Vielleicht reicht eine Sendung ja.“ Sie seufzte. „Ich werde mich umziehen.“
    Dorian nickte, seine Aufmerksamkeit galt Amara. „Kann sie dich auch aus der Entfernung angreifen?“
    „Telepathisch nicht“, rief Ashaya aus dem Badezimmer. „Dazu ist sie nicht stark genug.“ Er hörte, wie weiche Baumwolle über zarte Haut glitt. Sein Körper spannte sich an, aber er blieb, wo er war, die Augen auf eine Frau gerichtet, die ein Ebenbild seiner Gefährtin sein sollte, aber doch nicht war.
    „Was ist mit dem Medialnet?“, fragte er.
    Sie antwortete nicht gleich. „Ist eine Möglichkeit. Sie ist die Einzige, die mich dort finden kann. Dann würde meine Tarnung auffliegen … obwohl ich mich sowieso schon frage, warum es überhaupt noch funktioniert. Ich empfinde viel zu viel – meine Schilde hätten schon vor Tagen völlig zerstört sein müssen.“
    Dorian überhörte ihre letzte Bemerkung. „Würde sie das tun, würde sie dich in Gefahr bringen?“
    Ashaya kam wieder zurück und war damit beschäftigt, die Manschetten des eisblauen Hemdes zuzuknöpfen. „Ich habe die Regeln gebrochen – habe jemand anderen ins Spiel gebracht. Keine Ahnung, was sie als Vergeltung tun wird.“ Dorian wollte gerade antworten, als er wahrnahm, dass Amara tiefer atmete. „Sie wacht auf.“
    Ashaya sah ihn erstaunt an. „Woher weißt du das? Sie hat mich ausgeschlossen, ich kann sie nicht mehr spüren.“
    „Sehr gut.“ Amara hob den Kopf, und Ashaya blieb wie angewurzelt stehen. Doch Amara wandte sich mit ihren nächsten Worten an Dorian. „Ich frage mich, was der Rat wohl davon hält, dass sich schon wieder Gestaltwandler in seine Angelegenheiten einmischen.“
    „Ich weiß ja nicht, in was für einer Welt Sie sich herumtreiben“, antwortete Dorian im Plauderton. „Der Rat interessiert uns einen Dreck.“
    Amara starrte ihn an.
    Er lächelte. „Versuchen Sie gerade, durch meine Schilde zu dringen? Dafür sind Sie nicht stark genug.“
    Amara drehte ihren Kopf in die andere Richtung. „Du hast Geheimnisse ausgeplaudert, Ashaya. Das wird Ming gar nicht gefallen. Soll ich es ihm verraten?“
    „Sind Sie sicher, dass er Ihnen helfen wird?“ Dorian hob eine Augenbraue. „Er hat sich zurückgezogen und uns die Suche nach Ihnen überlassen.“
    Amara

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