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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Schneefall bald verwischt würden. Sie blickte hinter sich in der Erwartung, nichts als Weiß zu sehen. Einen kurzen Moment erblickte sie die Sonne, die weit unten im Flachland noch schien, dann verschwand auch sie aus ihrer Sicht.
    »Geh nur!«, ermutigte sie ihn tapfer, als er eine Decke ausschüttelte, um sie wieder über sie zu breiten. »Ich komme allein zurecht.«
    Er blickte sie scharf an. »Ich habe dir etwas versprochen. Ich werde dir nicht von der Seite weichen!«
    Musik in ihren Ohren – nun ja, nicht dass ihr seine Gesellschaft angenehm war! Aber sie wollte wirklich nicht gern allein im Schneesturm zurückgelassen werden.
    Sie klopfte sich den Schnee von den Schultern und zog die Decke bis zu ihrem Hals hinauf. Das half allerdings nicht dagegen, dass ihr Gesicht schon ziemlich nass war, weil der Schnee darauf schmolz.
    »Meine Nase ist ganz kalt«, klagte sie und wünschte mehr denn je, sie würden sich in einer Kutsche befinden.
    Christoph zog sie sofort enger an sich, so dass ihr Kopf auf seiner Schulter lag, und zog die Decke über sie. Sie beschloss, sich nicht dagegen zu wehren. Sein Mantel war zwar nicht gerade warm an ihrer Wange, aber sie ging davon aus, dass es in ein paar Minuten besser würde.
    »Ich hatte gehofft, wir würden das Chalet erreichen, ohne in einen solchen Schneesturm zu geraten«, sagte er. »Das ist nicht gut. Der Pfad ist gefährlich, wenn man ihn nicht genau erkennen kann.«
    »Lass mich raten«, murmelte sie unter der Decke. »Es gibt keinen Zaun, der verhindert, dass der Schlitten vom Weg abkommt?«
    »Doch, weiter oben gibt es einen. Aber er ist nicht stabil genug, um ein kräftiges Pferd aufzuhalten, wenn der Fahrer nicht genug sieht. Hier gibt es noch keine steilen Abhänge, aber weiter oben schon.«
    »Wir drehen also um?«
    »Nein.«
    »Aber du hast doch gerade gesagt …«
    »Wir sind ganz in der Nähe meiner Heimat. Wir sind gerade in die Straße eingebogen, die zum Haus meiner Eltern führt. Wenn der Schneesturm nicht in einer Stunde aufgehört hat, können wir die Nacht bei meiner Familie verbringen.«
    Familie?! »Und was sagst du ihnen, wer ich bin?«
    »Meine Geliebte natürlich.«
    Alana schnappte nach Luft. »Den Teufel wirst du tun!«
    »Na schön, dann sage ich eben nichts.«
    Sie versuchte, unter der Decke hervorzulugen, um zu sehen, ob er es ernst meinte. Aber er hielt sie so fest an seine Brust gedrückt, dass es ihr nicht gelang. Mit voller Absicht, das war ihr klar. Aber noch bevor sie überlegen konnte, ob die Sache einen Kampf wert war, hielt der Schlitten schon vor dem Anwesen von Christophs Familie.

Kapitel 35
    A ls Alana unter der Decke hervorkam, sah sie, dass der Schlitten so nah vor der Haustür stand, dass sie ihren Kopf drehen musste, um die ganze Breite des Gebäudes zu überblicken. Es war riesig. Der Mittelblock des Hauses war mehrere Stockwerke hoch und rechts und links von Flügeln gesäumt. Sie hatte erst drei Herrenhäuser dieser Art gesehen, auf dem Weg zur Hauptstadt, als sie in Lubinia angekommen waren.
    Eines dieser Häuser, das ebenso wie das der Beckers auf einem ziemlich hohen Hügel lag, hatte an jenem Tag Poppies Interesse geweckt, und er hatte ihr erklärt: »Vor langer Zeit wollten die Adligen des Landes einander mit immer größeren Häusern beeindrucken, und so bauten sie Flügel an die Häuser, die absolut nutzlos waren. Es wäre sicher immer so weitergegangen, bis zur völligen Lächerlichkeit, wenn der König damals dieser frivolen Verschwendung nicht ein Ende gemacht hätte. Manche behaupten allerdings, er sei nur neidisch gewesen, weil einige dieser Herrenhäuser größer waren als sein eigener Palast!«
    Sie kannte Herzogpaläste in England, die genauso groß waren wie diese lubinischen Häuser, aber die meisten englischen Landhäuser waren von weit bescheidenerer Größe. Hier in Lubinia schien es nichts anderes zu geben als kleine Hütten für das einfache Volk und riesige Herrenhäuser für die Adligen, zumindest auf dem Land.
    »Nimmt das Volk es nicht übel, dass die Adligen ihren Reichtum so zur Schau stellen?«, hatte sie Poppie gefragt.
    »Erstaunlicherweise nicht. Sie sind sogar stolz auf die großen Häuser ihrer Gutsherren. Bei meiner Familie war es jedenfalls so. Aber der Wettbewerb kann ansteckend werden.« Poppie hatte gelacht.
    Christoph stieg vom Schlitten und reichte ihr die Hand. Sie dachte, er wollte ihr beim Aussteigen helfen. Aber nein, er zog sie an sich und trug sie auf seinen Armen bis vor die

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