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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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öffnete Augen. Eine breite Nase. Und es war tatsächlich eine Dragunow, wie Moore fast befriedigt feststellte. Auch das Zielfernrohr und das große Magazin waren deutlich zu erkennen. Der Schütze hielt es immer noch im Anschlag, während er einen Ellbogen auf dem Dachsims abstützte.
    Jetzt hatte er Moore entdeckt. Er feuerte in schneller Folge drei Schüsse ab, die Geschosse bohrten sich in die Autotür, während Moore zur Fahrerseite seines Wagens zurückrobbte.
    Nach dem dritten Einschlag richtete sich Moore auf, umklammerte den Griff seiner Pistole mit der linken Faust und erwiderte das Feuer. Seine Kugeln schlugen nur einige Dezimeter neben der Stelle in das Betondach ein, wo der Scharfschütze in etwa 40 Meter Entfernung kniete. Natürlich lag dies außerhalb der sicheren Reichweite seiner Glock. Moore nahm jedoch an, dass der Mann gerade keine ballistischen Berechnungen anstellen würde. Immerhin musste er damit rechnen, dass ihn auch ein Querschläger treffen könnte.
    In diesem Augenblick tauchten vier Sicherheitsleute des Hotels auf dem Parkplatz auf. Moore deutete auf das Technikzentrum und rief ihnen zu: »Er ist dort oben! Geht in Deckung!«
    Einer der Männer stürmte auf Moore zu, während die drei anderen sich hinter geparkten Autos in Sicherheit brachten.
    »Keine Bewegung!«, befahl der Sicherheitsmann – dann schoss ihm der Heckenschütze den Kopf weg.
    Einer seiner Kollegen schrie ganz aufgeregt in sein Funkgerät.
    Als Moore seine Aufmerksamkeit wieder dem Nachbargebäude zuwandte, konnte er gerade noch erkennen, wie der Schütze auf der Ostseite geradezu spinnengleich eine Feuerleiter hinunterkletterte.
    Moore versuchte, ihn abzufangen. Der Weg wurde jedoch uneben, das Gras wurde von einem Kiesboden abgelöst. Danach folgte erneut eine Asphaltfläche. Ein schmaler Durchgang zwischen dem Technikzentrum und einer Reihe einstöckiger Bürogebäude führte in nordwestlicher Richtung zur Aga Khan Road, der Haupt straße, an der auch der Hoteleingang lag. In der Gasse roch es nach süßem Schweinefleisch, da die Abluftventilatoren der Hotelküche dort hinausgingen. Moore knurrte der Magen, obwohl er im Augenblick bestimmt nicht ans Essen dachte.
    Ohne langsamer zu werden, bog er am Ende des Durchgangs nach links ab, wobei er seine Glock ständig in Anschlag hielt. Keine 20 Meter vor ihm stand mit laufendem Motor ein Toyota HiAce-Kastenwagen, aus dessen offenem Rückfenster sich zwei bewaffnete Män ner lehnten.
    Der Heckenschütze rannte auf den Van zu, der langsam anfuhr, und sprang dann auf den Beifahrersitz, während die Männer in den Rückfenstern ihre Gewehre auf Moore richteten. Dieser brachte sich gerade noch rechtzeitig in einer kleinen Mauernische in Sicherheit. Keine zwei Sekunden später wurden die Backsteine über ihm durch das heftige Feuer aus ihren Sturmgewehren zerlegt. Zweimal versuchte er, seinen Kopf so weit vorzustrecken, dass er das Nummernschild des Toyota erkennen konnte, aber der Beschuss war einfach zu stark. Das Schießen hörte erst auf, als der Van auf die Hauptstraße eingebogen war. Als Moore um die Ecke schaute, war er verschwunden.
    Moore eilte zu seinem Auto zurück, griff nach seinem Handy und versuchte mit zitternder Hand, eine Nummer zu wählen. Er gab jedoch den Versuch auf, als sich immer mehr Sicherheitsleute um ihn scharten und deren Chef dringend Aufklärung verlangte, was hier eigentlich vor sich ging.
    Moore musste unbedingt dafür sorgen, dass Aufklärungssatelliten den Van aufspürten.
    Er musste seinen Leuten mitteilen, was passiert war.
    Alle waren tot.
    Aber im Moment hatte er erst einmal genug damit zu tun, seinen Atem zu beruhigen.
    Saidpur Village
Islamabad, Pakistan
Drei Stunden später
    V on dem reizvoll in den Margalla-Hügeln oberhalb von Islamabad gelegenen Saidpur Village genoss man einen großartigen Ausblick auf die Stadt. Die Reiseleiter brachten ihre Touristen hier herauf, um sie dort etwas spüren zu lassen, was sie die »Seele Pakistans« nannten.
    Wenn diese Stadt eine Seele haben sollte, dann war sie gerade stark verdunkelt worden. Vom Marriott-Hotel stiegen immer noch dichte Rauchwolken in die glasklare Sternennacht auf. Moore stand auf dem Balkon eines stattlichen Hauses in Saidpur, das den CIA -Agenten vor Ort als geheimer Stützpunkt diente, und fluchte wieder einmal leise vor sich hin. Die Explosion hatte die Nachbarräume des ganzen Stockwerks zerstört, sodass schließlich das Dach des gesamten Gebäudeteils eingestürzt war.

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