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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Die nächste Straße links. Ein Stück geradeaus. An der dritten Ampel rechts abbiegen. Ich rufe die örtliche Polizei an und schau mal, ob sie Ihnen nicht zu Hilfe kommen kann. Ich habe Augen am Himmel, die auf Sie gerichtet sind. Ich kann Ihre Verfolger sehen.«
    »Danke.« Moore drückte das Gaspedal durch, als die nächste Ampel vor ihnen auf Gelb schaltete. Er hatte inzwischen begriffen, dass rote, gelbe oder grüne Am peln in Juárez bloße Empfehlungen waren. Viele fuhren etwas langsamer, wenn sie eine rote Ampel sahen, um danach möglichst ungebremst durchzubrausen, selbst wenn sie nicht gerade an einer Verfolgungsjagd teilnahmen. Wie angewiesen, bog er jetzt links ab.
    Auf dem Straßenschild stand Paseo Triunfo de la República. Die Bushaltestellen, Werbetafeln und sauberen Gehsteige dieses Geschäftsviertels waren für Moore eine gewisse Erleichterung. Hier waren so viele Fußgänger unterwegs, dass es sich die Hohlköpfe hinter ihm bestimmt zweimal überlegten, bevor sie ein solches rücksichtsloses Manöver wie gerade eben wagten.
    Beim Vorbeifahren schaute er in die Seitenstraßen hin ein. Er bemerkte, dass dort auf beiden Seiten Autos parkten. Auf diese Weise konnte man sie nur in einer Richtung passieren, obwohl sie nicht als Einbahnstraßen ausgewiesen waren.
    Seine hirnamputierten Verfolger schlossen immer mehr zu ihm auf. Plötzlich lehnte sich der Beifahrer weit aus dem Fenster und richtete eine Pistole auf Moores Wagen.
    Da war sie ja. Die dritte Ampel. »Drei-zwo-sieben? Ich brauche Sie jetzt nicht mehr, danke.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Definitiv. Ich melde mich später.«
    Moore hielt die Luft an, bog hart rechts in die nächste Seitenstraße ein und drückte das Gaspedal durch. Er japste nach Luft, während er die Straße hinunterschoss, erneut scharf links abbog, es gerade noch um einen Müllcontainer herum schaffte und weiterfuhr. Auf diese Weise würde er die links von ihm liegende V-Bar von der Rückseite erreichen.
    Er schaute nach hinten – alles klar.
    Da schoss ein Auto über die nächste Kreuzung und kam direkt auf ihn zu. Plötzlich begriff er, dass dies seine Verfolger waren. Sie hatten seine Absicht durchschaut. Er hatte sie doch für Idioten gehalten. Warum waren sie plötzlich so clever geworden? Und jetzt waren sie direkt vor ihm, und er konnte ihnen nicht mehr ausweichen.
    Er versuchte, mit der rechten Hand auf dem Rücksitz eine der Pistolen zu ertasten. Die des Toten lag auf dem Boden und seine eigene Glock steckte noch in dessen Hosenbund. Beide waren außer Reichweite.
    Dann hielt er an und wollte gerade den Rückwärtsgang einlegen, als hinter ihm ein anderer Wagen heranschoss, ein älterer Range Rover, der von einem riesigen Latino gesteuert wurde, der so massig war wie ein Sumoringer oder ein samoanischer Krieger. Auf dem Beifahrersitz saß Moores Taskforce-Kollege Fitzpatrick. Waren sie die Kavallerie oder die Hinrichtungsmannschaft? Auf jeden Fall saß Moore im Moment mit einem Toten auf dem Rücksitz in der Falle zwischen den Mitgliedern zweier rivalisierender Kartelle.
    Jetzt tat er genau das, was er in seiner Ausbildung gelernt hatte. Er bereitete sich darauf vor, das sinkende Schiff zu verlassen. Er schaltete das Getriebe auf Parkstellung, wirbelte herum und griff sich seine Glock, dann ließ er sich aus der Tür fallen und rollte auf der Fahrbahn in die Deckung zweier geparkter Autos. In diesen fünf Sekunden wurde die Fahrertür von unzähligen Geschossen durchlöchert.
    Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Höchste Zeit für Moore, sich selbst zu helfen.
    Er lugte ganz kurz hinter dem Wagen hervor, der ihm als Deckung diente. Er sah, dass seine beiden Verfolger tot waren. Sie lagen auf der Fahrbahn und ihre Körper waren mit Einschüssen übersät.
    Moore dachte über seine nächsten Schritte nach. Da Fitzpatrick ja zu den Sinaloas gehörte, würde er ihm vielleicht helfen, wenn er jetzt kapitulierte. Zumindest konnte er dafür sorgen, dass sie erst einmal mit ihm sprachen, anstatt ihn sofort zu erschießen. Würde er jetzt dagegen einen Fluchtversuch unternehmen, würde er nicht nur ihr Feuer auf sich ziehen, sondern auch gegen seine ursprünglichen Absichten handeln. Immerhin wollte er sich ja mit deren Boss treffen. Allerdings hätte er lieber eine andere Vorgehensweise gewählt, um die Aufmerksamkeit des Kartells auf sich zu lenken.
    Sein Name war ja Scott Howard. Was würde ein Solarzellenfabrikant in einem solchen Fall tun, ein Mann, der seine

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