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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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wünschenswert, aber erst dann, wenn sie sich innerhalb der Palastmauern befand.
    »Du hast doch sowieso vor, danach in der Stadt zu bleiben«, erinnerte sie ihn.
    »Ja, aber ich kann meine frühere Angewohnheit, mich im Hintergrund zu halten und mit unauffälliger Kleidung zu verhüllen, wohl kaum aufrechterhalten, wenn eine schöne junge Frau an meiner Seite ist. Sobald du in Sicherheit bist, komme ich jedoch schon zurecht. Bis dahin ist allerdings niemand von uns sicher.«
    Was bedeutete, dass Alana das Gasthaus nicht verlassen durfte. Poppie dagegen unternahm mehrere nächtliche Ausflüge in die Stadt, erzählte ihr aber erst hinterher davon, damit sie sich keine Sorgen machte.
    Auf einem dieser Ausflüge überprüfte er die Palastverteidigung und berichtete ihr dann: »Die Schlossmauern werden viel stärker bewacht als früher. Entweder liegt das an den Würdenträgern, die gerade zu Besuch sind, oder es ist schon so, seit du entführt wurdest.«
    »Wenn es nicht so gewesen wäre, hättest du dich hineingeschlichen, habe ich Recht?«, sagte sie ihn vorwurfsvoll.
    Er stritt es nicht ab. »Ich hätte uns so viel Zeit sparen können, wenn ich bis zu Fredericks Räumen durchgedrungen wäre, um ihn zu informieren, dass ich dich nach Hause gebracht habe, aber es war nicht möglich.«
    In einer anderen Nacht kam er zurück und erzählte: »Ich habe meinen Schwiegervater besucht. Ich war völlig überrascht, wie warmherzig er mich empfing, wo ich doch in all den Jahren der Trauer jeden Kontakt mit ihm gemieden habe. Er ist einverstanden, dass Henry bei ihm bleibt. Ich bringe ihn hin, am Abend, bevor der Palast wieder öffnet. Es ist ungefährlicher, sich dort heimlich mit ihm zu treffen als draußen in den Straßen der Stadt.«
    Die Woche gestaltete sich erholsam für Alana. Poppie besorgte ihr Bücher. Sie spielten Gesellschaftsspiele, genauso wie früher in London. Henry besuchte sie, und sie konnte ihn weiter unterrichten. Die Zeit verging wie im Flug und arbeitete sogar zu ihren Gunsten, denn es gelang ihr schließlich, Poppie zu überzeugen, dass es ein unnötiges Risiko darstellte, wenn er sie in den Palast begleitete.
    Am Tag, nachdem die Diplomaten die Stadt verlassen hatten, fuhr er mit ihr bis zum Tor. Wahrscheinlich hätten sie besser noch ein, zwei Tage gewartet. Er hatte in der Früh schon nachgesehen und festgestellt, dass die Menschenschlange noch länger war als beim ersten Mal. Schließlich waren alle Geschäfte im Palast für eine Woche ausgesetzt worden. Also fuhren sie erst gegen Mittag los. Bis dahin war die Schlange tatsächlich verschwunden. Alana hoffte inständig, dass nicht alle Leute, die zuvor gewartet hatten, auch wirklich zum König vorgelassen wurden.
    Poppie legte seine Hand auf ihre und sagte sanft: »Wir trennen uns hier, wie du es vorgeschlagen hast.«
    Es war ein Zugeständnis an ihre breitgefächerte Erziehung, dass er ihrem Drängen schließlich nachgegeben hatte, denn er wusste, dass sie die Angelegenheit durchaus allein regeln konnte. Und dass sie neue Beschützer haben würde, sobald sie sich im Inneren des Palasts befand.
    »Versuche, eine Audienz bei deinem Vater zu bekommen, ohne irgendjemandem zu sagen, wer du bist«, fuhr Poppie fort. »Erinnere dich an meine Warnung: Vertraue niemandem!«
    Er wiederholte sich. Hielt er sie etwa für so verwirrt, dass sie all seine vorherigen Ermahnungen schon vergessen hatte?
    »Und wenn sie mich nicht zu ihm lassen, bevor ich nicht sage, wer ich bin, suche ich mir einen hohen Beamten und weihe ihn ein, damit er ein Treffen für mich arrangiert«, sprach sie für ihn weiter.
    »Oder du bestichst ihn. In deiner Handtasche hast du reichlich Gold, verwende es nach deinem Ermessen.«
    Sie nickte. Sich von Poppie zu trennen, war viel schlimmer, als sie erwartet hatte. Obwohl sie selbst darauf bestanden hatte, nahm es ihr die Luft zum Atmen. Sie bekam die Worte kaum heraus: »Wann werde ich dich wiedersehen?«
    »Ich werde niemals weit sein. Falls – wenn du bei deinem Vater in Sicherheit bist, lass die hier zum Reparieren bringen.« Er gab ihr eine kaputte Uhr. »Es gibt nur einen Uhrmacher in der Stadt. Wenn er diese Uhr erhält, weiß ich, dass du erfolgreich warst. Und wenn ich irgendetwas herausfinde, was du wissen solltest, schicke ich dir Henry.«
    Unvermittelt nahm er sie in die Arme und drückte sie fest. »Ich bin sehr stolz auf dich, Prinzessin. Du hast all meine Erwartungen übertroffen. Königliches Blut fließt in deinen Adern.

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