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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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das Schlechteste von ihr dachte? Angst war tatsächlich nicht das einzige Gefühl, mit dem er sie aus der Fassung zu bringen vermochte.
    Sofort entgegnete sie: »Ich habe nichts dergleichen getan! Ist der König so beschäftigt, dass er nicht ein paar Minuten aufbringen kann, um mich zu sehen? Was, wenn er mich erkennt? Was, wenn er instinktiv spürt, dass ich es bin? Ich appelliere lediglich an deine Vernunft!«
    »Nichts ist vernünftig daran, dich mit Seiner Hoheit in einen Raum zu lassen – im Moment.«
    »Nur zur Erinnerung: Die Taktik, die du beschrieben hast, wäre mir gar nicht eingefallen. Und was deinen Verdacht angeht, muss ich dir sogar zustimmen.« Alana seufzte. »Ich muss wohl übermüdet sein, sonst hätte ich es gar nicht noch einmal erwähnt. Wenn es jetzt doch kein Dessert gibt, könntest du mich bitte in ein Zimmer bringen, und wir führen das Gespräch morgen weiter?«
    »Es ist noch früh«, entgegnete der Hauptmann.
    »Ich bin völlig erschöpft, meine ganze Energie ist mir heute geraubt worden. Vielleicht war das nicht deine Absicht, aber es ist so.«
    »Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich diesen Vorteil aufgebe, dich zu befragen, wenn du müde bist, oder?«
    Sie hob eine Augenbraue. »Wir werden dieses Gespräch also die ganze Nacht hindurch weiterführen? Na schön! Aber wenn ich in diesem Stuhl einschlafe, dann ist es vorbei. Du kannst mich wecken, sooft du willst, aber ich werde nichts mehr sagen.«
    Er ging nicht darauf ein, sondern rief nur: »Boris, wo bleibst du?«
    Nach einer halben Minute eilte der Diener mit zwei Schälchen herbei, die mit einer Creme gefüllt waren. »Verzeihung, mein Herr. Franz konnte sich nicht entscheiden.« Dann flüsterte er: »Ich glaube, er wollte Ihren hübschen Gast beeindrucken.«
    »Sie ist kein Gast. Sag ihm, er soll nicht solchen Unsinn reden!« Christoph winkte den Diener fort.
    Alana kam der Gedanke, dass er das wohl besser zu sich selbst sagen sollte und nicht zu dem Koch. Aber er ließ sie immerhin in Ruhe ihr Dessert essen. Es schmeckte nach Vanille und noch etwas anderem, das sie nicht erkannte.
    »Anis, aus dem Südosten«, klärte er sie auf, als könnte er Gedanken lesen.
    Sie nickte. »In London gibt es so viele Gewürze. Ich habe nur nie genug Zeit in der Küche verbracht, um alle Namen zu lernen. Aber ich glaube nicht, dass unser Koch dieses hier schon einmal verwendet hat.«
    Sie konnte nicht widerstehen, wischte mit dem Finger die letzten Reste der Creme aus dem Schälchen und steckte den Finger in den Mund. Sie erstarrte, als sie sah, wie der Hauptmann ihr fasziniert zusah. Sofort nahm sie die kleine Serviette, die Boris auf den Tisch gelegt hatte, und wischte sich die Finger damit ab.
    »Bitte entschuldige meine schlechten Manieren! Bei Süßem kann ich mich nicht beherrschen«, rechtfertigte sie sich. »Etwas anderes kannst du mir nicht vorwerfen.«
    »Das wollte ich auch nicht. Ich habe dasselbe gemacht, als ich noch ein Kind war. Heute frage ich einfach, ob ich noch einen Nachschlag bekomme. Möchtest du noch eine Portion?«
    »Nein, das Mahl war sehr reichlich. Aber danke für dein Angebot.«
    Er nickte und lächelte sogar. Er war schon wieder fast zu freundlich. Um sich für den kurzen Wutanfall zu entschuldigen? Wenn er etwas wiedergutmachen wollte, sollte er ihr lieber ein paar Fragen beantworten.
    »Wie viele Attentate auf meinen Vater hat es gegeben?«, wollte Alana wissen. »Ist diese neue Verschwörung der Rebellen nur die Fortsetzung von derjenigen, bei der ich eliminiert werden sollte? Stecken dieselben Leute dahinter?«
    »Du hattest Recht. Es ist schon spät, also keine Fragen mehr, gut?«
    Sie starrte ihn ungläubig an. Einfach so? Wie praktisch für ihn und wie überaus enttäuschend für sie! Aber wahrscheinlich hätte er ihr sowieso nicht geantwortet. Es gab nur eine Person in diesem Raum, die die Fragen stellte, auch wenn sie das kurz vergessen hatte.
    Doch Christoph war noch nicht fertig. »Aber es ist noch nicht zu spät, um sich ein wenig zu amüsieren.« Er schob seinen Stuhl zurück und legte die Füße auf den Tisch. Dann klopfte er auffordernd auf seinen Schoß. »Komm her!«, forderte er sie mit einem genüsslichen Grinsen auf. »Ich bin sicher, dir fällt etwas Kreatives ein, wie du mich davon überzeugen kannst, dich heute Nacht nicht in deine Zelle zurückzubringen.«

Kapitel 20
    L eonard stand vor den fensterlosen hohen Wänden mit zwei verschlossenen Türen. Er wusste, dass das Lagerhaus

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