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Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Gefechte der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Gefechte der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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nicht volljährig, oder?«
    Christoph zuckte mit den Achseln. »Für manche ist eine Verlobung genauso bindend wie eine Hochzeit. Auf jeden Fall für meine Großmutter.«
    »Und dann?«
    »Meine Großmutter hatte keine Ahnung, dass sie bereits schwanger war. Ihr zweiter Ehemann wusste, dass sie keine Jungfrau mehr war. Aber er hat sie trotzdem nicht verlassen – sie war sehr schön. Als ihre Tochter jedoch etwas älter wurde, wurde ihm klar, dass sie nicht von ihm stammte. In diesem Moment hat er meine Großmutter hinausgeworfen und sich von ihr scheiden lassen. Sie war entehrt. Ihre Mutter hätte ihr das nie verziehen, wenn sie sich nicht so in ihre Enkeltochter verliebt hätte, meine Mutter.«
    »Hat der lubinische Ehemann deiner Großmutter je versucht, sie wiederzufinden?«
    »Ja, er liebte sie, und seine Familie hatte die Ehe anerkannt. Sie betrachteten meine Großmutter als abtrünnige Ehefrau und bestanden darauf, dass er sie nach Hause zurückbrachte. Aber leider fand er sie nie, denn meine Mutter hatte ihren Namen geändert und war aufs Land gezogen, um dem Skandal zu entgehen.«
    Alana wünschte, sie hätte ihn nicht gebeten, weiterzuerzählen. »Sie sind nie wieder zusammengekommen, oder?«
    »Nein. Meine Großmutter versuchte, ihn zu finden, nachdem ihre Mutter acht Jahre später das Zeitliche gesegnet hatte, aber es war zu spät. Er war im Jahr zuvor gestorben. Eine Zeit lang blieb sie bei seiner Familie, damit sie ihre Tochter kennenlernen konnte, aber gegen Ende des Jahres ging sie dann nach London zurück. Danach kam sie aber jeden Sommer mit meiner Mutter hierher zu ihren Verwandten. Als sie sechzehn war, lernte meine Mutter bei einem dieser Besuche meinen Vater kennen. Und diese Geschichte ging immerhin gut aus.«
    »Dann ist deine Mutter also in England aufgewachsen?«
    »Ja.«
    »Dann erzähl mir doch bitte, wie du zu diesen unsäglichen Manieren gekommen bist? Eine Frau, die in England aufgewachsen ist, hätte es dir besser beibringen müssen.«
    Er grinste sie an. »Das hat sie auch. Wenn ich beim König bin, habe ich die Manieren, die er von seinen Adligen erwartet. Wenn ich bei meinen Männern bin, habe ich die Manieren, die sie erwarten. Wenn ich mit einer Frau zusammen bin …«
    » Davon bist du wirklich weit entfernt!«
    Christoph hob eine Augenbraue. »Deine Meinung von diesem Land hat sich also immer noch nicht verbessert?«
    »Das wird sie wohl auch nicht mehr. Ich bin im zivilisiertesten Land der Welt aufgewachsen, genau wie deine Mutter.«
    »Dann solltest du vielleicht meine Mutter einmal fragen, warum sie dieses Land hier so liebt. Weißt du überhaupt, wie Lubinia entstanden ist? Ziegenhirten haben sich hier niedergelassen, sie gelangten zu Wohlstand, und ihre Familien wuchsen von Generation zu Generation. Schließlich hatten sie einen natürlichen Anführer, Gregory Tavoris. Mit der Unterstützung des Volkes wurde er zum ersten lubinischen König. Aber wir sind alle freie Leute. Hier gab es niemals Leibeigene, die vor einem Herrn katzbuckeln mussten, nicht besser als Sklaven. In deinem Land sehr wohl.«
    Alana errötete, hätte aber gern erwidert, dass Lubinia wohl kaum besser war als England, wenn man den heutigen Zustand der Länder verglich. Aber die Kugel, die an ihrem Ohr vorbeizischte, veranlasste sie stattdessen, sich sofort auf dem Boden zusammenzukauern.

Kapitel 34
    A lana machte sich am Boden des Schlittens so klein, wie sie nur konnte. Kein ideales Versteck, aber zumindest war der Schlitten hinten hoch genug, um etwas Schutz zu bieten. Leider galt dies nicht für die Seiten, die nur knapp zwanzig Zentimeter hoch waren. Aber sie wusste, dass die Schüsse von hinten kamen, denn Christoph griff zu seinem Gewehr, das neben ihr am Boden lag, und schoss in diese Richtung.
    Ihr Herz klopfte wie wild. Als sie merkte, dass Christoph zu sehr damit beschäftigt war, zurückzuschießen, um sich selbst in Deckung zu bringen, bekam sie Panik. Er kniete auf dem Rücksitz, sein Kopf und sein halber Oberkörper ragten hervor, und seine Brust bot wirklich eine großzügige Zielscheibe!
    »Geh zwischen den Schüssen nach unten!«, rief sie ihm zu.
    Er blickte zu ihr hinunter, runzelte die Stirn und kauerte sich etwas tiefer in den Sitz. »Das sind Feiglinge, sie fallen schon zurück.«
    War ihre Furcht so offensichtlich für ihn? Aber seine Bemerkung und die Tatsache, dass er sich sofort besser in Deckung brachte, erleichterten sie – bis sie einen weiteren Schuss hörte, der nicht aus

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