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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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vorgeschobene Einsatzbasis Pharaoh in Afghanistan, wo die Götter von Blitz und Donner jede Nacht gegeneinander Krieg geführt hatten. Die Zeitungen beschrieben Juárez bereits seit Jahren als Kriegszone, aber erst jetzt merkte Moore, wie recht sie damit hatten.
    »Geben Sie mir eine Waffe!«, schrie Corrales. »Ich möchte sofort eine verdammte Knarre haben!«
    Zúñiga ignorierte ihn. Sie rannten ins Hauptschlafzimmer, in dem ein Himmelbett in der Größe eines Swim mingpools stand. Die Wände waren mit gerahmten Schattenbildern nackter Frauen und den Art-déco-Darstellungen südamerikanischer Fantasielandschaften geschmückt, die Zúñiga ein Vermögen gekostet haben mussten. Moore konnte diese Pracht nur knappe zwei Sekunden bewundern. Dann entdeckte er auf einer Kommode eine weitere Pistole, eine in diesen Breiten so beliebte Mata policía . Er nahm die Waffe, entsicherte sie und brachte sie in Anschlag, als er im Gang schwere Fußtritte hörte. Einer der Jungs aus dem Pick-up war Zúñigas Männern entkommen und stürzte jetzt mit ausgestreckten Armen und einer Pistole in jeder Faust auf sie zu.
    Moore schoss zwei Mal, die erste Kugel traf den Angreifer in die linke Brust, die zweite in den Unterleib. Moore hatte sich sofort nach den Schüssen zur Seite gerollt. Der andere hatte zwar noch einmal feuern können, aber der Schuss war wirkungslos in der Schlafzimmerdecke eingeschlagen, nur ein bisschen Gips war Moore in die Augen gerieselt.
    »Verdammte Scheiße«, rief Corrales. Seinen Augen war die Bewunderung für Moores Treffsicherheit anzusehen.
    »Vorwärts!«, befahl ihm Moore.
    Zúñiga gab ihnen jetzt das Zeichen, ihm in das Hauptbadezimmer zu folgen, wo auf der linken Seite eine Tür in eine mindestens 10 Meter breite Garderobe führte, in deren Mitte eine Frisierkommode stand. Er schloss einen hohen Holzschrank auf, holte ein Gewehr heraus und drückte es Corrales in die Hand. Dann griff er sich eine weitere Waffe und warf sie Moore zu, der vor Überraschung einen Fluch ausstieß.
    »Wo zum Teufel haben Sie die denn her?«, rief Moore.
    »Bei eBay ersteigert, Gringo. Und jetzt vorwärts!«
    Moore konnte es kaum fassen, hier ein solches Gewehr in die Hand zu bekommen. Es war eine Colt M 16 A 2 mit einem 3 0 -Schuss-Magazin, eine Standardwaffe der US -Marines. Tatsächlich war sie eine größere und stärkere Version des M 4 A 1 -Karabiners, den er bei den SEAL s benutzt hatte.
    Was würde Zúñiga ihnen als Nächstes zeigen? Einen M 1 A 1 -Abrams-Kampfpanzer, den er in einer unterirdischen Garage geparkt hatte?
    Der Wahlhebel des Sturmgewehrs hatte drei Stellungen. Die Sicherungsstellung, die halbautomatische Option und den 3-Schuss-Modus, den man wählte, wenn man Munition sparen wollte, statt Feuerstöße abzugeben. Moore stellte bei sich den halbautomatischen Feuermodus ein und lehnte sich dann zu Corrales hinüber. »Da, Dummkopf, und so sichert man die Waffe.« Er stellte den Hebel auf »S«, reichte dem Sicario das Gewehr und hielt sarkastisch den Daumen nach oben.
    Der Junge zeigte ihm daraufhin den Mittelfinger.
    In diesem Moment riss Moore seinen Karabiner an Corrales’ Gesicht vorbei nach oben und schoss auf den schwergewichtigen Typen, der gerade mit einer Pistole in jeder Hand in die Tür getreten war.
    Corrales schrie und fluchte, dann drehte er sich blitzschnell um und sah gerade noch, wie der Angreifer blutüberströmt zusammenbrach.
    »Was ist das denn, verdammt noch mal«, sagte Corrales erstaunt und machte große Augen. Er ging zu dem Toten hinüber, kauerte sich neben ihn und musterte die Tätowierung auf dessen Bizeps: das Rundbild eines aztekischen Kriegers, der seine gepiercte Zunge herausstreckte. »Das sind gar nicht Fernandos Jungs«, rief Corrales. »Der Kerl ist ein Azteca. Aus dem Gefängnis. Ein Mordkommando!«
    »Hat Ihr alter Boss die angeheuert?«, fragte Moore.
    »Keine Zeit!«, rief Zúñiga. »Wir müssen los!«
    Corrales richtete sich wieder auf und schaute Moore an. »Wir sind tot, Kumpel. Wir sind tot .«
    »Das glaube ich nicht.«
    Sie folgten Zúñiga zur anderen Seite des Schranks, wo er nervös mit einem Schlüssel herumfummelte, bis es ihm endlich gelang, eine weitere Tür zu öffnen. Er griff hinein und legte einen Lichtschalter um.
    »Und wohin gehen wir jetzt?«, fragte Corrales.
    »Nach oben«, antwortete Zúñiga.
    »Nach oben? Machen Sie Witze? Was soll das denn, alter Mann? Wie kommen wir hier raus?«
    »Halten Sie den Mund!« Zúñiga schaute Moore an.

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