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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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zurück.
    Während Christoph nur noch mehr lachte, konnte Alana ein Gähnen nicht mehr unterdrücken. Sie war am Ende ihrer Kräfte und nicht in der Verfassung, um mit jemandem wie Christoph Becker umzugehen. Er war unbezähmbar. Das mochte vielleicht ihrem Vater zugutekommen, ihr jedenfalls nicht.
    Sie kämpfte ihre Panik jedoch nieder, die der Anlass für diese Diskussion war. Solange nur Becker wusste, dass sie hier war, schwebte sie vielleicht gar nicht in Gefahr. Aber auch Boris wusste es, je nachdem, wie viel er gehört hatte. Und womöglich auch ihr Vater – wenn der Hauptmann ihn überhaupt über ihre Ankunft informiert hatte. Zumindest hätte er Zeit dafür gehabt, solange sie in ihrer Zelle geschmort hatte …
    Christoph schnippte mit den Fingern, um ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Wie ungezogen! Sie hätte es ihm gesagt, wenn er nicht sogleich gedroht hätte: »Wenn ich jetzt aufstehe, um dich ins Bett zu bringen, wirst du sehen, wie viel lieber ich dich in meines zerren würde. Boris!« Der Diener kam sofort aus der Küche und fing den Schlüsselbund auf, den der Hauptmann ihm zuwarf. Dann wandte der Hauptmann sich wieder an Alana: »Zum letzten Mal: Geh jetzt, solange ich dich noch lasse! Du wirst dort sicher sein, sogar vor mir.«
    Sie flüchtete, vorbei an Boris, der ihr schnellen Schrittes hinterherlief. Sie musste nicht alles verstehen, was Christoph gesagt hatte, um zu begreifen, dass seine Drohung sexueller Natur war.
    Sie rannte den ganzen Weg zu ihrer Zelle. Sie ging nicht sofort hinein, sondern überprüfte erst, ob die Tür am Ende des Korridors wirklich verschlossen war. Sie war es. Dann schob Alana den Vorhang vor der Gittertür beiseite und betrat die Zelle. Sie sagte die ganze Zeit kein Wort zu Boris, der dastand und wartete, um die Tür hinter ihr zu schließen. Sie zuckte zusammen, als sie hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss umdrehte. Das Bett war gemacht, eine kleine Kohlenpfanne brannte in der Ecke und erfüllte den Raum mit einer angenehmen Wärme. Wie nett! Eine kuschelige Gefängniszelle, dachte sie sarkastisch.
    Sie ließ sich auf das Bett fallen, zu erschöpft, um weiter nachzudenken. Sie zweifelte nicht, dass sie innerhalb von Minuten einschlafen würde, obwohl … Müde erhob sie sich wieder. Der Hauptmann fürchtete anscheinend nicht um ihr Leben, aber sie konnte ihre Angst nicht loswerden, schließlich hatte jemand versucht, sie zu töten, und würde es bestimmt wieder tun. Das machte sie verwundbar.
    Sie blickte sich in der Zelle nach einem Gegenstand um, den sie als Waffe verwenden könnte. Vielleicht der Stuhl. Aber er war zu massiv, und es würde zu viel Lärm machen, wenn sie ihn kaputtschlagen würde, um ein scharfkantiges Stück Holz zu erhalten. Der Säulentisch war besser. Sie drehte ihn um, stellte sich darauf und rüttelte an den Tischbeinen. Eines war ein wenig locker. Sie trat so oft dagegen, bis es abbrach. Das Tischbein würde ihr als Schlagstock dienen, eine ziemlich schwerfällige Waffe. Sie nahm sie mit ins Bett und versteckte sie unter der Decke.
    Sie betete, dass sie nicht zu tief schlafen würde, um zu hören, wenn ein Eindringling herannahte. Sie betete, dass es kein Fehler gewesen war, Christophs Angebot, in seinem Bett zu schlafen, nicht anzunehmen. Aber dann fiel ihr wieder ein, wie sie seine Küsse genossen hatte, bevor sie bemerkt hatte, was für ein Barbar er war, und ihr wurde klar, dass sie auch dort nicht in Sicherheit wäre.
    ***
    Frederick kniete zwischen den beiden Gräbern. Auf dem einen stand ein großer grauer Stein, auf dem anderen ein kleiner weißer. Es hatte aufgehört zu schneien, aber der Boden war noch mit Schnee bedeckt, und seine Knie waren schon ganz durchnässt. Er bemerkte es nicht einmal, so stark war der Schmerz in seiner Brust. Sie waren beide zu jung gewesen, um zu sterben. Mutter und Kind. Seine Ehefrau und seine Tochter.
    Avelina war erst zwanzig gewesen, als er sie zur Königin gemacht hatte. Mit einundzwanzig hatte sie ihm ein Kind geschenkt. Als er Lubinia verließ, litt sie unter starken Blutungen, die Folge einer komplizierten Geburt. Die Ärzte wussten es, aber Avelina hatte dafür gesorgt, dass er es nicht erfuhr. Sein Treffen mit den Österreichern war zu wichtig gewesen, es ging um die Erneuerung ihres Bündnisses. Sie dachte, bis zu seiner Rückkehr wäre sie wieder genesen. Doch sie starb, noch bevor er zurückkam. Und beinahe hätte er auch Alana verloren, in seiner Trauer über Avelinas

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