Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies
das Mädchen vor seinen Augen töten. Dann kapiert er, dass mit uns nicht zu spaßen ist.«
Moore schaute Fitzpatrick an, der jetzt das Wort ergriff: »Wir bekommen vielleicht für beide zusammen mehr Geld. Und wir können mit Rojas über die Öffnung seiner Tunnel verhandeln.«
»Wir sind hier, um Rojas und alle, die zu seiner Begleitung gehören, zu töten. Das hat mir Señor Zúñiga ganz klar befohlen – und jetzt befehle ich es euch beiden …«
Fitzpatrick warf ihm einen stechenden Blick zu.
»Nein«, sagte Moore. »Wir haben mit dem Mädchen einen Extratrumpf in der Hand. Was ist eigentlich mit den anderen Jungs? Kommen die auch noch hierher?«
Torres räusperte sich. »Sie sollten heute Nachmittag in Guadalajara sein.«
»Gut.« Moore wählte Zúñigas Nummer, erwischte jedoch nur dessen Anrufbeantworter: »Rufen Sie mich bitte zurück, Señor.«
»Hey, wir sollten uns jetzt fertig machen und rausgehen«, sagte Fitzpatrick. »Sonst verpassen wir noch ihren Aufbruch.«
C orrales saß mit Raúl, Pablo, Miguel und Sonia am Frühstückstisch. Wieder einmal konnte er seine Augen nicht von dieser Frau wenden. Er hatte noch nie ein weibliches Wesen gesehen, das so sexy war, und das schloss seine Maria mit ein. Wenngleich er wusste, dass er Schwierigkeiten bekommen würde, wenn er sie so anstarrte, war ihm das inzwischen egal. Er war überzeugt, dass die beiden vorhin im Bett wegen ihm so leise gewesen waren. Dafür würde er sich jetzt revanchieren.
»Vielen Dank, dass du heute Morgen nach uns geschaut hast«, sagte Miguel zwischen zwei Bissen in sein Frühstücksbrötchen. »Es ist beruhigend, zu wissen, dass du so gut auf uns aufpasst.«
» Gracias. Das ist unser Job.«
»Gehört es auch zu deinem Job, meiner Freundin ständig auf die Titten zu glotzen?«
»Miguel«, rief Sonia und rang nach Luft.
»Schau ihn doch an. Er sabbert ja richtig, wenn er dich anschmachtet.« Miguel stand auf, ging um den Tisch herum, stellte sich hinter Corrales und knurrte ihm ins Ohr: »Heute hältst du besser ein bisschen mehr Abstand. Ich möchte dich nicht ein einziges Mal sehen. Kein einziges Mal. Du gibst auf uns acht, das ist aber auch alles. Ich möchte vergessen können, dass du überhaupt da bist. Verstehst du mich, du verdammter Scheißkerl?«
Corrales verspürte den brennenden Wunsch, seine Pistole zu ziehen und diesen verzogenen Bengel über den Haufen zu schießen. Aber er saß nur da und schluck te die Beschimpfung. »Ja, Señor. Wir sind da, aber wir werden nicht zu sehen sein …«
»Du magst doch deinen Job, oder?«
»Ja.«
»Dann tu, was ich dir sage, und du wirst ihn behalten.«
Miguel kehrte an seinen Platz zurück. »Es tut mir leid, Sonia. Ich hätte dir das lieber erspart.«
»Das ist schon okay, Corrales«, sagte Sonia und spitzte die Lippen. »Ich weiß, dass Sie nur Ihren Job machen. Ich bitte um Ihr Verständnis.«
Er lächelte sie an: das Grinsen eines Wolfes.
E ine Stunde später spazierten sie durch die Straßen von San Cristóbal. Corrales hatte Raúl und Pablo angewiesen, auszuschwärmen und jeweils einen halben Block Abstand zu halten. Pablo rief ihn mit seinem Handy an und sagte: »Das ist nicht gut. Wenn etwas passiert, sind wir zu weit von ihnen entfernt.«
»Weißt du was, Pablo? Im Moment …«
Corrales brachte seinen Satz nicht zu Ende. Unmittelbar darauf erhielt er einen Anruf von seinem Freund Hernando Chase, dem Geschäftsführer des Monarch-Strip-Clubs. »Dante, ich habe schlechte Neuigkeiten. Johnny wurde getötet. Auch seine Freundin haben sie abgemurkst. Sie haben die Leichen vor dem Club abgeladen. Sie haben sie gefoltert und dann mit einer Säge zerstückelt. Sie haben auch einen Zettel dagelassen. Den habe ich gefunden, bevor die Polizei kam.«
»Verdammter Zúñiga«, zischte Corrales.
»Nein, ich glaube nicht, dass es die Sinaloas waren«, sagte Hernando. »Ich habe mich umgehört.«
»Und was stand auf ihrer Mitteilung?«
»Nur zwei Wörter: Buitres Justicieros.«
Corrales erstarrte. Die Rachegeier. Diese verdammten Guatemalteken. Sie sollten für das Juárez-Kartell arbeiten und nicht dessen Verbündete exekutieren.
Corrales wusste allerdings genau, warum sie Johnny umgebracht hatten.
Und es war alles seine Schuld.
Vorläufiger Taliban-Unterschlupf
In der Nähe von San José
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W ie von Rahmani befohlen, hatte Samad die Anza MKIII ( QW - 2 ) bestellt, den chinesischen Nachbau der US -amerikanischen FIM - 92 E-Stinger-Rakete. Dank Allah hatte
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