Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
Vom Netzwerk:
Miguel und das Mädchen dort herausgeholt haben, was machen wir dann mit ihnen?«
    Moore lachte. »Wissen Sie was? Darüber habe ich mir bisher noch gar keine Gedanken gemacht …«
    »Ich meine, wenn wir eine Undercover-Agentin so dicht an Rojas und seine Familie herangebracht haben, müssen wir sie dann überhaupt noch als Geiseln nehmen? Vielleicht ist unser ursprünglicher Plan inzwischen Makulatur. Das CIA -Team, das sie führt, muss uns unbedingt informieren.«
    Moore rief Towers an, brachte ihn aufs Laufende und gab vor allem diese heikle Frage an ihn weiter. Kurz darauf teilte Towers ihm die offiziellen CIA -Befehle mit: Sie sollten Sonia Batista retten, sich sonst aber in keiner Weise in ihren Einsatz einmischen. Moore und Towers interpretierten dies dahingehend, dass sie die beiden einfach laufen lassen sollten.
    Das würde dem fetten Torres jedoch gar nicht gefallen …
    Wenn man vom Teufel spricht … Torres rief nach Moore. »Was gibt’s?«, rief dieser zurück.
    »Da ist gerade noch ein Auto vorgefahren. Sie haben einen von Corrales’ Jungs dabei. Jetzt bringen sie ihn ins Haus.«
    »Wer ist es?«, fragte Moore. »Raúl oder Pablo?«
    »Ich glaube, es ist Raúl.«
    »Sind Sie sicher, dass sie nur einen haben?«
    »Ganz sicher.«
    »Wir kommen gleich zu Ihnen.«
    M iguel wand sich unter der Wäscheleine, mit der sie ihm die Hände auf den Rücken gebunden hatten. Auch seine Beine hatten sie mit diesem rauen, verwitterten Seil gefesselt, nachdem sie ihn gezwungen hatten, sich in einer Zimmerecke in der Nähe des Rückfensters auf den alten Holzboden zu setzen. Auch Sonia hatten sie auf diese Weise gefesselt. Sie saß ihm gegenüber auf dem Boden und schaute ins Leere.
    Insgesamt waren sechs Bewacher im Raum, keiner von ihnen antwortete auf ihre Fragen. Auch er und Sonia hatten seit zehn Minuten kein Wort mehr gewechselt. Sie versuchten zu verstehen, was der Größte in der Gruppe, ein Mann mit einem grauen Bürstenhaarschnitt und schmalen Augen, den die anderen Capitán Salou nannten, in sein Handy murmelte. Sein Akzent und sein irres Sprechtempo machten das jedoch unmöglich.
    Seine Depression erschwerte Miguel inzwischen das Atmen, und auch sein Magen zog sich immer mehr zusammen. Er hatte seine Freundin und seinen Vater enttäuscht und die Erinnerung an seine geliebte Mutter entehrt. Er hatte es zugelassen, dass man ihn jetzt als Geisel benutzte. Es war vollkommen klar, dass diese Männer ihn und Sonia ermorden würden, wenn sie nicht bekamen, was sie wollten. Jetzt konnten sie nur noch um einen schnellen Tod beten.
    Nach ihren grausamen und lüsternen Blicken zu urteilen, würden diese Männer ihnen den jedoch nicht gewähren. Einen Leckerbissen wie Sonia würden sie sich nicht entgehen lassen.
    Wie zum Teufel konnte das passieren? Weil sein Vater ein Rudel Deppen als Leibwächter eingestellt hatte? Aber konnte er wirklich seinen Vater dafür verantwortlich machen? Vielleicht hatte Fernando diese Männer angeheuert. Vielleicht war es seine Schuld. Seine Inkompetenz hatte sie hierhergebracht …
    Sonia sah mit schmerzverzerrten Augen zu ihm hoch.
    »Hab keine Angst«, sagte er. Sein Mund war so trocken, dass er kaum noch sprechen konnte. »Mein Vater wird es diesen Hunden schon zeigen. Er wird ganz schnell mit ihnen fertig werden.«
    Sie schaute ihn an und ließ dann den Blick zum Fenster und zurück zu dem kleinen Holztisch wandern, an dem zwei Männer saßen und Coca-Cola tranken. Ein Dritter brachte jetzt mehrere olivgrüne Rucksäcke he rein, auf denen Embleme mit einem flammenden Schwert zu sehen waren. Er warf sie auf den Boden und sagte: »Jeder hat ab jetzt immer ein Funkgerät dabei. Befehl des Capitán.«
    Der Vordereingang öffnete sich, und drei weitere Männer betraten den Raum. Miguel bekam große Augen, als er einen von ihnen erkannte. Es war Raúl, einer von Corrales’ Handlangern, der ihnen ebenfalls ins Netz gegangen war. Er war gefesselt und geknebelt. Salou wandte sich jetzt Miguel zu: »Ist das Ihr Angestellter?«
    »Ja. Mein Leibwächter. Er hat seinen Job ausgesprochen gut gemacht, kein Zweifel …«
    Salou und die anderen brachen in Gelächter aus. Während sie Raúl in das Wohnzimmer bugsierten, wurde Salous Gesichtsausdruck bitterernst: »Wir wollen nur unser Geld.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden. Wer sind Sie?«
    Salou blickte die anderen an, als ob er ihr Einverständnis suchte. Er rümpfte seine dünne Nase, als ob von Raúl ein übler Gestank ausginge, und sagte:

Weitere Kostenlose Bücher