Gefühltes Herz - sieben homoerotische Geschichten
der Frau auf meinem Schoß und doch sehe ich nur dich.
Deine bezaubernden grünen Augen, dein zartes blondes Haar. Du siehst einfach perfekt aus, die enge Jeans, die sich um deine strammen Beine schmiegen, das T-Shirt, das mehr zeigt, als zu verbergen. Doch bist du mir nicht vergönnt. Du, mein Seelenverwandter, mein Blutsbruder, mein bester Freund, der die Liebe nicht erkennt, obwohl sie vor ihm steht. So verträumt, wie du in die Ferne siehst, schmerzt es mich, dass ich nicht der Grund dafür sein darf.
Wäre so gerne jede Sekunde in deinen Gedanken, würde sie beherrschen und verwöhnen. Zärtlich meine Lippen über deine Haut gleiten lassen, meine Finger würden dich ertasten. Gereizte, hitzige Haut unter meiner zu spüren, als wäre es ein Traum. Begehren würde ich deinen Körper, verwöhnen deinen Geist. Die Töne aus deinem Inneren wären verzückend, ließen meine Härte emporragen und einen inneren Orgasmus erzeugen, dass ich den äußeren nur schwerlich in mir behalten könnte.
Langsam würde der Schweiß aus deinen Poren perlen, der Duft mich betören. Immer mehr zieht es in meiner Leiste, unruhig geworden, werfe ich die falsche Blondine von meinem Schoß. Kann sie nicht länger bei mir ertragen, möchte nicht ihre klebrige Haut ertasten. Zu parfümiert und künstlich. Frauen können mich nicht reizen, seitdem ich deinen Duft das erste Mal wahrgenommen habe. Deine Wärme sich um mich schmiegte und der Hauch deines Atems meine Sinne geschärft hat. Vertrauen, Geborgenheit und Liebe, all das schenke ich dir, doch du merkst es nicht.
Erwiderst meine Blicke nicht, lässt mich nicht an deinen Gedanken teilhaben oder einer von diesen sein. Langsamen Schrittes trete ich auf dich zu, bewundere dein kantiges Gesicht, das mich lockt. Deine Lippen, die leicht glänzen und nach mir verlangen, wenn du es nur zulassen würdest.
***
Wenn ich es nicht besser wüsste, mein Schwur wäre der, dass du mich siehst. Die Glut deines Blickes mir gebührt und deine Fantasien sich meiner annehmen. Sehe, wie du sie von dir stößt, langsamen Schrittes zu mir kommst. Es erscheint mir wie die Kunst des Verführens, und doch weiß ich, das ist es nicht. Meine Mundwinkel gehen sanft nach oben, mein rechtes Auge kneift sich kurz zusammen. Nicht dein Typ? , entfährt es meinem Inneren. Dein Blick geht zu der Frau, die noch eben deinen Schoß besetzt hat.
„Also bitte, kennst du mich nicht besser?“, grinst du mir zu, legst einen Arm freundschaftlich um meine Schulter und ziehst mich an dich ran.
Welche Qual, mein Herz schlägt, nein überschlägt sich bald, während ein unsichtbares Band es erdrosseln will. Wohlige Wärme, der Freundschaft entsprungen, quält mich, lässt mich erzittern. „Zu künstlich, dachte ich mir schon“, beantworte ich deine Frage und atme deinen berauschenden Duft ein. Wer braucht schon Alkohol oder andere Drogen, wenn er jemanden wie dich an der Seite hat?
Welcher Rausch könnte schöner und intensiver sein? Ich kenne keinen! „Auch … sie sagt mir nicht zu. Hast du schon was entdeckt?“ Dein Blick endet in meinem, nein, geht viel tiefer, scheint mein Innerstes zu durchforsten. Was hast du vor? Suchst du was?
Ich würde dich gerne fragen, doch meine Lippen sind versiegelt, ich gebe mich diesem Augenblick hin. Er ist so real, nur ich habe deine Aufmerksamkeit, es erscheint so innig, so vertraut, so viel mehr.
„Ich möchte heim!“ Es ist nur ein Hauch, der deine Lippen verlässt. Hast du so viel getrunken? Das kann nicht sein, wir sind zusammen vor drei Stunden angekommen, ich habe nur vier Bier gezählt.
„Geht es dir nicht gut?“ Langsam gleitet meine Hand über deinen Rücken, ertastet deine Muskeln und legt sich freundschaftlich auf deine Schulter. „Alan, bring mich heim!“ Keine Antwort, und doch sagen mir deine Augen, du willst wirklich nicht hier verweilen. Was ist nur los? Meine Gedanken sind verwirrt, aber es lenkt mich ab.
***
Du nickst und bahnst dir den Weg mit mir nach draußen. Ich will dich nicht mehr teilen, keiner soll dich sehen. Du gehörst doch mir. Mein bester Freund, Seelenverwandter, Blutsbruder und die Liebe meines Lebens. Steil ist die Sorgenfalte auf deiner Stirn, während du mich zum Auto führst. Wie gern wäre ich deine Eroberung, selbst wenn ich mir dafür Make-up und dieses süßliche Parfüm antun müsste. Wegen dir würde ich kichern oder was auch immer dich an Frauen anmacht. Für dich würde ich alles tun.
Dein Blick ist mir nicht
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