Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)
verhüllen!
Da sie jetzt wusste, warum er diese merkwürdigen Sachen trug, die aussahen wie abgetragene Arbeitskleidung, konnte sie sich einen Kommentar nicht verkneifen: »Heute gehst du also mal als Barbar, ja?«
Christoph hob eine Augenbraue. »Wenn du darauf bestehst?«
Ihr stockte der Atem, als er ihr mit der flachen Hand auf den Hintern schlug. Oh nein, hoffentlich war das nur die Strafe für ihre Bemerkung und kein Vorgeschmack darauf, wie er sich heute zu benehmen gedachte!
In der Nacht war reichlich Schnee gefallen. Als sie in den Burghof hinaustraten, war Alana von der Sonne geblendet, die den Schnee noch heller erscheinen ließ. Ein Soldat brachte Christoph sein Pferd. Er hob sie in den Sattel und setzte sich hinter sie. Sie hielt sich noch immer schützend die Hand vor die Augen, als sie davonritten, deshalb bemerkte sie den kleinen Jungen nicht, der neben dem Wagen mit den Fleischpastetchen stand und sie beobachtete. Sie sah auch nicht, wie er eilig den Burghof verließ, als das Pferd des Hauptmanns durch das Tor schritt.
Kapitel 23
A lana schob es auf den Mantel des Kochs, dass der Ritt zu dem Volksfest zum ungewöhnlichsten Ritt ihres Lebens wurde. Das weiche Pelzfutter des Mantels machte die merkwürdigsten Dinge mit ihrer nackten Haut darunter. Bei jeder Bewegung des Pferdes strich der Pelz über ihre Brüste. Ihre Brustwarzen waren die ganze Zeit hart. Außerdem hatte Christoph den Arm fest um ihre Taille geschlungen. Es schien fast, als wüsste er, dass der Pelz auf ihrer Haut sie erregte, und als wollte er dieses Gefühl noch verstärken. Aber natürlich konnte er es nicht wissen. Er wollte nur verhindern, dass sie wegrutschte, deshalb zog er sie fester an seine Brust – und das ganze Spiel begann von neuem.
Als sie ankamen, war ihr heiß, und sie war völlig durcheinander. Sie mussten stetig bergauf reiten, bis sie die Festwiese erreichten. Die Straße war inzwischen schneefrei von den vielen Wagen, Kutschen und Pferden, die sich ebenfalls auf dem Weg zum Volksfest befanden. Aber in diesem höher gelegenen Teil des Landes lag weitaus mehr Schnee als in der Hauptstadt. Er türmte sich am Wegesrand und rund um die große Festwiese vor dem kleinen Dorf.
Das hohe Zelt in der Mitte der Wiese war voll mit Menschen – Händler, die Speisen und Getränke verkauften, und Gäste jeden Alters, die an langen Tischen aßen, tranken und sich unterhielten. Lachende Kinder standen vor einem Puppentheater. Es war so warm in dem Zelt, dass Alana schon fürchtete, sie müsste ihren Mantel ablegen, falls sie länger hierbleiben würden. Aber Christoph kaufte nur zwei Krüge Bier für sie beide, dann gingen sie wieder hinaus, um über das Gelände zu spazieren.
Überall waren Stände mit Spielen und Wettbewerben aufgebaut. Es gab Zielscheiben, auf die man mit Bogen, Gewehren und Pistolen schießen konnte, Pflöcke für das Hufeisenwerfen und mehrere Plattformen, auf denen Ringkämpfe ausgetragen wurden. Es fanden Geschicklichkeitswettbewerbe statt – ein Hindernisrennen, das mit einem Bierkrug auf dem Kopf absolviert werden musste – und Kräftemessen – ein Rennen durch den Schnee, bei dem jeder Teilnehmer einen zweiten Mann auf dem Rücken tragen musste. Hier standen besonders viele lachende Zuschauer. Die meisten Spiele waren sowieso amüsanter für die Betrachter als für die Teilnehmer.
Christoph ging neben Alana her, den Arm um ihre Taille gelegt. Angesichts der Rolle, die sie stillschweigend zu spielen akzeptiert hatte, ließ sie ihn gewähren, trotz der seltsamen Anspannung, die seine Nähe in ihr auslöste. Die Nachwirkungen des merkwürdigen Ritts waren noch nicht verflogen. Das würde auch so bleiben, solange der Pelz immer noch auf ihrer Haut kitzelte. Angesichts ihrer spärlichen Bekleidung unter dem Mantel kam die Alternative jedoch auch nicht infrage. Aber erregt, wie sie war, spürte sie den Mann neben sich umso deutlicher.
Sie trank einen Schluck von ihrem Bier und hoffte, es würde ihre Nerven beruhigen. Christoph beugte sich zu ihr herab und sagte: »Du musst das nicht trinken. Ich habe es nur geholt, damit wir nicht auffallen.«
»Ist es hier üblich, so früh am Tag schon zu trinken?«
»Normalerweise nicht.« Dann grinste er. »Aber auf einem Volksfest unbedingt!«
»Dann trinke ich noch ein bisschen mehr davon, wenn es dir nichts ausmacht.« Sie nahm einen großen Schluck.
Er lachte. »Du brauchst meine Erlaubnis nicht, um dich zu amüsieren.«
Nein, in der Tat nicht! Auch
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