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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mit einem Arzt zusammengetan. Gemeinsam verschoben sie mit gefälschten Rezepten Arznei mittel im Wert von Tausenden von Dollar über die Grenze. Trotzdem waren sie natürlich nur kleine Schmuggler, wenn auch sehr stolz auf ihr Geschäft. Bisher war noch keiner ihrer Mulos aufgeflogen – ein bemerkenswerter Rekord. Corrales hatte sie jedoch ausgelacht, da das Kartell ja Waren im Wert von Millionen schmuggelte.
    Dante Corrales sollte jedoch nicht mehr lange lachen.
    »Wohin gehst du?«, fragte Dante jetzt, der in einem Tankshirt und Shorts auf dem Sofa fläzte und eine Flasche Pacifico-Bier auf den Knien balancierte. Er saß bereits seit Tagen auf diesem Sofa, schaute sich Seifenopern an und geriet von Zeit zu Zeit in Rage, um sich kurz darauf wieder zu beruhigen. Sein linker Arm steckte immer noch in einer Schlinge, und sein Schulterverband wurde täglich gewechselt.
    »Ich hole was zum Essen«, antwortete Pablo.
    »Bring genug für alle mit, okay?«
    »Okay.«
    Pablo schauderte und ging auf den Gang hinaus. Er betrat das Treppenhaus und ging ins Erdgeschoss hinunter. Als er die Hintertür öffnete, die in die Passage auf der Rückseite der Apotheke führte, warteten dort bereits Castillos Männer. Sie waren zu dritt. Sie trugen lange Jacken, um ihre Waffen zu verbergen.
    »Ist er da oben?«, fragte einer von ihnen, ein junger Schnösel namens José, der Corrales einst während einer Schmuggeltour in Nogales herausgefordert hatte und der jetzt laut Castillo die Gang übernehmen sollte.
    Pablo nickte. »Es gibt zwei Kameras. Schaut, wo sie sind. Und Gott möge mir vergeben.«
    »Gott geht das nichts an«, sagte José. »Überhaupt nichts …«
    Pablo ging ein Stück beiseite und wählte diese ganz besondere Nummer. »Ich bin’s.«
    »Gehen sie jetzt hinauf?«, fragte Castillo.
    »Ja.«
    »Gut. Nicht vergessen! Ich möchte ein Foto der Leiche haben.«
    »Sie möchten nicht mehr mit ihm sprechen?«
    »Wozu das denn?«
    »Vielleicht tut es ihm leid. Vielleicht zahlt er das Geld zurück.«
    »Oh, er wird es uns zurückzahlen. Mit Zinsen. Und zwar jetzt gleich.«
    C orrales stand auf und ging ins Schlafzimmer, wo Maria immer noch quer über dem Bett lag, ihr Negligé trug und in einem ihrer Modemagazine blätterte. Ihr Höschen hatte sie tief in die Spalte ihres Hintern gezogen. Als er das bemerkte, dachte Corrales zwei oder drei Sekunden lang daran, sich auf sie zu stürzen. Aber sie würde ihn nur wieder zurückstoßen und quengeln, wie sie es in letzter Zeit immer tat. Sie war wirklich zu einer absolut depressiven Tussi geworden. Dabei beschwor er sie immer wieder, sie sollte noch ein bisschen Geduld haben, Zúñiga werde bald aufkreuzen, er werde sie in seinen Kreis aufnehmen, da er einsehen würde, wie nützlich sie ihm sein könnten. Im Moment hatten sie genug Geld dabei, um gut leben zu können. Sie konnten es aber noch nicht wagen, in ihr Hotel zurückzukehren, um Geld aus dessen Safe zu holen. Diese Wichser hatten ja bereits Ignacio getötet, und Castillo ließ den Platz rund um die Uhr überwachen.
    Wenn er überleben wollte, musste sich Corrales jetzt dem gegnerischen Kartell anschließen, das wusste er. Er brauchte Schutz, denn Fernando standen die Männer und das Geld zur Verfügung, um ihn zu jagen, wo immer er sich auf dieser Welt verstecken würde. Tief im seinem Innern hatte er schon immer gewusst, dass er eines Tages dem Kartell den Rücken kehren würde, das seine Eltern ermordet hatte. Er hatte es ausgenutzt, so sehr er nur konnte. Seine tollkühne Entscheidung, das Geld des Kartells für die Renovierung seines Hotels anstatt zur Bezahlung der Guatemalteken zu benutzen, war vermutlich tief aus seinem Unterbewusstsein aufgestiegen. Er wollte erwischt werden. Er wollte, dass das Ganze scheiterte, damit er gezwungen war, das Kartell zu verlassen. Aus diesem Grund hatte er sich seit Jahren auf diesen Tag vorbereitet und für seinen Ausstieg wichtige Informationen gesammelt: die Namen der Lieferanten und Schmuggler auf der ganzen Welt, einschließlich ihrer wichtigsten Kontakte, Ballesteros in Kolumbien und Rahmani in Waziristan; Kontonummern und Einzahlungsbelege; und die Aufzeichnungen von Telefongesprächen und Kopien von E-Mails, die Castillo und sogar Rojas persönlich belasteten. Corrales würde Zúñiga Insiderinformationen über die Funktionsweise des Juárez-Kartells anbieten, sodass der Mann, den er einst grenzenlos gehasst hatte, alle Operationen in dieser Stadt übernehmen könnte.
    Aber

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