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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dann?«
    »Dass Sie einfach weiterfahren.«
    Moores Handy klingelte. Scheiße. Es steckte in seiner Brusttasche und der Typ hatte es vorhin nicht gefunden.
    »Denken Sie gar nicht erst daran!«, warnte der Mann.
    Der Klingelton zeigte an, dass Fitzpatrick ihm eine SMS geschickt hatte. Wenn diese Botschaft etwas mit Moores Fahrgast zu tun haben sollte, kam Fitzpatricks Warnung ein wenig zu spät.
    »Werfen Sie dieses verdammte Handy aus dem Fenster.«
    Moore fasste in seine Brusttasche, stellte das Handy auf Vibration und warf dann dessen Lederhülle aus dem Fenster, bevor der Kerl sie sich genau anschauen konnte.
    »Wohin fahren wir?«, fragte er und ließ das Handy wieder in die Tasche gleiten.
    »Keine Fragen mehr.«
    Als Moore noch einmal in den Rückspiegel blickte, drehte sich auch sein Entführer gerade zu ihren Verfolgern um.
    D eren Auto beschleunigte jetzt und schloss bis auf zwei Wagenlängen zu ihnen auf. Der Mann auf dem Rücksitz wurde immer unruhiger. Zuerst beugte er sich nach vorn, dann blickte er immer wieder durch das Rückfenster. Er keuchte vor Stress, hielt aber immer noch Moore die Pistole ins Genick. Moores Glock hatte er in den Hosenbund gesteckt. Moore fuhr langsamer, als die Ampel direkt vor ihm auf Rot schaltete. Er schaute sich um: Wendy’s, Denny’s, McDonald’s, Popeyes und Starbucks. Für einen Augenblick fühlte er sich ins heimische San Diego versetzt, während der Smog, der Benzingestank und die Abgase trotz der Klimaanlage ihren Weg in den Wagen fanden. Im übelsten Teil der Stadt. Ein übler Kerl auf dem Rücksitz. Wirklich ein Tag, wie er ihn liebte …
    »Warum halten Sie an?«, schrie sein ungebetener Fahrgast.
    Moore deutete nach vorn. »Es ist rot!«
    »Los, fahren Sie weiter!«
    Aber es war zu spät. Der Wagen hinter ihnen fuhr dicht an sie heran, die beiden Kerle sprangen heraus und begannen zu schießen.
    »Nein, nein, nein!«, schrie Moore, während er aufs Gaspedal trat und mit quietschenden Reifen und qualmendem Gummi über die Kreuzung fuhr. Dabei hätte er beinahe einen alten Pick-up erwischt, dessen Stoßstange fast auf dem Boden schleifte.
    Die beiden Clowns hinter ihnen mussten inzwischen mehrere Magazine geleert haben. Die Geschosse schlugen in Moores Kofferraum ein und zerschmetterten das Rückfenster und das linke hintere Seitenfenster. Plötzlich gab Moores Passagier einen erstickten Schrei von sich.
    Moore schaute nach hinten und wünschte sich dann, er hätte es nicht getan. Der Mann lag mit Schusswunden im Kopf und in der Schulter auf dem Rücksitz.
    Er bewegte sich nicht. Sein Blut lief über das Polster. Moore fluchte.
    Im Rückspiegel konnte er jetzt beobachten, wie die Kerle zu ihrem Wagen zurückeilten, hineinsprangen und die Verfolgung wieder aufnahmen. Sie brausten über die Kreuzung und überholten zwei kleinere Limousinen.
    Vor ihnen lag eine schmale Querstraße und dahinter der »bessere« Teil des Barrio, in dem die Blechdächer mit Nägeln anstatt mit alten Lastwagenreifen fixiert waren. Moore wusste nicht, wo er sich gerade befand. Er hatte eigentlich geplant, mithilfe des GPS seines Smartphones den Weg zu der Bar zu suchen. Allerdings hatte er jetzt nicht die Zeit, sein Handy neu zu programmieren …
    Trotzdem holte er es aus der Tasche und tippte mit dem Daumen die Durchwahlnummer von Langley ein. Es meldete sich eine vertraute Männerstimme: »Hier ist drei-zwo-sieben. Was brauchen Sie?«
    »Den Weg zur V-Bar. Fitzpatrick ist gerade dort.«
    »Verstanden. Bleiben Sie dran …«
    Moore schaute noch einmal in den Rückspiegel. Seine beiden Verfolger scherten gerade vor einem viertürigen Van aus und versuchten, wieder zu ihm aufzuschließen.
    Gerade als Moore über die nächste Kreuzung fuhr, schaltete die Ampel hinter ihm auf Rot.
    Ein alter Mann schob sein Fahrrad über die Straße, an dem vorn und hinten Körbe angebracht waren, die hoch mit Wolldecken, Plastikflaschen und mehreren Rucksäcken gefüllt waren.
    Die Idioten, die Moore verfolgten, konnten nicht mehr rechtzeitig anhalten.
    Der Mann und das Fahrrad wurden wie Spielzeug in hohem Bogen über das ganze Auto geschleudert und trafen auf dem Kofferraum auf, der hinterher wie ein Taco gefaltet war. Der Fahrer fuhr jedoch mit unverminderter Geschwindigkeit weiter, während der Alte und das Fahrrad hinter ihm auf der Straße liegen blieben und die Fußgänger, die das Ganze beobachtet hatten, vor Entsetzen schrien.
    Plötzlich war aus Moores Handy-Lautsprecher eine Stimme zu vernehmen:

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