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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Eine Mutter und zwei kleine Mädchen schluchzten herzzerreißend. Sechs oder sieben Grenzschutzbeamte saßen hinter einem langen Schalter. Einer von ihnen versuchte gerade einem alten Mann zu erklären, dass jemand, der so viel Bargeld bei sich hatte, durchsucht und festgesetzt und das Geld deklariert werden müsse.
    Rueben ließ sich von der Szene möglichst wenig beeindrucken und eilte Ansara hinterher, der ihn einen langen, steril aussehenden Gang hinunterführte. Rueben war noch nie in diesem Wachgebäude gewesen, und sein Puls begann sich zu beschleunigen, als Ansara die Tür zu einem kleinen Verhörraum öffnete, an dessen Tisch bereits ein junger Mann in Ruebens Alter saß und vor sich hinbrütete. Es war ein weißer Junge mit braunen Haaren und Sommersprossen. Seine Arme waren mit Tätowierungen übersät, und er trug einen goldenen Ohrring in Form eines Totenkopfs.
    Ansara schloss die Tür. »Setz dich.«
    Rueben tat, wie ihm geheißen, während der andere Junge immer noch auf den Boden starrte.
    »Rueben, das ist Billy.«
    »Was soll das?«, fragte Rueben.
    »Alter, du hast keine verfickte Ahnung«, stöhnte der Junge, ohne aufzuschauen.
    Rueben schaute jetzt Ansara fragend an: »Was ist hier eigentlich los? Ich komme von meinem Job zurück. Was wollen Sie von mir?«
    »Ich will gleich zum Punkt kommen. Sie rekrutieren euch Jungs auf eurer Highschool, deshalb fangen wir mit unseren Ermittlungen immer dort an. Ein paar deiner Freunde haben uns dann einen Tipp gegeben, weil sie Angst um dich haben. Ich habe auch deiner Schwester ein Versprechen gegeben. Aber keine Angst … sie wird deinen Eltern nichts erzählen. Billy habe ich mitgebracht, damit er dir etwas zeigt. Zeig es ihm, Billy.«
    Der Junge rückte plötzlich mit seinem Stuhl nach hinten und legte seine beiden nackten Füße auf den Tisch.
    Er hatte keine Zehen mehr.
    Jeder einzelne Zeh war ihm abgehackt worden. Die Narben waren noch frisch und rosa und so hässlich, dass Rueben sich beinahe übergeben hätte.
    »Ich bin mit einer Lieferung im Wert von 50 000 Dollar aufgeflogen. Ich bin erst siebzehn , deshalb habe ich Bewährung gekriegt. Das hat die vom Kartell aber nicht interessiert. Eines Tages kamen sie über die Grenze und passten mich nach der Schule ab. Sie warfen mich in einen Lieferwagen. Und jetzt sieh dir an, was diese Scheißkerle mir angetan haben.«
    »Wer?«
    »Dein Kumpel Pablo und sein Boss Corrales. Sie haben mir die Zehen abgehackt – und sie werden dasselbe auch mit dir machen, wenn du etwas vermasselst. Ver dammt noch mal, steig aus, solange du noch kannst, Alter. Steig jetzt sofort aus!«
    In diesem Moment klopfte es an der Tür. Ansara ging einen Moment nach draußen, um mit einem Beamten zu sprechen.
    »Und sie haben dir das wirklich angetan?«
    »Du hast es doch gesehen! Verdammt, Alter, meinst du, ich kriege so jemals noch eine Tussi ins Bett? Glaubst du, irgendeine Frau geht mit einem Typen mit so verfickten Füßen?« Er warf den Kopf zurück und begann zu weinen, und dann schrie er: »Ansara! Ich will hier raus! Holen Sie mich, verdammt noch mal, hier raus! Ich halt’s hier nicht mehr aus!«
    Die Tür öffnete sich, und Ansara winkte Billy heraus. Der Junge stand auf und humpelte zur Tür. Unter dem Arm trug er ein Paar seltsam aussehende Stiefel.
    Die Tür schloss sich wieder.
    Rueben saß fünf, zehn, fünfzehn Minuten da, während seine Fantasie Amok lief. Er sah sich im Gefängnis und stellte sich vor, wie er dort von vierzehn verfetteten Bandenmitgliedern in der Dusche festgehalten wurde, die ihn alle herzhaft vergewaltigten – und das alles nur, weil er aufs College gehen und ein bisschen Extrageld verdienen wollte. Er war kein besonderer Schüler. Er würde kaum ein Stipendium bekommen. Er brauchte das Geld.
    Plötzlich kehrte Ansara zurück und sagte: »Dein Wagen hat ein ziemlich einzigartiges Armaturenbrett, und der Tank ist auch recht ungewöhnlich.«
    »Scheiße«, sagte Rueben und rang nach Luft.
    »Glaubst du, weil du noch nicht achtzehn bist, kommst du ganz frei oder kriegst Bewährung?«
    Rueben verlor die Fassung und begann zu weinen.
    »Hör mir gut zu, Junge. Wir wissen, dass die Späher des Kartells dort draußen sind und dies alles beobachten. Wir haben so getan, als ob wir nichts gefunden hätten. Du wirst deinen heutigen Auftrag zu Ende bringen und die Drogen zustellen. Aber ab heute arbeitest du für mich. Und wir haben eine Menge zu besprechen …«

16
    Der Mann auf dem

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