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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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taumelte, als ob er einen Stromschlag erlitten hätte.
    Als Moore sein Magazin auswarf, auf die Füße sprang und sich gerade zu Ansara umdrehen wollte, ver schwand das hintere Ende des Tunnels in einer Staubwolke.
    D er schwache Lichtschein, der bisher auf die hölzerne Treppe gefallen war, erlosch in einer Nanosekunde. Er wurde ersetzt durch eine riesige Wand aus Erde und Staub, die vom Donner einer Explosion begleitet wurde, der von den Seiten des Tunnels widerhallte. Eine Druckwelle aus Erde, Steinen und kleinen Fragmenten der Tragebalken jagte durch den Schacht.
    Moore erkannte am Geräusch, dass Cyclotrimethylentrinitramin, also C 4 -Plastiksprengstoff, hochging. Während die Minitrümmer ihn einhüllten, hämmerte hinter ihm eine zweite Explosion los, die dieses Mal weit näher lag und den Tunnelboden erzittern ließ. Deren Donner war noch nicht verklungen, als noch etwas näher eine dritte Ladung hochging. Moore wirbelte herum und lief, so schnell er konnte. Gleichzeitig rief er Ansara noch einmal »Lauf!« zu, was jedoch völlig unnötig war, da dieser bereits reagierte.
    Moore hatte die Hoffnung, dass die 90 -Grad-Richtungsänderungen des Tunnels ihn vielleicht schützen könnten, musste jedoch erkennen, dass auch im weiteren Verlauf des Schachts Ladungen angebracht waren, die jetzt nacheinander detonierten und dabei immer näherkamen. Als Moore an der kleinen Andachtskapelle mit ihren flackernden Kerzen vorbeistürmte, sah er, dass Ansara versuchte, sich Rueben auf den Rücken zu laden.
    Moore fluchte, rannte jedoch weiter. »Vergiss ihn! Wir müssen hier raus!«
    »Aber er lebt immer noch!«
    Die nächste Explosion war so nahe, dass Moore glaubte, seine Trommelfelle würden platzen. Die Staubwolken und die Trümmerwelle bliesen die Kerzen aus, und Moore hörte Ansaras Bitte, noch ein paar Sekunden zu warten, nicht mehr.
    Hustend und halb blind rannte Moore weiter. Er war sich nicht mehr sicher, ob sein Partner ihm überhaupt noch folgte. Er schöpfte neue Hoffnung, als er direkt vor sich die Leiter erblickte. Aber gerade als er sie erreicht hatte, ließ eine Explosion hinter den letzten Akustikpaneelen die Wand des Tunnelendes einstürzen. Die feuchte Erde pfiff Moore wie ein Schlangenchor um die Ohren, um ihn dann bis zur Taille zu verschütten.
    Beim nächsten Atemzug schmeckte er in seinem Mund den Sand, der ihm bei der letzten Detonation ins Gesicht gepeitscht war. Er hustete, räusperte sich und atmete schwer. Seine Augen brannten wie Feuer. Er versuchte sich umzudrehen, aber seine Beine wurden vom Sand eisern festgehalten. Er rief ganz laut Ansaras Namen, aber wahrscheinlich lagen zwischen ihm und seinem Kameraden Tausende von Kilogramm Erde und Trümmer. Er rief wieder und wieder und trommelte mit den Fäusten auf den Sand, der seinen Unterleib umschloss. Er wusste, dass Ansara und der Junge gerade erstickten und dass er überhaupt nichts dagegen tun konnte. Er schaufelte mit seinen Händen wenigstens so viel Erde weg, dass er in seine Tasche greifen konnte. Dabei fiel ihm nicht einmal das Blut auf, das von seinem Arm heruntertropfte. Es gelang ihm, sein Smartphone herauszuziehen, aber er zitterte so stark, dass er es fallen ließ. Während er weiterhin um Atem rang und immer wieder husten musste, konnte er doch das Telefon aufheben und Towers’ Nummer wählen. »Sie haben den verdammten Tunnel in die Luft gejagt. Ansara wurde verschüttet. Ich bin bis zur Taille verschüttet. Haben Sie gehört? Sie haben den Tunnel gesprengt …«
    »Ich habe verstanden. Ein Team ist auf dem Weg.«
    »Scheiße. Sie haben uns entdeckt.«
    »Sind sie mit den Waffen abgehauen?«
    »Vermutlich. Es war ein schwarzer Ford Explorer. Sie haben ihn im Lagerhaus beladen. Fragen Sie bei Ihren Spähern nach.«
    »Verstanden. Also, Moore, es kann nicht mehr lange dauern. Hilfe ist unterwegs. Und ich komme selbst vorbei.«
    Nach weiteren fünf Minuten konnte er endlich ein Bein befreien. Gerade als er sich vollends aus diesem zähen Brei aus Dreck, Trümmern und nassem Sand befreien wollte, hörte er, wie oben im Haus ein paar Leute das Schlafzimmer betraten. Eine Stimme, die er nicht kannte, rief jetzt seinen Namen.
    »Hier unten!«, schrie er, so laut er konnte.
    Für eine Sekunde blendete ihn eine Taschenlampe. Moore schaute in die Augen eines Mannes, der den schwarzen Helm und Kampfanzug einer FBI -Taskforce trug. Der Mann hängte sich jetzt das Gewehr über die Schulter. »Verdammte Scheiße!«
    Moore blickte ihn

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