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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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an den Kopf, der furchtbare Schmerz hatte sie fast blind gemacht.
    Dorian sah Ashaya zu Boden gehen und handelte sofort. „Du Miststück.“ Er ließ Amara von der Schulter fallen und versetzte ihr einen Schlag.
    Sie verlor auf der Stelle das Bewusstsein.
    Aber er hatte sich längst von ihr abgewandt. Er zog Ashaya auf seinen Schoß, strich mit der Hand über ihr Haar, küsste sie auf die Schläfe und wischte ihre Tränen weg. Sie wimmerte, als spüre sie immer noch Schmerzen. Dieser hilflose Ton schien nicht von der Frau zu kommen, die sich sonst von nichts einschüchtern ließ. Wut hämmerte in ihm, aber er konnte sie nirgendwohin richten – wenn er Amara tötete, starb auch ein Teil von Ashaya.
    Deshalb hielt er die Gefährtin einfach nur fest, bis sie endlich den Kopf hob. Ihr Blick fiel auf die bewusstlose Schwester. „Du hast sie geschlagen.“
    „Mir ist nichts anderes eingefallen, damit sie aufhört.“ Er nahm an, dass es sie schockierte, vielleicht sogar gegen ihn aufbrachte. Es war ihm egal. Schließlich ging es um ihr Leben.
    Aber Ashaya machte ihm keine Vorwürfe. Nickte nur, niedergeschlagen und resigniert. „Ich hatte mir schon fast selbst eingeredet, dass es funktionieren würde, dass sie auf mich hören würde.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es wird keine einfache Lösung geben, nicht wahr, Dorian?“
    Er durfte sie nicht anlügen. „Nein, Shaya.“ Noch ehe es vorbei war, würden sie alle blutige Wunden davontragen.

 
    42
    Kaleb schaute auf den nachmittäglichen Strom der Passanten auf dem großen Platz vor seinem Moskauer Büro hinunter und dachte darüber nach, was Henry ihnen vor einer Stunde bei einem Treffen des Rates mitgeteilt hatte. Die „Makellosen Medialen“ waren potenziell ein Problem. Jegliche Art von Bürgerwehr wandte sich irgendwann gegen die Machtstrukturen, die sie zunächst unterstützt hatte. „Silver“, sagte er durch die Gegensprechanlage.
    Seine Assistentin kam ins Büro. „Sir?“
    „Verschaffen Sie mir alle Informationen, die Sie über eine Gruppe mit Namen ‚Makellose Mediale‘ herausfinden können.“
    Silver notierte es sich auf ihrem Organizer, dann hob sie den Kopf. „Man ist an meine Familie herangetreten, um sie als Mitglieder zu werben.“
    Da die Mercants sich rückhaltlos den Mächtigen angeschlossen hatten, war Silvers Offenheit ein Indiz dafür, wie hoch sie Kalebs Macht einschätzten. „Was wissen Sie über die Gruppe?“
    „Im Augenblick noch nicht sehr viel. Die Gruppe redet über ihre Aktivitäten nur mit Mitgliedern. Meine Familie ist sehr vorsichtig – wir wollen unsere gute Position beim Rat nicht untergraben.“
    Das war ein verstecktes Angebot, ihn mit Informationen zu versorgen. Kaleb wusste, dass Silvers Familie ihm ohne Zögern die Kehle durchschneiden würde, sobald er seine Macht verlor, aber im Moment standen die Mercants hinter ihm. Er machte sich auch keine Sorgen darum, dass Silver ihn mit derselben Bereitwilligkeit an die andere Seite verraten könnte, denn das würden sie nicht tun. Sie waren völlig loyal – bis zu dem Zeitpunkt, wenn das Objekt ihrer Loyalität Schwächen zeigte. „Vielen Dank, Silver“, sagte er. „Ich würde gern über die Aktivitäten der Makellosen Medialen auf dem Laufenden gehalten werden.“
    „Ja, Sir. Haben Sie noch weitere Anweisungen?“
    „Nein.“
    Nachdem seine Assistentin gegangen war, nahm Kaleb einen kleinen Platinanhänger aus der Tasche.
    Ein einzelner Stern. Ein Kennzeichen.
    Weder der Netkopf noch der Dunkle Kopf hatten den Besitzer ausfindig machen können, aber seine Suche würde Erfolg haben. Ein Misserfolg kam nicht infrage.

 
    43
    Iliane Aleine wurde aufgrund der Anweisung 507179 ins Zentrum eingeliefert und intensiven Rehabilitationsmaßnahmen unterzogen. Nach der abschließenden Behandlung hat sie das Bewusstsein nicht wiedererlangt. Der Tod trat als direkte Folge ihrer geistigen Erkrankung ein und ist daher natürlichen Ursachen zuzuschreiben.
    – offizielle Benachrichtigung an Ashaya und Amara Aleine im Dezember 2069
    „Ich habe Lucas gebeten, Sascha herzuschicken“, teilte Dorian Ashaya mit, klappte sein Handy zu und hob sich Amara wieder auf die Schulter. „Ihre Gabe könnte hilfreich sein.“
    Ashaya nickte, ging mit unsicheren Schritten an seiner Seite zum Haus zurück und sah zu, wie er seine Last auf einem Stuhl ablud.
    „Wir müssen uns absichern“, sagte er, während er Amara mit Stricken an den Stuhl fesselte.
    „Ich weiß.“ Aber in ihren Augen

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