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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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tiefroten Ziegeldächern lagen, die aussahen, als habe man bunte Farbtupfer über die Landschaft gestreut. Über allem thronten auf einem großen Felsvorsprung die barocke, reich geschmückte Kathedrale und mehrere Herrenhäuser, deren gewaltige Schmiedeeisentore in einigen Fällen 4 Meter hoch waren. Sonia hatte gemeint, dass die Stadt wegen ihrer bunten Farben und ihrer makellosen Sauberkeit eher einem Freizeitpark als einer echten Ortschaft glich. Miguel hatte ihr erzählt, dass die Leute hier auf ihr Maya-Erbe ausgesprochen stolz seien. Überall in der Stadt könne man Maya-Einflüsse finden, von der Architektur über das Essen bis zur Inneneinrichtung. Miguels Vater sagte oft, dass ihn San Cristóbal eher an Guatemala als an Mexiko erinnere.
    »Wann beginnt der Karneval?«, fragte Sonia und setzte sich im Bett auf.
    Er lächelte sie an. »Heute Abend. Aber wir müssen zuvor das Dorf San Juan Chamula besuchen, ich möchte dir die Kirche zeigen. Morgen sind dann die Ruinen dran.«
    Jemand klopfte an die Tür.
    Sonia runzelte die Stirn. Miguel lehnte sich gegen die Tür, bevor er sie öffnete. »Wer ist da?«
    »Ich bin es, Corrales. Ist alles in Ordnung?«
    Miguel drehte sich um, schaute Sonia an und konnte wie sie das Lachen kaum zurückhalten.
    »Ja, Corrales, wir sind okay. Geh wieder ins Bett. Wir frühstücken um acht, vielen Dank.«
    »Okay, Señor, ich wollte mich nur vergewissern.«
    Miguel eilte zum Bett zurück und ließ sich so darauf fallen, dass er Sonia auf der anderen Seite fast heruntergestoßen hätte. Sie fing zu kichern an, als er sie zu sich herüberzog und ihr einen langen Kuss gab.
    V om Balkon eines gegenüberliegenden Hotelzimmers aus beobachtete Moore, wie Miguel seine Freundin küsste. Der Junge hatte vergessen, die Vorhänge zuzuziehen, und so hatte er freie Sicht auf ihr Bett und ihre nackten Körper.
    Moore ließ sein Fernglas sinken und drehte sich zu Fitzpatrick und Torres um. Der Fettsack lag auf dem Bett und schlief den Schlaf des Gerechten. Fitzpatrick tippte an seinem Laptop eine E-Mail an Zúñiga.
    »Es muss schön sein, so jung zu sein«, sagte Moore und seufzte bei dem Gedanken an seine eigenen verlorenen Jahre.
    »Die sind ganz schön rallig!«, sagte Fitzpatrick. »Also, wie viele Sicherheitsleute haben sie? Nur Corrales und seine beiden Lakaien? Niemand sonst?«
    »Ich sehe sonst keinen. Er wird wohl immer dicht bei dem Pärchen bleiben, die beiden anderen werden auf die Umgebung achten. Die müssen wir also als Erste aus dem Verkehr ziehen. Ich möchte Corrales lebend haben – habt ihr verstanden! Wir müssen ihn lebend kriegen.«
    »Einverstanden.« Dann deutete Fitzpatrick mit dem Daumen über die Schulter auf Torres. »Und was ist mit ihm?«, flüsterte er.
    »Cool bleiben! Im Moment ist er unsere geringste Sorge …«
    Moores Smartphone vibrierte. Es war eine SMS von Gloria Vega:
    Wir fanden Sanchez und seine Freundin vor dem Monarch Strip Club. Man hat sie beide abgeschlachtet. Gomez glaubt wegen des Fundorts der Leichen, dass die Sinaloas dahinterstecken. Könnten Sie das nachprüfen?
    E r tippte eine Antwort ein: Ich versuche es.
    Dann informierte er Fitzpatrick, der den Kopf schüttelte. »Auf keinen Fall. Wir hätten davon erfahren.«
    »Ich werde Zúñiga anrufen.«
    Torres wurde wach und schaute zu den beiden hoch: »Warum seid ihr Bastarde schon so früh auf?«
    Moore kicherte. »Weil wir, mein lieber fetter Freund, hier eine Aufgabe zu erledigen haben, zu der mehr gehört, als in eine Papiertüte zu reihern.«
    Torres verzog das Gesicht. »Ich habe immer noch Bauchweh. Aber wenn ich mich besser fühle, setze ich mich auf Sie drauf.«
    »Hey, Kumpel«, rief Fitzpatrick und zog Torres’ Aufmerksamkeit auf sich. »Wir müssen noch heute zuschlagen. Sie sollen sich zuerst ein bisschen eingewöhnen. Wenn sie sich dann wohl und sorglos fühlen und nicht mehr so genau aufpassen – BAMM . Du solltest also langsam wieder auf Touren kommen.«
    »Genau«, sagte Moore. »Ich glaube, wir sollten die Aktion in ihrer Hotel-Villa durchziehen. Das ist eine nette, gut zu kontrollierende Anlage. Wir bleiben ihnen den ganzen Tag auf den Fersen, und wenn sie dann müde und sexhungrig heimkommen, holen wir uns Miguel und das Mädchen. Zuerst müssen wir natürlich Corrales und seine Jungs aus dem Verkehr ziehen.«
    »Hör mir gut zu, Gringo«, sagte Torres. » Ich habe das Sagen hier! Aber ich finde Ihren Plan gut. Wenn wir jedoch das Paar in unserer Gewalt haben, werden wir

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