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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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gebe dir recht. Er war ein Ass. Ich hoffe, du machst dir keine Vorwürfe.«
    Moore seufzte. »Natürlich denkst du darüber nach, was du hättest anders machen können, damit dein Kumpel noch am Leben wäre. Ich habe ihn in dieses Haus geschickt, um es zu sichern. Er kam dabei um. Ich kann jetzt sagen, dass dies Schicksal war, oder ich kann die Verantwortung für die Befehle übernehmen, die ich ihm gegeben habe.«
    »Mein lieber Mann, wenn du auf diese Weise durchs Leben gehst, wirst du niemals glücklich werden.«
    »Ja. Ich weiß…«
    Für ein paar Sekunden schloss Moore die Augen und setzte sich an einen Tisch, an dem ganz oben Frank Carmichael saß. Neben ihm saßen Rana, Oberst Khodai und Fitzpatrick. Gerade schlenderte Vega in das Restaurant, das sich als das italienische Lokal herausstellte, in dem Carmichaels Leichenschmaus stattfand. Die energische junge Dame schnalzte missbilligend mit der Zunge und meinte dann, sie seien Narren gewesen, sich auf diese Weise umbringen zu lassen. Dann schaute sie Moore an: »Du weißt, was du zu tun hast.«
    Er nickte.
    U ngefähr eine Stunde später erreichten sie Bakersfield. Nachdem sie einige Minuten durch die Stadt gefahren waren, merkten sie, dass der Lieferwagen in die Passage hinter »José Taco« eingebogen war, bei dem es sich laut den Internet-Kritiken um ein richtig gutes mexikanisches Restaurant handelte. Auf einer Seite des Gässchens lagen Geschäfte und das Restaurant, während auf der anderen eine lange niedrige Ziegelmauer entlangführte, die das Shopping Center von den sechsstöckigen Mietskasernen einer ein wenig heruntergekommenen Wohnsiedlung trennte.
    »Scheiße, das wird nicht ganz einfach«, sagte Ansara. Er bog kurz vor der Passage in eine Querstraße ein.
    »Wir müssen aussteigen«, sagte Moore und zeigte auf einige leere Stellplätze auf der rechten Seite.
    Ansara stimmte zu und parkte den Pick-up dort. Sie stiegen aus und rannten zu den Wohnblöcken hi nüber.
    »Hier entlang«, rief Moore und lief am ersten Gebäude vorbei auf eine niedrige Hecke an der Ziegelmauer zu.
    Als sie dort um die Ecke bogen, sahen sie direkt vor sich in 30 Meter Entfernung den Lieferwagen, aus dem die Männer gerade Marihuana-Ballen ausluden. Moore bemerkte etwas weiter vorn auf der anderen Seite des Mäuerchens zwei Müllcontainer, deren schwarze Plastikdeckel offen standen. Von dort aus konnten sie den Austausch besser verfolgen.
    In gebückter Haltung arbeiteten sie sich im Schutz der Hecke bis kurz vor die Container vor, kletterten dann über das Mäuerchen und kauerten sich hinter den Müllbehälter. Vorsichtig streckten sie, der eine links, der andere rechts, die Köpfe hervor. Im Schatten des Containers fielen sie so wenig auf, dass sie in aller Ruhe fotografieren konnten. Lästig war dabei nur der saure Müllgeruch, der Moore das Gesicht verziehen ließ.
    Das andere Fahrzeug war ein schwarzer BMW - 650 i-Sportwagen, in dessen Kofferraum sie jetzt die Drogenballen packten. Der Fahrer war ein grauhaariger Latino in einem teuer aussehenden Anzug und mit goldenen Manschettenknöpfen. In Moores Welt waren solche Manschettenknöpfe ein Zeichen von Wohlstand. Dem Rahmen des BMW -Nummernschilds war zu entnehmen, dass dieser bei einem Händler in Santa Monica gekauft worden war. Es war also nicht schwer zu erraten, wohin dessen Besitzer die kostbare Ladung bringen würde. Er war eben nicht in einem großen Lieferwagen gekommen, um seine Drogen abzuholen. Er zog sein schickes Luxusgefährt vor, mit dem er jetzt nach La-La-Land zurückfahren würde, ohne jemals die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten. Danach würde er das Rauschgift an Hollywoods Eliten verscherbeln, die das Geld und den Wunsch hatten, so high zu werden wie die Hügel, auf denen sie sich ihre teuren Villen gebaut hatten.
    Der Fahrer schüttelte den Kartell-Leuten zum Abschied die Hand, überreichte dem Anführer zwei dicke Umschläge, stieg in seinen Wagen und brauste davon. Moore und Ansara wollten sich gerade zurückziehen, als ein anderes Fahrzeug in das Gässchen rumpelte, weshalb sie sich wieder hinter ihren Müllcontainer duckten. Dieses Gefährt war ein Toyota-Tacoma-Pickup, ein älteres Modell mit faltbarer Laderaumabdeckung und getönten Fenstern. Zwei Männer stiegen aus, die wie Möchtegern-Gangster aussahen. Sie trugen beide Baggy Pants, und ihre Geldbörsen baumelten an Ketten an ihren Hüften. Der fettere der beiden und Fahrer schüttelte den Kartell-Typen die Hand. Danach

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