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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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hast.«
    Er starrte sie einen langen Moment an, dann entgegnete er: »Ich habe dich, nicht wahr?«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Sein Gesichtsausdruck verriet nicht, ob er ihr glaubte oder nicht. Sie wünschte, er wäre nicht gar so willensstark und verschlossen. Seine letzte Bemerkung verunsicherte sie zutiefst.
    »Boris!«, rief er plötzlich.
    Der Diener erschien sofort. Er musste im Flur gewartet – und jedes Wort mitgehört haben. Und der Hauptmann wusste das, sonst hätte er ihn lauter gerufen.
    Alana wollte nicht, dass noch jemand ihre Geschichte erfuhr. Es ärgerte sie, dass Christoph jemandem erlaubt hatte, sie zu belauschen.
    »Gibt es heute ein Dessert?«, erkundigte er sich, während Boris die leeren Teller abräumte.
    »Süß oder sauer?«, fragte Boris.
    »Haben wir noch Zitronen?«
    »Süß, wenn ich mir etwas aussuchen darf«, warf Alana ein.
    Der Hauptmann nickte. Sie wartete, bis Boris den Raum verlassen hatte, und fragte dann: »Vertraust du ihm?«
    »Boris? Seine Eltern sind auf dem Anwesen meiner Familie geboren, genauso wie er. Wir sind zusammen aufgewachsen. Trotz des Unterschieds in unserem gesellschaftlichen Stand ist er ein Freund.«
    »Warum hast du ihn dann heute geschlagen?«
    »Er ist nicht dumm. Den Fehler hat er in guter Absicht gemacht, aber es war ein Fehler, den er sich selbst nicht verzeihen kann. Wenn ich ihn nicht geschlagen hätte, wäre er selbst in meine Faust gerannt. Ob ich ihm vertraue? Ohne zu zögern, würde ich ihm mein Leben anvertrauen.«
    Das war schön für ihn, aber nicht gut für sie. »Bitte sag mir das nächste Mal, wenn jemand bei deinen Befragungen mithört! Was ich zu sagen habe, ist nur für deine Ohren bestimmt – und für die meines Vaters.«
    »Du bist hergekommen, um alles offenzulegen, nicht um deinen Besuch geheim zu halten.«
    »Nein, ich bin hergekommen, um meinem Vater alles offenzulegen und einen Krieg zu verhindern, und nicht , damit meine Gegenwart schon vorher bekannt wird«, widersprach sie frustriert. »Solange ich nicht unter dem Schutz des Königs stehe, ist das Risiko für mich umso größer, je mehr Leute von meiner Ankunft wissen. Dir ist doch klar, dass dies eine große Gefahr für mich bedeutet?«
    »Alles, was du sagst, bleibt in diesem Raum.«
    »Warum kannst du nicht einfach meinen Vater bitten, dass er mich besucht? Steck mich von mir aus wieder in die Zelle, hilf- und wehrlos, aber bring ihn bitte zu mir!«
    »Hältst du alle Bewohner dieses Landes für Idioten?«, knurrte Christoph.

Kapitel 19
    A lana atmete scharf ein. Sie hatte Christoph schon wieder verärgert. Warum? Sie spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen. Oh Gott, sie würde es sich nie verzeihen, wenn er sie mit ihren eigenen Gefühlen besiegte, nur weil er so furchterregend aussah, wenn er so dreinblickte.
    »Antworte mir!«
    »Nicht, wenn du mich so anschreist!« Sie war aufgesprungen, bereit, wegzulaufen, falls er auf sie losgehen sollte.
    Aber er stand nicht auf, sondern lehnte sich nach hinten und betrachtete einen Moment lang eingehend ihr Gesicht. Schließlich seufzte er und sagte: »Wider besseres Wissen werde ich dir jetzt eine ganz einfache Tatsache mitteilen: Solange du hier bist, stehst du unter Schutz – sogar vor mir. Trotzdem ist es nicht sehr klug, mich zu verärgern.«
    Sie war so erleichtert. Nein, das hätte er ihr wahrscheinlich nicht sagen sollen. Mit allen Gefühlen konnte sie umgehen, nur nicht mit diesem einen, das er in ihr ausgelöst hatte und das ihr so fremd war. Aber wenn sie nichts von ihm zu befürchten hatte, musste sie auch nicht mehr so vorsichtig sein und konnte etwas freier mit ihm sprechen. Das würde sie jetzt auch tun.
    »Als ich in dieses Land gekommen bin, hielt ich es für barbarisch und mittelalterlich. Du hast diese Meinung heute bereits drei Mal bestätigt«, beschwerte sie sich.
    »Nur drei Mal? Das kann ich wohl auch noch besser.«
    Machte er Witze? Nein, wahrscheinlich nicht. Sie hob das Kinn. »Du wolltest die Wahrheit hören, also sei nicht beleidigt! Ich habe dich nicht einen Idioten genannt, das warst du selbst. Und warum hast du diese Bemerkung überhaupt gemacht?«
    »Du hast versucht, weibliche List anzuwenden, und mich angefleht, den König zu dir zu bringen. Du hast an mein Mitgefühl appelliert, weil du weißt, dass ich dich will. Glaubst du wirklich, ich nehme meine Arbeit so leicht, dass ich wegen eines hübschen Gesichts meine Pflichten vergesse?«
    Nun war es amtlich. Er wollte sie, obwohl er

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