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Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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noch?“
    „Geschäftlich“, antwortete der.
    „Geschäftlich? Sagtest du geschäftlich?“ wunderte sich Hans-Jürgen.
    Hier hakte Dampfwalze ein. „Finanziell!“ präzisierte er. „Sie hat Stephan des Geld für die Zahnbürsten gegeben, ihr wißt ja…“
    „Seltsam!“ Ingrid staunte. „Woher sie das wohl hat?“
    „Von Dampfwalze“, platzte Anke heraus.
    „Ist ja hochinteressant!“ stellte Mücke fest. „Seit wann finanzierst du ihre sogenannten Streiche?“
    „Ja, seit wann?“ drängte Strehlau . „Das muß ich festhalten, für die Schulchronik.“
    Hans-Jürgen wandte sich an Stephan. „Und du hast das Geld schon?“
    Stephan klopfte auf seine Hosentasche. „Für Ottokar.“ Mit wachsendem Erstaunen hatte Florian zugehört. Jetzt verstand er gar nichts mehr. „Sagt mal, was ist hier eigentlich los?“
    „Hast du ihr auch Geld gegeben?“ fuhr Ingrid dazwischen. „Fast – nicht direkt. Eher umgekehrt!“ platzte Dampfwalze dazwischen. „So was Glitzriges … Gold, so ein Glitzerding…, ein Talisman oder so…“
    „Ist ja süß!“ jubelte Ingrid. „Zeig doch mal!“
    Florian zuckte mit der Hand zurück, die er die ganze Zeit geschlossen gehalten hatte, was seinem natürlichen Feind nicht entgangen war.
    „In der Linken!“ rief Dampfwalze.
    Schon hatte Ingrid Florians Handgelenk gegriffen, öffnete dem Überraschten die Faust und zog einen Anhänger heraus. „Oh! Was ist das?“
    „Die Golddeckung für die Zahnbürsten!“ reagierte ihr Bruder Mücke blitzartig.
    Beatrix’ Miene war immer düsterer, ihr Kopf immer röter geworden, das Maß war voll. Sie sprang auf und wollte davonrennen. Da griff Dampfwalze zu und nahm ihren Arm in seinen Muskelschraubstock.
    „Nicht doch!“ sagte er im Onkelton . „Wo wir gerade so nett und gemütlich zusammen sind.“
    „ Laß sie!“ Ankes Stimme klang lieb. „Wenn ihr unsere Gesellschaft nichts gibt…“
    „Es ist reine Fürsorge“, bemerkte Ingrid. „Sie findet ja ihr Fahrrad nicht.“
    „Dann bringt’s ihr Florian morgen!“ schloß Dampfwalze. „Wenn er wieder zum Friseur geht…“
    Ruhig sah der Neue den Muskelprotz an. „Das ist nicht fair!“ sagte er.
    Ingrid lächelte lieb. „Du hast recht, Florian. „Bei Bea geht’s im Augenblick nicht fair zu. Natürlich muß Dampfwalze das Fahrrad zurückbringen. Mit ihm hat sie sich zuerst getroffen.“
    Anke grinste. „Eigentlich sollte sie Dampfwalze den Talisman geben, damit ihm die Horn nicht in den Weg läuft…“
    „Oder wenigstens das Geld zurück!“ meinte Strehlau im allgemeinen Grinsen. „Denn wie kommt Dampfwalze dazu, Florians Apfelsaft zu finanzieren?“
    Florian wollte etwas sagen, doch der Muskelprotz ließ seine Faust auf den Tisch fallen. „Mensch, ja! Wie komme ich dazu?“
    Hier hätte Florian einhaken können, doch er unterließ es, um nicht wieder als Besserwisser dazustehen.
    „Ach, du lieber Gott!“ rief eine Stimme. Sonja Waldmann stand bei der Tür und schaute entsetzt in die Runde. „Was mach’ ich nur mit euch? Draußen sitzt FDH im Auto. Wir waren bei Mauersäge wegen dem Konzert. Auf der Rückfahrt streift mein Scheinwerfer die vielen Fahrräder, und sie will wissen, wem die gehören. Sie kann jeden Moment reinkommen.“
    „Richtig, das Konzert…“ Strehlau überlegte.
    „Los, raus hier!“ drängte Ingrid, und Dampfwalze schob die Nächststehenden zur Tür.
    Sonja war verzweifelt. „Was sag’ ich ihr nur? Was sag’ ich ihr nur?“ Sonja ging hinaus. Fräulein Doktor Horn war ausgestiegen und marschierte zielstrebig auf den Eingang zu. Aufhalten konnte Sonja sie nicht mehr, das war ihr klar. Schwindeln konnte sie auch nur begrenzt, also bestenfalls den Eintritt ins Gasthaus mit unverfänglichen Sätzen verzögern. Sie blieb stehen und berichtete. „Sie haben wieder einmal recht gehabt mit Ihrem Scharfblick. Die Räder gehören tatsächlich Schülerinnen und Schülern.“

    Auch Fräulein Doktor Horn war stehengeblieben. Mit scharfem Vogelblick musterte sie ihre jüngste Lehrerin. „Und? Mehr haben Sie mir nicht zu sagen?“
    Sonja lächelte hilflos. „Doch. Ich…, ich sage Ihnen ja, daß Sie richtig gesehen haben…“
    „Dann werde ich sie mir einmal anschauen!“ Mit diesen Worten schritt die Leiterin an ihr vorbei ins Gasthaus, öffnete die Tür zur Gaststube und sah sich um. Nur wenige Camper saßen noch da.
    Hinter ihr dachte Sonja Waldmann krampfhaft nach: Was sollte sie auf die nächste Frage antworten?
    In diesem Augenblick
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