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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erhielt eine Meldung von Towers, der ihn über eine Schießerei im Monarch-Strip-Club informierte, wo ihr Lieblingsmafioso Dante Corrales regelmäßig verkehrte. Inzwischen war die örtliche Polizei dort eingetroffen. Nie mand war verletzt worden, es gab nur einen kurzen Schuss wechsel, dann war der Angreifer geflüchtet. Moore kam die Idee, dass die lokalen Fernsehsender über die Schie ßereien des jeweiligen Tages so routinemäßig wie über die Temperatur und erwarteten Regen berichten sollten.
    Nachdem er sich wieder einmal durch einen Blick aus dem Fenster vergewissert hatte, dass seine beiden Supergangster noch da waren, zog er sich einen Schlabberpullover an, um das Schulterholster mit seiner Glock zu verbergen, und verließ dann sein Zimmer. Er wollte auf die andere Seite der Stadt zur V-Bar fahren. Fitzpatrick hatte ihm erzählt, dass dort oft die Sinaloa- Sicarios herumhingen.
    Als Moore auf den Parkplatz trat, musste er wieder einmal an Rana und seinen blöden Batman-Witz denken. Er hatte ihn damals ja diesen Spezialtruppen führern als seinen Assistenten »Robin« vorgestellt, und Rana hatte ihn daraufhin nur verständnislos angeblickt. Moore hatte hinterher jedoch vergessen, ihm die Geschichte von Batman und seinem Robin zu erklären.
    Plötzlich überfiel ihn wieder die Erinnerung an die Ermordung seines jungen Freundes. Er erstarrte und ballte die Faust. Er bemerkte den Mann hinter sich erst, als er etwas Stumpfes und Hartes – wahrscheinlich den Lauf einer Pistole – an seinem Hinterkopf fühlte.
    »Ganz ruhig!«, sagte der Mann auf Englisch mit einer tiefen, heiseren Stimme, die von einem langjährigen Tabakkonsum zeugte. »Die Arme über den Kopf!«
    Moore achtete normalerweise unbewusst auf alle Bewegungen in seiner Umgebung. Ein solches Versäumnis wie hier konnte durchaus seine Karriere in der Special Activities Division oder sogar bei der CIA selbst beenden. Aber Ranas Tod hatte er fast wie den Verlust eines jüngeren Bruders empfunden. Seine Trauer und seine Wut hatten ihn jetzt kurzzeitig seiner gewohnten Konzentration und Wachsamkeit beraubt.
    Der Mann tastete Moores Hüften ab, dann fuhr er nach oben und entdeckte sofort das Schulterholster. Er zog den Reißverschluss des Pullovers nach unten, machte den Klettverschluss des Holsters auf und holte die Glock heraus.
    »Einsteigen und losfahren!«
    Moore knirschte mit den Zähnen und verfluchte sich selbst für diesen schweren Fehler. Sein Herz schlug rasend schnell. Er war sich nicht sicher, was der Typ mit seiner eigenen Waffe angestellt hatte, aber er fühlte immer noch die andere an seinem Kopf. Zu nahe. Zu gefährlich, selbst für eine schnelle Bewegung. Er konnte die eine Waffe vielleicht wegschlagen, nur um dann zu merken, dass die andere auf seine Brust gerichtet war. Bumm. Erschossen mit seiner eigenen Glock. »Sie sind der Boss«, sagte er. Er stieg ganz langsam in den Wagen. Der Mann öffnete blitzschnell die Hintertür und rutschte auf den Sitz direkt hinter ihm. Danach presste er ihm die Pistole erneut an den Hinterkopf.
    »Wollen Sie das Auto?«, fragte Moore. »Oder mein Geld?«
    » No ese. Machen Sie einfach nur, was ich sage.«
    Moore bog aus dem Parkplatz aus. Im Rückspiegel sah er, wie die beiden Typen im Corolla in ihre Rostlaube sprangen, um ihnen zu folgen.
    Er konnte auch einen kurzen Blick auf den Mann auf dem Rücksitz erhaschen. Sein Bart war am Ergrauen, und auch seine lockigen Haare waren bereits aschfarben. Er trug einen blauen Pullover, Jeans und in seinem linken Ohr einen goldenen Kreolenohrring. Er kniff die Augen ständig zusammen. Von seiner ganzen Erscheinung her war er meilenweit von den Möchtegern-Gangstern im Wagen hinter ihnen entfernt, und auch sein Englisch war erstaunlich gut. Diese Idioten nahmen jetzt die Verfolgung auf. Moore bezweifelte jedoch, ob sie überhaupt mitbekommen hatten, dass man ihn gerade entführte. Er wusste auch nicht, ob sein Entführer sie schon bemerkt hatte.
    Nach einer Minute bog er, wie befohlen, rechts ab. Dann sagte er: »Hinter uns fährt ein Auto, der Toyota mit der roten Seitenwand und zwei Insassen. Sie verfolgen uns. Gehören sie zu Ihnen?«
    Der Mann auf dem Rücksitz drehte sich blitzschnell um, sah das Auto und fluchte auf Spanisch.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Moore.
    »Fahren Sie einfach weiter.«
    »Ich vermute, das sind keine Freunde von Ihnen?«
    »Halten Sie den Mund!«
    »Also, wenn Sie weder das Auto noch mein Geld wollen, um was geht es

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