Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Hellfire-Raketen auf zahlreiche Taliban-Ziele gelenkt hatten. Moore hatte seiner Versetzung zur »Ground Branch« nicht widersprochen. Er wusste ja, dass man ihn bei Bedarf auch wieder mit einem Seeeinsatz beauftragen würde, wie es ja die missglückte Gefangenenübernahme von dem indischen Schiff gezeigt hatte. Vor Ort arbeiteten die einzelnen Abteilungen zu allen Zeiten eng zusammen, was angesichts des begrenzten Personals unerlässlich war.
    Die SAD bestand insgesamt aus weniger als 200 Agenten, Piloten und anderen Spezialisten, die in Teams zu sammenarbeiteten, die aus höchstens sechs Personen be standen. Meist leitete dabei sogar nur ein einziger SAD - Agent eine sogenannte »schwarze« verdeckte Opera tion, wobei er von einem »Führungsoffizier« unterstützt und gelenkt wurde, der sich oft nicht selbst vor Ort in Gefahr begab. Zur gründlichen Ausbildung der SAD - Agenten gehörten Sabotageoperationen, Terrorismusbekämpfung, Geiselbefreiungen, die Auswertung von Bombenanschlägen und Entführungsaktionen sowie die Rückführung von Material und Personen.
    Die SAD verdankte ihre Existenz dem Office of Strategic Services ( OSS ), dem ersten staatlichen US -Geheimdienst, der im Zweiten Weltkrieg gegründet wurde, nur den Vereinigten Stabschefs unterstellt war und einen direkten Zugang zu Präsident Franklin D. Roosevelt hatte. Meistens arbeitete das OSS also unabhängig von militärischer Kontrolle, was ihn bei den einzelnen Armeebefehlshabern natürlich nicht sonderlich beliebt machte. So soll General MacArthur versucht haben, die Arbeit der OSS -Agenten in seinem Befehlsbe reich möglichst zu unterbinden. Direkt nach dem Krieg wurde das OSS aufgelöst. Bereits 1947 wurde jedoch als seine Nachfolgeorganisation die CIA gegründet. Missionen, die auf keinen Fall mit den Vereinigten Staaten in Verbindung gebracht werden sollten, wurden ab jetzt von der paramilitärischen Abteilung der neuen CIA , der Special Activities Division, durchge führt, die dadurch zu einem direkten Abkömmling des OSS wurde.
    Der Leiter der SAD, David Slater, ein eisenharter Afro amerikaner und früheres Mitglied der Fernaufklä rungseinheit der Marines mit zwanzig Jahren Erfahrung, nahm zusammen mit dem stellvertretenden Leiter des National Clandestine Service, O’Hara, an der morgendlichen Videokonferenz teil. Die beiden Männer starrten Moore aus seinem Tablet-Computer an, während er selbst in der Küche des geheimen CIA -Stützpunkts in Saidpur Village saß.
    »Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass dieses Gespräch nicht schon gestern stattfinden konnte. Ich saß jedoch gerade in einem Flugzeug auf dem Weg zurück in die Vereinigten Staaten«, begann Slater die Unterredung.
    »Kein Problem, Sir. Danke, dass Sie jetzt Zeit für mich haben.«
    Danach wünschte O’Hara Moore einen guten Morgen.
    »Bei allem Respekt, an diesem Morgen ist überhaupt nichts Gutes.«
    »Wir haben volles Verständnis für Ihre Gefühle«, antwortete O’Hara. »Wir haben ein paar gute Leute und viele Jahre Geheimdienstwissen verloren.«
    Moore verzog das Gesicht und biss sich auf die Zunge. »Was haben Sie inzwischen herausgefunden?«
    »Die Leichen von Harris und Stone hat man aus den Trümmern geborgen. Zumindest das, was von ihnen noch übrig war. Von Gallagher, der in Khodais Haus aufpassen sollte, fehlt immer noch jede Spur. Wenn er noch lebt, müssen sie ihn in einem Keller oder einer tiefen Höhle gefangen halten, denn von seinem implantierten Ortungs-Chip haben wir bisher noch kein Signal auffangen können. Der Kerl, dem Sie nachgejagt sind, war offensichtlich gut ausgebildet, aber wahrscheinlich nur eine untere Charge.«
    Moore schüttelte angewidert den Kopf. »Glauben Sie, Khodai trug den Sprengstoff am Körper?«
    »Das wäre möglich«, sagte Slater.
    »Ich habe das zuerst auch gedacht. Ich vermutete, dass die Sicherheitsschleuse eine Attrappe gewesen sein könnte, die von den Taliban kontrolliert wurde. In diesem Fall hätte das Röntgengerät natürlich keinen Alarm ausgelöst, selbst wenn Khodai verkabelt gewesen wäre. Khodai hätte auf diese Weise den Sprengstoff durchaus einschleusen können. Vielleicht haben sie ihm damit gedroht, seine Familie umzubringen, wenn er uns nicht in die Luft sprengt, was sie gleichwohl getan haben.«
    »Das ist eine ziemlich gute Theorie«, meinte O’Hara.
    Moore schnaubte kurz. »Aber so war es nicht.«
    »Und wie war es Ihrer Meinung nach?«, erkundigte sich Slater.
    »Die Sicherheitsleute in

Weitere Kostenlose Bücher