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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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ein paar Militärrucksäcke. Das ist ja viel schlimmer, als ich dachte.«
    Nach einem tiefen Atemzug biss Moore die Zähne zusammen. »Wir werden den Jungen und seine Freundin dort rausholen. Wir werden sie nicht im Stich lassen.«
    »Im Haus halten sich im Moment sieben Typen auf. Zwei weitere sind gerade wieder abgefahren. Wer weiß, wie viele noch in San Cristóbal sind.«
    Moore dachte kurz darüber nach. »Ich habe gesehen, wie sie sich Corrales gegriffen haben. Er könnte bereits tot sein, da sie ihn nicht hierhergebracht haben.«
    »Vielleicht konnte er entkommen. Er ist ein raffinierter kleiner Wichser.«
    Moore stand auf und entfernte sich ein Stück von Torres. Er rief Towers an und forderte ihn auf, die Satelliten in der Stadt nach Corrales und Pablo suchen zu lassen. Dann erzählte er ihm von der Exekution und den Militärrucksäcken.
    »Also doch. Die Rachegeier treiben mit dem Juárez-Kartell ein Doppelspiel, und wir stehen zwischen den Fronten.«
    »Hören Sie, ich brauche eine Menge von Ihnen, und ich brauche es schnell«, sagte Moore.
    »Und das wäre?«
    »Es sieht so aus, als ob sie künftig über Funk miteinander kommunizieren wollen. Man sollte sie abhören und mir den übersetzten Text sofort übermitteln.«
    »Das wird nicht einfach.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Und was noch?«
    »Können wir auch Rojas’ Gespräche abhören?«
    »Sonias Führungsteam hat mir erzählt, sie würden das bereits seit Monaten versuchen, aber er besitze elektronische Geräte, die das verhinderten. Außerdem arbeiteten einige Hacker für ihn, die ständig nach Kommunikationslecks suchen. Bisher hatten wir also noch kein Glück.«
    »Und was ist mit Corrales’ Handys?«
    »Wenn wir auf diese Weise etwas Wichtiges erfahren hätten, hätte ich Ihnen das längst erzählt. Tatsächlich hören wir ihn von Anfang an ab, aber er passt ganz genau auf, wen er anruft und was er dann sagt … Er weiß, dass wir zuhören.«
    »Vielleicht können Sie wenigstens herauskriegen, ob er noch am Leben ist. Das gilt auch für Pablo.«
    »Noch etwas?«
    »Ja«, grummelte Moore. »Wir könnten hier ein SEAL -Team brauchen.«
    »Ich rufe sie an.«
    Moore legte auf und kehrte zu Torres zurück. »Irgendwas passiert?«
    »Das war wirklich eklig. Sie haben das Gesicht des Mädchens mit Blut beschmiert.«
    »Aber sie haben sie nicht verletzt?«
    »Noch nicht.«
    »Wie viele sind es insgesamt?«
    »Sechs oder sieben. Anscheinend halten vier Typen vor dem Haus Wache. Ein Fünfter sitzt in dem Lieferwagen, der ein Stück die Straße runter parkt. Ich weiß nicht genau, wie viele es im Haus sind.«
    »Also gut, Luis. Wenn wir das schaffen sollen, müssen Sie den schwierigsten Job übernehmen.«
    »Schauen Sie mich doch an«, sagte Torres und klang dabei wie der leibhaftige Superheld. »Glauben Sie wirklich, dass diese Weicheier mir Angst einjagen?«
    Moore grinste. »Also gut. Hören Sie zu.«

26
    Anschläge
    La-Estancia-Apartments
    Juárez, Mexiko
    G loria Vega hatte von Towers erfahren, dass die Sinaloas nicht für die Ermordung Johnny Sanchez’ und seiner Freundin verantwortlich waren. Towers hatte ihr über Moore, der sich gerade in Südostmexiko aufhielt, bestätigt, dass Mitglieder der guatemaltekischen Todes schwadronen, die »Rachegeier«, den Journalisten umgebracht hatten.
    Als Vega den Gedanken äußerte, die Guatemalteken könnten die Morde begangen haben, hatte Inspektor Gómez diese Bemerkung zuerst einmal mit einer verächtlichen Handbewegung abgetan. »Johnny hat die Kartelle verpfiffen. Dafür musste er büßen. Es waren die Sinaloas. Da besteht kein Zweifel.«
    Gleichzeitig war der alte Mann jedoch ganz blass geworden und hatte sie lange und beunruhigt angeschaut, bevor er ihr mitteilte, er werde jetzt heimgehen und sie solle dasselbe tun.
    Nach dem Tumult vor der Polizeistation hatte Vega Gómez erzählt, dass sie ihm vertraue, dass sie befürchte, dass jeder in ihrer Umgebung korrupt sei, und dass sie eigentlich nur das Richtige tun wolle.
    »Und wenn es das Richtige wäre, einfach wegzuschau en?«, hatte er sie gefragt. »Was ist, wenn Ihnen klar wird, dass nichts, was wir hier tun, irgendetwas ändert, und dass wir manchmal Feuer mit Feuer bekämpfen müssen?«
    Sie hatte ihn nur stumm angeschaut.
    Da ergriff er ihre Hand. »Sie haben gesehen, was ich gesehen habe. Und jetzt wissen Sie, was ich weiß.« Und dann tat er etwas, das sie schockierte. Er ließ ihre Hand los, umarmte sie und drückte sie ganz fest an sich.

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