Gefühlscocktail (German Edition)
glücklicherweise bleiben und zieht es vor sich durch den Rückspiegel mit Fabio zu unterhalten. Währenddessen ich aus dem Fenster schaue und mich frage, was das eben sollte. Wieso mein Körper so unerwartet auf völlig harmlose Bewegungen und
Äußerungen von Fabio reagiert. Eine plausible Antwort finde ich darauf natürlich nicht und so stehe ich inzwischen am Zielort angekommen neben Fabio und warte darauf, dass mein Kumpel endlich die Biege macht, weil er mir mit seinen Zweideutigkeiten heute tierisch auf die Ketten geht. Leider legt er noch einen drauf, bevor er endlich verschwindet, indem er uns beide interessiert mustert und dann „Engelchen und Teufelchen“ von sich gibt. Schön das wenigstens Fabio mit ihm über seine dämlichen Scherze lachen kann, denn mir ist nicht danach.
„Wollen wir dann mal?“, wende ich mich mürrisch Fabio zu und weiß nicht mal warum meine Laune plötzlich einen Absacker macht. Schlagartig dringt wieder diese schüchterne, zurückhaltende Art bei Fabio durch und treibt mir einen Kloß in den Hals. Gerade noch völlig gelöst, wirkt er jetzt wieder total angespannt.
„Na komm“, lächle ich ihn besänftigend an und greife einfach seine Hand. Laufe mit ihm zusammen an der bereits wartenden Menge vorbei, ohne seine Finger loszulassen, bis zum Eingang.
„Hey Rick, das du dich hier mal wieder blicken lässt. Schön dich zu sehen. Kommt rein“, begrüßt mich Robin, einer der beiden Türsteher.
„Hi Robin, Thomas“, nicke ich den beiden zu und lege automatisch einen Arm um Fabios Taille. Ziehe ihn neben mir her in den Club hinein, während Thomas uns noch „schönen Abend“ hinterher ruft.
„Den werden wir haben“, flüstere ich mehr zu mir selbst, bemerke dennoch das glückliche Strahlen in Fabios wunderschönen Augen, die neugierig jeden Millimeter der Location genau betrachten. Dieser Club hier ist um einiges kleiner als das `Vanity` und überwiegend nur von Stammkunden besucht. Zumindest an den Wochentagen, befindet sich hier eher eine ausgewählte Klientel.
Das ich hier jederzeit reinkomme liegt wahrscheinlich daran, dass John, dem der Laden gehört, mich immer noch gerne abwerben will. Allerdings ist ihm das bisher nicht gelungen und ich habe auch nicht vor, meinen Job im `Vanity` gegen die Theken hier einzutauschen. Ab und zu in dieser Umgebung ist ganz nett, aber nichts für eine Regelmäßigkeit. Der Großteil der Gäste kommt hierher, um sich an den weiblichen und männlichen Strippern zu erfreuen. Da dies der einzige Club ist, in dem Männer und Frauen gemeinsam strippen und nicht strikt getrennt, wie üblich.
„Gefällt´s dir?“, wispere ich Fabio ins Ohr und er dreht erschrocken seinen Kopf in meine Richtung.
„Komm, lass uns da hinten hinsetzen und was trinken“, ziehe ich ihn wieder an seiner Hand hinter mir her und steuere eine der lederbezogenen Rundecken an, von denen man einen guten Überblick über den Club und damit verbunden über die einzelnen kleinen Tanzbühnen der Stripper hat.
Zu fortgeschrittener Stunde und nach einigen Drinks beobachte ich Fabio eindringlich von der Seite, während er fasziniert einem männlichen Stripper um die Dreißig beim Tanzen zusieht. Er scheint völlig gefangen zu sein und lässt mich erschrocken zusammenzucken, als er sich abrupt zu mir dreht.
„Das kann ich aber besser“, bringt er voller Überzeugung heraus und ohne einen Einfluss auf meinen Sprachapparat zu haben sage ich „dann beweis es“.
Schneller als ich meine Äußerung zurücknehmen kann, ist Fabio schon auf dem Weg. Fassungslos blicke ich ihm nach und kann kaum glauben, dass ihm der Typ auf dem Podest gerade die Hand reicht, um ihm heraufzuhelfen.
~ Kapitel 7 ~
Völlig unfähig in irgendeiner Art zu reagieren, muss ich mit ansehen wie Fabio, seinen Blick stets auf mich gerichtet, wie eine Raubkatze die Metallstange in der Mitte der Bühne umschleicht. Seine Hüften bewegen sich geschmeidig im Takt der Musik und seine Haare werden von irgendeinem Gebläse verweht, was einen verruchten Anblick bietet. Langsam lehnt er sich mit dem Rücken an die Stange und seine linke Hand gibt ihm, ausgestreckt über seinem Kopf, Halt daran, während die rechte verführerisch über seinen Oberkörper gleitet. Lasziv räkelnd lässt er sich fließend an der Stange hinuntergleiten, um gleich darauf wieder quälend langsam seinen Körper nach oben zu schieben.
Ich werfe einen unruhigen Blick durch den Club und bemerke, dass ein Großteil der Anwesenden
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