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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Drogenhandelsaktivitäten gegeben. Die DEA hat vor einigen Jahren dort einen großen Fang gemacht, wenn ich mich recht erinnere.«
    Moore wollte gerade seinen Kartenausschnitt vergrößern, als er sich plötzlich Ansara zuwandte und sagte: »Und um deine Frage zu beantworten, nein, ich habe keine Freundin. Ich kannte eine wirklich nette Dame in Afghanistan, aber ich habe keine Ahnung, ob und wann ich jemals wieder dort hinkomme.«
    »Eine Einheimische?«
    »Na, das würde ja passen, oder? Die würden mich an meinem Wicked Willy aufhängen! Nein, sie ist Amerikanerin. Sie arbeitet für die US -Botschaft.«
    »Ist sie eine heiße Katze?«
    Moore grinste. »Nein.«
    »Schade.« Ansaras Handy klingelte. »Oh, diesen Anruf muss ich annehmen.«
    »Wer ist es?«
    »Rueben, der junge Mann, den ich rekrutiert habe. Was hast du für mich, mein Junge?«
    Moore konnte zwar nur Bruchstücke von Ruebens Bericht verstehen, aber Ansaras Reaktionen füllten die leeren Stellen aus: Das Kartell hatte gerade einen größeren Tunnel fertiggestellt, der von Mexicali nach Calexico führte. Rueben war einer von zehn jungen Männern, die ab jetzt regelmäßig größere Drogenlieferungen dort hindurchbefördern würden. Wahrscheinlich handelte es sich um Kokain aus Kolumbien und Opium aus Afghanistan. Dies war ein ganz neuer Vertriebsweg für das Kartell. Nach dem Anruf erzählte Ansara, dass die »Mulos« bereits mehrmals probeweise ohne Ware hindurchgegangen seien. Jetzt waren sie überzeugt, dass dieser Tunnel sicher und bisher unentdeckt war. Bald würden sie die heiße Ware nach Norden bringen, während von dort Geld und Waffen nach Süden fließen würden.
    A uf den kurvigen Straßen konnte der Lieferwagen des Kartells nicht mehr als 70 km/h fahren. Ansara hatte richtig geraten. Sie fuhren direkt in die kalifornische Kleinstadt Porterville mit ihren 55 000 Einwohnern und dort zum Holiday Inn, wo sie hinter dem dreigeschossigen Hotel parkten.
    Moore und Ansara beobachteten sie vom gegenüberliegenden Parkplatz des Burger King aus. Da alle drei Männer im Führerhaus blieben, konnte Moore nicht wie geplant einen GPS -Sender an der Unterseite ihres Fahrzeugs anbringen. Sie wagten nicht, sich ihnen zu weit zu nähern.
    »Möchtest du einen Cheeseburger?«, fragte Ansara.
    Moore schaute ihn mit gespieltem Abscheu an. »Nun, tatsächlich sind die In-N-Out-Burger meiner bescheidenen Meinung nach die besten Burger an der gesamten Westküste, da sie aus hundert Prozent reinem Rindfleisch bestehen. Und ihre Fritten werden in einem zu hundert Prozent cholesterinfreien Pflanzenöl gebraten.«
    »Hast du sie noch alle? Willst du nun einen Burger oder nicht?«
    »Bring mir zwei.«
    Gerade als Ansara mit ihrem Essen zurückkam, hielt ein zweiter Lieferwagen direkt neben dem Kartell-Transporter. Er war weiß und hatte getönte Fenster.
    Als Moore die beiden Transporter durch das Teleobjektiv seiner Digitalkamera beobachtete, hätte er sich fast an seinem Cheeseburger verschluckt. Ohne jede Scheu luden die Männer wenigstens fünfundvierzig ziegelsteingroße Marihuana-Ballen in den neu angekommenen Van um – am helllichten Tag und auf offener Straße.
    Der Fahrer dieses Lieferwagens, ein Latino mit einer Jeansjacke und einer verwegenen Sonnenbrille, über gab den Kartell-Leuten dann eine Papiertüte, die vermut lich voller Bargeld war.
    »Nicht zu fassen, wie dreist die Kerle vorgehen.«
    »So läuft das hier«, grinste Ansara. »Hallo, Jungs. Hier sind eure Drogen. Danke für das Geld. Schönen Tag noch.«
    Der Van fuhr los. Zwar würde ihn die CIA ab jetzt via Satellit und mithilfe des von Moore fotografierten Num mernschilds verfolgen, er würde jedoch nicht abgefangen werden. Sonst würden die Transporter-Insassen die Leute im Kartell-Fahrzeug alarmieren, die dann wo möglich nicht zu ihrem Bestimmungsort weiterfahren würden. Auch der Kartell-Lieferwagen verließ jetzt den Parkplatz und fuhr nach Westen in Richtung California State Route 65 . Ansara folg te ihnen, hielt aber gebührenden Abstand. Als sie auf die vierspurig ausgebaute 65 in Richtung Süden einbogen, war das Kartell-Fahrzeug bereits 4 Kilometer vor ihnen.
    »Diese Freundin von dir«, sagte Ansara plötzlich wie aus heiterem Himmel. »Steht ihr noch in Kontakt?«
    »Warum fragst du?«
    »Ich habe nicht viel Glück mit den Frauen.«
    »Wegen dem hier.«
    »Dem Job? Wahrscheinlich …«
    »Also, mich solltest du auf diesem Gebiet besser nicht um Rat fragen.«
    Ansara musste grinsen.

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