Gefühlscocktail (German Edition)
Gedanken kann ich mir darüber jedoch nicht machen, weil Fabio inzwischen auf mich zugelaufen kommt und geradewegs vor mir stoppt. Somit meine volle Aufmerksamkeit verdient hat.
„Hi Lotte“, begrüße ich ihn mit weicher Stimme und ziehe ihn unmittelbar an seinen Hüften zu mir heran, bevor er protestieren kann.
„Ich hab dich vermisst“, hauche ich gegen seine leicht geöffneten Lippen, die von einem sanften Lächeln umspielt werden.
„Zeigst du mir wie sehr?“, raunt er verführerisch.
„Wenn du wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet werden möchtest, gerne“, wispere ich und knabbere zärtlich an seiner Unterlippe.
„Bringst du mich nach Hause und zeigst es mir dort?“, haucht er verrucht und schiebt neckend seine Zungenspitze zwischen meinen Lippen hindurch, die ich bereitwillig in Empfang nehme und willkommen heiße.
„Steig ein“, schiebe ich ihn energisch von mir, um mich hier nicht doch noch einer Peinlichkeit hinzugeben, wobei ich bemerke, dass dieser seltsame Typ uns die ganze Zeit beobachtet und gerade seine Zigarettenkippe auf dem Boden zertrampelt, bevor er sich hastig abwendet und die Straße hinunter verschwindet.
„Du wirst doch nicht ein Auge auf Alexander werfen, wenn du mich haben kannst?“, flötet Fabio mir gespielt empört über das Autodach entgegen, weil ihm mein Blick auf diesen Kerl scheinbar nicht entgangen ist und reißt meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Ich muss ja schließlich nach einem Modell für das Plakat suchen, solange du noch nicht zugesagt hast. Was ist das für ein Typ, dieser Alexander?“, lässt mich dieser Bursche einfach nicht los. Auch wenn ich es nicht erklären kann, sagt mir meine innere Stimme, dass ich etwas mehr über diesen Typen wissen sollte, als nur seinen Namen. Darum platzt diese Frage auch ohne Überlegung aus mir heraus, kaum das ich mit Fabio im Auto sitze.
„Der ist eigentlich ganz nett. Zwei Semester über mir. Ich muss mir doch keine Sorgen machen?“, beginnt Fabio bereitwillig zu erzählen und sieht mich plötzlich entsetzt an.
„Dummerchen“, lächle ich verliebt und hauche ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, um mich gleich wieder auf den Verkehr zu konzentrieren.
„Ich weiß eigentlich nicht viel über ihn. Seine Eltern sind beide Ärzte und soweit ich weiß, steht er auf Mädchen, also brauchst du dir keine Hoffnungen zu machen“, grinst er mich überheblich an und bringt mich schon wieder zum Schmunzeln.
„Schade, so ein netter Dreier wäre doch auch mal was gewesen“, antworte ich nach einer Weile Schweigen betrübt und ernte einen weiteren entsetzen Blick von rechts, was mich innerlich zum Lachen bringt.
„Du… du… meinst… ich… willst… einen Dreier?“, bringt er völlig fassungslos heraus und sieht mich mit seinen warmen braunen Augen entgeistert an, sodass ich mich nicht mehr zurückhalten kann und haltlos einen Lachanfall bekomme, als ich das Auto vor seinem Elternhaus parke.
„Boah du… damit macht man keine Scherze“, haut er mir mit der flachen Hand gegen die Schulter und verschränkt beleidigt seine Arme vor der Brust. Schiebt dabei seine Unterlippe schmollend hervor und lässt mich schon wieder wie Butter an der Sonne vergehen.
„Hey Kleiner. Glaubst du wirklich ich würde dich mit irgendjemandem teilen? Ich will dich ganz für mich allein. Nur für mich“, wispere ich in sein Ohr und hauche ihm zarte Küsse an seinen Hals, was er mit einem wohligen Seufzen bekundet und seinen Kopf etwas zur Seite legt, um mir etwas mehr Spielraum zu lassen.
„Lass uns reingehen, bevor ich noch etwas tue, was wir später bereuen“, reiße ich mich schweren Herzens wieder von Fabios verführerischer Haut los und steige umgehend aus dem Auto, damit ich nicht doch wieder in Versuchung gerate. Wie ich allerdings die nächste Zeit in seinem Zimmer und somit in seiner unmittelbaren Nähe aushalten soll, ohne hemmungslos über ihn herzufallen, ist mir auch noch nicht klar.
Seine Mutter nimmt mir diese Aufgabe glücklicherweise vorerst ab, indem sie uns dazu verdonnert Mittag zu essen, bevor wir auf Fabios Zimmer dürfen. Wovon meine kleine Lotte, wenig begeistert ist und lautstark seine Meinung dazu äußert. Was in einer heftigen Diskussion mit seiner Mum endet und letztlich daran scheitert, dass sie die besseren Argumente hat. Schließlich kann Fabio ihr kaum an den Kopf knallen, dass ihm ihr Essen scheißegal ist und er viel lieber in seinen eigenen vier Wänden mit mir rummachen
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