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Gefuehlschaos inklusive

Gefuehlschaos inklusive

Titel: Gefuehlschaos inklusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Richling
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Zentrifuge zu sein, die mehr und mehr beschleunigt. Meine Gedanken verlieren sich in der Schwerelosigkeit und ich habe nur noch einen Wunsch: ihn Zug um Zug auszuziehen und meine Hände über seinen Körper wandern zu lassen. Ich muss ihn einfach fühlen – Freundin hin oder her. Sie ist jetzt nicht da! Morgen kann ich mir immer noch darüber den Kopf zerbrechen, was ich angestellt habe. Aber das ist noch lange hin.
    Ich lasse meine Hand über seine Schulter gleiten und fahre seinen Arm hinab. Als ich seine Hand mit meinen Fingern berühre, greift er nach ihnen und hält sie fest. Wir sind so dicht beieinander, dass ich seinen Atem auf meiner Wange spüren kann. Mit meiner anderen Hand beginne ich nun, Knopf für Knopf sein Oberhemd zu öffnen. Er schaut mir reglos dabei zu und sieht verblüfft aus. Als das Hemd bis zum Gürtel geöffnet ist, streife ich es ihm über die Schultern, sodass sein Oberkörper endlich enthüllt ist. Ich verspüre die Lust, meine Finger durch die schwarzen Haare gleiten zu lassen, die seine Brust bedecken. Nur werde ich plötzlich von ihm gestoppt. Er hält meine Hände fest und rückt unmerklich von mir ab.
    „Bist du dir sicher bei dem, was du tust?“, will er wissen und scheint nach Luft zu ringen. Seine Atmung ist schneller geworden und er strahlt so viel Hitze aus wie ein Kohleofen. Wäre ich mir sicher, hätte ich mir nicht so viel Zeit gelassen. Aber ich will alles von ihm! Jede seiner Körperzellen soll mir gehören. Wenigstens für diese eine Nacht. Ich antworte mit einem Nicken und hoffe, dass er meine Unsicherheit nicht erkennt. Denn eines ist klar: Morgen ist er wieder mein Chef und ich nur die Erinnerung an eine feurige Nacht. Doch meine Zweifel bleiben unentdeckt, denn sein warmer Körper drückt sich an mich. Er küsst sich meinen Hals hinab, bis er von den Knöpfen meiner Bluse aufgehalten wird. Ich nehme seinen Kopf zwischen meine Hände und genieße das Spiel seiner Zunge auf meiner Haut.
    „Claudia, du bist einfach unglaublich. Du fühlst dich so gut an. Ich will, dass du mir alles von dir gibst.“ Nimm dir einfach, was du brauchst. Ich bin eh willenlos. Wenn du es jetzt nicht tust, dann nie. Also tu’s!
    Ich versuche den Gürtel seiner Hose zu öffnen und klemme mir dabei den Finger ein.
    „Autsch!“, schreie ich kurz auf und überprüfe, ob der Finger unversehrt ist. Er ist noch dran, aber bevor ich mit meinem Vorhaben fortfahren kann, nimmt Christian meinen Finger sanft in den Mund. Mir läuft es heiß und kalt über den Rücken. Kann es sein, dass mein Finger eine erogene Zone ist? Bevor ich das in Erfahrung bringen kann, rutschen wir von der Couch auf den Teppich. Gut so. Hier ist ja viel mehr Platz. Christian zieht mir den Rock hoch und für einen Moment nehme ich an, es würde schon zum Äußersten kommen. Dabei habe ich mir seinen Körper doch noch gar nicht genau angesehen. Er fährt mit seinen Fingern zärtlich an meinen Beinen hoch und haucht mir seinen erhitzten Atem auf die Brust. Ich gebe zu, auf dem Boden ist es etwas ungemütlich, aber ich wage nicht, die Stimmung zu ruinieren, indem ich um ein kuschelig weiches Bett bitte.
    „Lass uns ins Schlafzimmer gehen“, beschließt Christian unverhofft, als hätte er meine Gedanken erraten. War das jetzt Zufall oder sind wir durch einen unsichtbaren Draht miteinander verbunden? Nichts lieber als das! Ich will gerade aufstehen und fragen, wo es langgeht, aber Christian zieht mich an den Armen hoch und hält mich fest.
    „Warte, ich will dich tragen!“, sagt er und schmunzelt wie ein kleiner Junge. Darum lasse ich mich natürlich nicht zweimal bitten. Ich wollte schon immer mal über eine Türschwelle getragen werden. Wir kichern wie zwei Kinder, als Christian mich auf seine Arme hebt. Er trägt mich durch den Flur in ein dunkles Zimmer und lässt sich mit mir auf einem großen Bett nieder. Ich knipse eine kleine Lampe an, die neben dem Bett steht.
    „Ich will dich sehen!“, sage ich berauscht und endlich streifen wir uns die Kleidung ab.
     
    Müde, aber glücklich liege ich in Christians Armen und kann noch gar nicht richtig verstehen, was gerade zwischen uns geschehen ist. Es war unbeschreiblich! Ullrich war dagegen ein Bummelzug. Was habe ich bloß die letzten Jahre versäumt! Leider wird diese Nacht die einzige sein, die ich mit Christian erleben darf. Wenn ich doch nur eher meine Gefühle für ihn erkannt hätte. Ich könnte den Rest meines Lebens solchen Sex haben. Das wäre fantastisch!

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