Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
bringen sollte, ohne mir zu sagen, warum. Bestimmt, um mich zu verhören, ohne dass sie dabei ist! Ich weiß es!«
»Schhhht!«, machte Leonard und streichelte sie beruhigend. »Ich werde das nicht zulassen. Ich bringe dich weg von hier, du musst nie wieder Angst haben. Ich verdanke dir so viel – weil du mir vertraut hast.«
Kapitel 46
S ie lebt!«, rief Nikola, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, wo sie Auberta zurückgelassen hatte, um nachzusehen, wo Frederick abgeblieben war. »Sie ist jetzt bei ihm!«
»Meine Güte, du bist ja völlig außer dir!«, stellte Auberta fest. »Wer lebt?«
Nikola war so aufgeregt, dass sie die Neuigkeit einfach nicht für sich behalten konnte. »Fredericks Tochter, Alana! Er hat es zwar nicht direkt gesagt, nur dass er eine wundervolle Überraschung für mich hat und dass er gleich zu mir kommt. Aber er musste gar nichts sagen. Ich kenne das Porträt von ihrer Mutter. Sie sieht genauso aus wie Avelina!«
Auberta verfiel in Schockstarre. Nikola bemerkte erst zu spät, warum ihre Freundin sich nicht über diese Nachricht freute. »Es tut mir leid«, sagte sie mitfühlend. »Ich weiß, du hattest gehofft, Frederick würde Karsten zu seinem Nachfolger ernennen. Durch Alanas Rückkehr ändert sich jetzt alles.«
»Ich bin sehr überrascht, natürlich, aber – Nikola, eigentlich muss ich gestehen, dass ich vor langer Zeit, als Alana geboren wurde, eine ganz andere Hoffnung hatte, nämlich dass sie und Karsten ein wunderbares Paar wären. Sie sind schließlich ungefähr gleich alt.«
»Du meinst eine Heirat?«
»Gewiss. Dadurch würde endlich unser gemeinsamer Wunsch in Erfüllung gehen. Unsere Familien würden sich versöhnen, und diese schreckliche Feindschaft und diese Machtkämpfe hätten für alle Zeiten ein Ende.«
Nikola biss sich auf die Lippe. »Ich weiß nicht, ob Frederick das recht wäre, nach dem Angriff auf den Palast …«
»Ich habe dir doch gesagt, dass das ein Fehler war. Karsten wusste nicht einmal, dass seine Männer sich für den Überfall auf ihn rächen wollten. Er wurde schrecklich zugerichtet, der arme Junge. Letzte Nacht kam er kaum aus dem Bett. Aber er hat mir versichert, dass er heute Abend noch zu König Frederick gehen würde, um ihm zu sagen, wie entsetzt er über den Irrtum ist, egal, wie stark seine Schmerzen sind. Es war einer seiner jungen hitzköpfigen Cousins, der seine Männer dazu angestiftet hat, Frederick zu verdächtigen und sich bei ihm zu rächen. Es war nicht Kastens Schuld, Nikola, das schwöre ich dir! Er liebt Frederick. Er würde niemals irgendetwas tun, das Lubinia schadet. Solche Missverständnisse würde es nie wieder geben, wenn unsere beiden Familien durch diese Heirat wieder vereint wären. Du musst zugeben, es wäre die ideale Lösung.«
»Ja, sicher, aber …«
»Dann nutze deinen Einfluss bei deinem Mann! Er wird auf dich hören. Erinnere ihn an all deine Fehlgeburten, die du wegen dieses ganzen Chaos hattest! Ach, übrigens, bist du wieder schwanger, meine Liebe? Du siehst ein wenig verhärmt aus. Soll ich dir noch eine Tasse Tee eingießen?«
Sie hatten nicht vor, Alanas Anwesenheit geheim zu halten. Schon bald hatte sich die Nachricht von ihrer Rückkehr im ganzen Palast verbreitet. Man hatte ihr jedoch aufgetragen, keine Fragen zu beantworten. Frederick wollte später eine offizielle Mitteilung herausgeben, aber erst, nachdem er sich mit seinem Beraterstab besprochen hatte.
Christoph blieb mit Alana zurück, als Frederick ging, um seiner Frau die guten Neuigkeiten mitzuteilen. Alana sollte später mit dem königlichen Paar zu Abend essen, sobald sie sich in ihren neuen Gemächern eingerichtet hatte.
Sie fühlte sich Christoph zu Dank verpflichtet. Sie wäre vielleicht nach England zurückgekehrt, ohne jemals zu erfahren, dass sie wirklich Fredericks Tochter war, wenn er nicht so misstrauisch gewesen wäre. Aber er stand sehr steif da. Das Wort pflichtbewusst kam ihr in den Sinn. Ob er es wohl als eine Last empfand, dass man ihn beauftragt hatte, für ihren Schutz zu sorgen? Vorher schien es ihm nichts ausgemacht zu haben – als sie noch keine Prinzessin gewesen war. Er hatte sogar behauptet, seine Dienstpflichten wären ihm noch nie so angenehm gewesen!
»Stimmt irgendetwas nicht?«, fragte sie ihn, als er ihren Arm nahm, um sie in ihr neues Quartier zu führen.
»Was sollte denn nicht stimmen? Du bist da, wo du hingehörst, und ich bin dein ehrerbietiger Diener.«
Ihr Blick verengte sich, als sie den
Weitere Kostenlose Bücher