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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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zu. „Erweise Zie Zen Respekt. Er kämpft für die Meinen genauso wie du für die Deinen.“
    Das war eine Zurechtweisung – zwar mit gepflegter, wohlerzogener Stimme vorgetragen –, aber immer noch eine Zurechtweisung. Dorians Katze mochte diese Zurschaustellung weibliche Stärke. „Respekt muss man sich verdienen.“ Aber er nahm seine Aggressivität zurück.
    Der alte Mann sah erst ihn und dann Ashaya an, schien mehr zu begreifen, als nötig war. Aber seine Stimme klang geschäftsmäßig. „Du hast dich auf der Todesliste des Rates an die erste Stelle gesetzt. Sie wollen dich lebendig fassen. Sollte das fehlschlagen, schicken sie Todesschwadrone.“
    Dorian spürte, dass der Leopard die Krallen ausfuhr. „Wie sicher ist Ihre Quelle?“
    Zie Zen sah ihn an. „Man hat mir gesagt, wir hätten einen gemeinsamen Bekannten. Er kann im Moment nicht das Risiko eingehen, direkt mit den DarkRiver-Leoparden in Kontakt zu treten, selbst wenn es scheinbar rein geschäftlich wäre.“
    Anthony Kyriakus.
    „Dann stimmen Ihre Informationen.“ Ashaya sah von Dorian zu Zie Zen, ihr Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, aber sie war ärgerlich. Ms. Aleine war nicht gern ausgeschlossen, dachte er und grinste innerlich.
    „Ashaya.“ Zie Zen wandte ihr wieder seine Aufmerksamkeit zu. „Wir hatten etwas vorbereitet, um Keenan herauszuholen.“
    „Das wäre zu spät gewesen.“ Ashaya schob das Kinn vor. „Wenn wir noch länger gewartet hätten, hätten ihn die Umstände seiner Gefangenschaft dauerhaft geschädigt. Sie haben ihm wehgetan.“
    „Ich werde mit dir nicht über Keenans Wohlergehen streiten, aber du hast noch einen weiteren Schritt getan, auf den wir nicht vorbereitet waren.“ Das war ein Verweis, zwar mit kühler Medialenstimme, aber Dorian hörte darin die Kritik eines Älteren.
    Komisch, er hielt Zie Zen inzwischen nicht mehr für so etwas wie den Ehemann von Ashaya. Ihre Beziehung war ganz offensichtlich etwas völlig anderes. Das wurde ihm ganz deutlich, als Ashaya den Blick senkte und auf ihre Füße starrte.
    Zum Teufel. Dorian kniff die Augen zusammen – er könnte Ashaya nie dazu bringen, einen Rückzieher zu machen. Aber, dachte er, selbst er – der verdammt harte Wächter – beugte das Haupt vor seiner Mutter. Er hätte wetten können, dass Zie Zen nicht Keenans Vater war, nicht einmal auf die kalte, wissenschaftliche Weise der Medialen.
    „Es gab keine andere Möglichkeit“, sagte sie schließlich. „Ich musste dafür Sorge tragen, dass Omega nie fertiggestellt wird.“
    „Du weißt genauso gut wie ich, dass Omega kein aktives Programm ist und auch niemals war. Und du weißt auch, dass wir daran arbeiten, selbst die ursprüngliche Idee aus den Akten zu löschen.“
    Diesmal versteifte sich Ashaya am ganzen Körper. „Viel zu langsam.“
    Zie Zen hielt ihrem Blick stand. „Du hast gelogen, um dir Publicity zu verschaffen. Wir wissen bloß nicht, warum, du hattest doch nie irgendwelche politischen Ambitionen.“ Als Ashaya schwieg, sagte er: „Amara ist vom Rat verpflichtet worden.“
    Ashayas Widerstand schwand sofort. „Das kann nicht sein. Sie ist zu schlau, um sich fangen zu lassen.“
    „Etwas hat sie zu Fall gebracht.“ Zie Zen griff in seine Jackentasche.
    Dorian ließ ihn ruhig gewähren – er hatte jeden Tag mit Waffen zu tun und wusste daher, dass der alte Mann nur Papiere in der Tasche hatte.
    „Bitte.“ Der Mediale reichte Ashaya einen Umschlag. „Eine Nachricht von ihr.“
    Ashaya starrte den Umschlag an, als sei er vergiftet. „Ich will sie nicht.“
    „Das ist völlig irrational. Sie ist die Einzige, die das Implantationsprogramm wieder in Gang bringen und damit zerstören kann, was du erreicht hast.“
    Weil Ashaya sich immer noch weigerte, den Umschlag anzunehmen, streckte Dorian die Hand aus und nahm ihn entgegen. „Ich werde dafür sorgen, dass sie ihn liest.“
    Zie Zen nickte bedächtig. „Sorgen Sie auch dafür, dass sie ihre Schilde wieder in Ordnung bringt. Sie zerbricht.“
    „Nein.“ Dorian würde Ashaya nicht wieder hinter diese Mauer aus Eis stecken. „Sie wird, was sie immer schon sein sollte.“
    Zie Zens Augen flackerten, dann sah er Ashaya an. „Du hast es ihm noch nicht gesagt.“
    Dorian spürte ein Kribbeln im Nacken, den Instinkt von hundert Generationen von Raubtieren. „Ashaya?“
    Ihr Blick hätte Glas zerschneiden können. „Das geht dich nichts an.“
    In diesem Moment überschritt Dorian eine Grenze in seinem Kopf. „Tut es

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