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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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noch viel zu neu, um sie dir vorzustellen, also vergiss es! Ich behalte ihren Namen lieber für mich.«
    Karsten lachte erneut. »Du hast mir nie verziehen, dass ich dir diese Österreicherin ausgespannt habe, stimmt’s?«
    »Welche Österreicherin?«
    Diesmal lachten sie beide. Die Spannung war verschwunden. Karsten nickte in Richtung der Ringerplattform. »Wie wär’s mit einer Runde?«
    Die beiden liefen zu der Plattform. Das letzte Match war gerade zu Ende, doch der Gewinner stand noch oben und wartete auf einen neuen Herausforderer. Erst als Christoph und Karsten sich bis auf Hose und Stiefel auszogen, gab der Mann die Plattform frei. Um diese Jahreszeit – die beiden müssten zittern vor Kälte, dachte Alana. Doch den beiden jungen Männern schien es nichts auszumachen.
    Alana versuchte wegzuschauen. Das gebot der Anstand! Sie wandte ihr Gesicht sogar halb von der Plattform ab, aber ihre Augen gehorchten ihr einfach nicht, und schließlich gab sie es ganz auf. Guter Gott, Christophs Körper war einfach umwerfend! Der andere Adlige war auch nicht gerade dünn, aber es war kein Vergleich. Christoph hatte mehr Kraft in den Armen, einen breiten Rücken und eine muskulöse Brust. Auch seine Beine waren kräftiger, und an seinem Gesichtsausdruck konnte Alana erkennen, dass er davon überzeugt war, den Kampf zu gewinnen. Er schien nicht im Geringsten daran zu zweifeln. Allerdings wirkte Karsten auch nicht gerade besorgt. Vielleicht ging es beim Ringen ja auch um mehr als nur um Muskelkraft.
    Sie umkreisten einander mit ausgestreckten Armen und führten ein paar angetäuschte Angriffe aus. Dann begann der Ringkampf. Die Menge johlte. Mehr und mehr Leute kamen herbei, um zuzusehen. Alana hörte sie »Hauptmann« flüstern, aber auch »Bruslan«. Karsten war also einer der berüchtigten Bruslans? Oje, Christoph kämpfte gegen einen Nachkommen des alten Königs? War das etwa sein offizieller Anlass, heute hierherzukommen – um herauszufinden, was Karsten Bruslan im Schilde führte?
    Die Menschenmenge drängelte, immer mehr Leute wollten die beiden Adligen beim Ringen sehen. Die beiden Gegner schienen sich nicht allzu genau an die Regeln zu halten. Christoph hatte mehrere Gelegenheiten, Karsten von der Plattform zu werfen, aber anscheinend wollten die beiden den Wettkampf auf ihre Weise gewinnen und beweisen, wer von ihnen der bessere Ringer war.
    Alana wurde wieder geschubst, diesmal so heftig, dass sie ihr Bier verschüttete. Die wenigen Schlucke, die sie getrunken hatte, hatten sie angenehm entspannt, sie wollte den Rest sowieso nicht mehr. Sie suchte nach einem Platz, wo sie den Bierkrug abstellen konnte, ohne dass sie in das überhitzte Zelt zurückgehen musste. Sie steuerte auf eine umgedrehte Kiste vor einem Spielstand zu, an dem sich gerade niemand aufhielt.
    »Möchten Sie etwas über Ihre Zukunft erfahren, Milady?«, vernahm sie eine Stimme hinter ihr.
    Sie drehte sich um, um abzulehnen, doch dann sah sie mit freudigem Schreck, wer sich da als altes Weib verkleidet hatte. »Poppie?«
    »Schau auf den Ringkampf, nicht zu mir!«
    »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    »Henry hat es mir erzählt, aber wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich bin gekommen, um dich zu warnen. Der Mann, der dein Armband gestohlen hat, ist ein Spion. Er arbeitet für dieselben Leute, die mich damals angeheuert haben. Sie könnten daraus schließen, dass du noch am Leben bist, also sei vorsichtig!«
    »Darf ich dem Hauptmann das erzählen?«
    »Vertraust du ihm?«
    »Ich – ja, ich vertraue ihm.«
    »Ich habe versucht, diese Leute zu verfolgen. Es ist deine Entscheidung, ob du es ihm sagst. Ich muss jetzt gehen, ich bin hier nicht sicher.«
    Sie hörte, wie er sich entfernte, und widerstand der Versuchung, ihm hinterherzuschauen. Mit einem Schlag fühlte sie sich schrecklich einsam. Wie gern wäre sie mit ihm gegangen! Sie seufzte. Warum mussten sie nur hier herumschleichen, um sich heimlich zu treffen? Sie hätte schon längst bei ihrem Vater sein und unter seinem Schutz stehen sollen, und Christoph sollte mit Poppie zusammenarbeiten anstatt gegen sie. Konnte sie ihm wirklich vertrauen? Ja, eigentlich schon. Er war absolut loyal ihrem Vater gegenüber, deshalb durfte er sie auch nicht einfach beim Wort nehmen. Angesichts der Tatsache, dass er es zuvor schon mit Betrügerinnen zu tun gehabt hatte, konnte sie ihm sein Misstrauen nicht zum Vorwurf machen. Und er wollte ihr heute immerhin einen schönen Tag machen, als

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