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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Schluck von seinem Orangensaft und sagte dann: »Samad, Ihr Besuch beunruhigt mich, wenn ich ehrlich sein soll. Ich bin besorgt, dass Sie und Ihre Gruppe etwas Unüberlegtes unternehmen könnten. Ich werde Mullah Rahmani anrufen und ihm dasselbe erzählen wie Ihnen: Wenn Sie versuchen sollten, in die Vereinigten Staaten zu gelangen, bedeutet dies das sofortige Ende unserer Geschäftsbeziehung. Niemand in Mexiko wird Ihnen Opium abkaufen. Niemand. Ich werde Ihr Geschäft schließen. Wenn ich mit Ihnen fertig bin, wird sogar niemand auf der ganzen Welt noch etwas von Ihnen kaufen. Ich möchte, dass Sie sich das noch einmal ganz genau durch den Kopf gehen lassen. Im Moment ist unsere Geschäftsbeziehung etwas ganz Besonderes. Dies zu ruinieren, nur um einen einzigen Mann zu retten, wäre töricht. Ich möchte nicht kaltherzig klingen. Aber so sind nun einmal die Fakten.«
    »Vertrauen muss man sich verdienen«, sagte Samad. »Und ich habe Ihres noch nicht verdient. Aber das werde ich. Sie werden sehen. Also bitte, machen Sie sich darüber keine Sorgen mehr.«
    »Gut. Haben Sie eigentlich eine Frau? Oder Kinder?«
    »Nein.«
    »Es tut mir leid, das zu hören, denn der Anruf, den ich gerade erhalten habe, war von meinem Sohn. Er fährt gerade mit seiner Freundin in Urlaub, und er gab mir in letzter Zeit das starke Gefühl, alt zu werden.« Rojas grinste und nahm einen weiteren Schluck Saft.
    Z urück im Charleston-Hotel, traf sich Samad mit Talwar und Niazi und gab ihnen eine Kurzfassung des Gesprächs. Als er fertig war, schauten ihn beide mit bedenklicher Miene an.
    »Ballesteros ist gegenüber Rojas absolut loyal. Ich glaube nicht, dass man ihn kaufen kann. Wir blasen also unseren Plan ab, mit seiner Hilfe nach Mexiko zu reisen.«
    »Aber Mullah Rahmani hat uns angewiesen …«
    »Ich weiß«, schnitt Samad Talwar das Wort ab. »Wir gehen immer noch nach Mexiko, aber wir müssen dorthin gelangen, ohne dass Ballesteros oder irgendjemand anderer, der mit dem Kartell zu tun hat, davon erfährt. Ich dachte wirklich, dass Rojas uns helfen würde, aber da habe ich mich getäuscht.«
    »Du hast gesagt, dass er gedroht hat, die Abmachung mit uns zu kündigen.«
    »Das hat er, aber ich habe auf dem Rückweg hierher bereits mit Rahmani gesprochen, und er hat mir erklärt, dass er auf Rojas oder die Mexikaner keinen Wert mehr legt. Es werde immer neue Käufer geben. Wenn uns die Mexikaner beim Dschihad nicht helfen können, sollte man auch sie als entbehrlich betrachten.«
    Seine Unterführer nickten, dann sagte Niazi: »Ich glaube, wir haben einen Freund, der uns nach Costa Rica fliegen kann. Erinnerst du dich an ihn?«
    Samad grinste. »Sehr gut. Ja, ich erinnere mich. Ruf ihn sofort an.«
    Sie würden in die Vereinigten Staaten gelangen.
    Und Rojas hatte recht: Sie durften den schlafenden Hund nicht wecken …
    Dann konnten sie ihm leichter das Messer ins Herz stoßen.

19
    Neue Allianzen
    Kirche Unserer Lieben Frau vom Heiligen Herzen
    Juárez, Mexiko
    M oore saß in der letzten Bank auf der rechten Seite und schaute zu den Glasfenstern empor, auf denen Jesus und die Jungfrau Maria dargestellt waren. Breite Lichtstrahlen, in denen Staubpartikel tanzten, fielen auf das 1 , 80 Meter große Bronzekruzifix herab, das auf einem Marmorpodest stand. Die katholische Iglesia de Nuestra Señora del Sagrado Corazón war eine nicht besonders große Kirche in einem heruntergekommenen Viertel am Rande der Stadt. Sie wirkte wie eine Oase der Hoffnung in einem Slum voller Graffiti und verrosteter Autos. Der rote Teppich, der zu dem von Kerzen beleuchteten Altar führte, wies hier und da dunkle Flecken auf. Moore nahm an, dass diese von dem Blut stammten, das die Putzfrauen nicht mehr entfernen konnten. Hier gab es keinen heiligen Grund, keine Grenze mehr, die nicht überschritten werden durfte. Es war kein Geheimnis, dass die Kartelle die lokalen Kirchen erpressten, Geld von ihnen forderten und ihre Priester als Boten missbrauchten, die ihrer Gemeinde die Befehle der Verbrecher übermittelten: »An diesem Sonntagabend sollten alle Bewohner des Viertels daheim bleiben. Sie sollten auf keinen Fall auf die Straße gehen.« Dies war das Zeichen, dass ein Kartell am Sonntagabend in der Nähe zuschlagen wollte. Erst vor zwei Wochen richtete eine Großmutter, die nur drei Straßenzüge von der Kirche entfernt wohnte, für ihren 16 -jährigen Enkel eine Geburtstagsparty aus. Sie hatte beschlossen, diese aus Sicherheitsgründen bei sich daheim und

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