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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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»Fertig, Señor Howard? Schließen Sie die Tür hinter uns!«
    Moore gehorchte.
    Zúñiga führte sie einen Gang hinunter, der so eng war, dass ihre Schultern an den Wänden streiften. An dessen Ende erreichten sie eine Metalltreppe, deren zwölf Stufen zu einer weiteren Tür hinaufführten. Moore verstand jetzt. Sie waren auf dem Weg zum Flachdach über der Garage. Dort würden sie Deckung hinter der umlaufenden Brüstung und den Abflussrohren finden. Ein kluger Bastard. Zúñiga musste Sunzis Kunst des Krieges kennen: »Es ist ein militärischer Leitsatz, nicht bergauf gegen den Feind anzutreten und sich ihm nicht zu stellen, wenn er bergab kommt. Verfolge keinen Feind, der die Flucht vortäuscht.«
    Als sie durch die Tür traten, sahen sie, dass die beiden Sicherheitsmänner Zúñigas immer noch hinter der Brüstung kauerten und die Angreifer vor dem Haus beschossen. Der zweite weiße Pick-up stand jetzt direkt vor dem Garagentor, sodass kein Fahrzeug mehr herauskam. Die beiden Pick-ups der Bundespolizei stan den etwa 30 Meter weiter hinten. Ihre Insassen hatten hinter den Fahrzeugen Deckung genommen und gaben bei jeder sich bietenden Gelegenheit Feuerstöße auf die Eindringlinge ab. Von irgendwo in der Ferne war das lauter werdende, rhythmische Dröhnen der Rotoren eines Hubschraubers zu hören, der sich ihnen vermutlich näherte.
    Corrales stürzte zur Brüstung hinüber und gab einhändig mit seiner M 16 einen Feuerstoß auf den unten stehenden Pick-up ab, hinter dessen Hinterrad der MG -Schütze in Stellung gegangen war.
    Moore schlang den Arm um Corrales’ Hals und zog ihn mit aller Kraft nach hinten, kurz bevor die Geschosse des MG -Schützen genau an der Stelle, wo Corrales gestanden hatte, in die Brüstung einschlugen. »Bleiben Sie verdammt noch mal in Deckung!«, schrie ihn Moore an. Der Idiot würde sich noch umbringen lassen, bevor er ihn befragen konnte. Moore wusste, dass dies eigentlich Corrales’ Glück gewesen wäre.
    Zúñiga rief seinen Männern zu, ihm Deckung zu geben, und lief im Schutz der Brüstung zur rückwärtigen Dachseite, wo ein Abflussrohr an der Außenwand entlang nach unten führte. »Hier!«, rief er. »Hier können wir hinunterklettern!«
    Moore nickte zustimmend und wollte sich gerade zu Corrales umdrehen …
    Da öffnete sich die Tür zum Dach, ein Azteca, dessen Gesicht im Halbschatten lag, brachte eine AK- 47 in Anschlag und jagte Zúñiga einen Feuerstoß in die Brust. Die Wucht der Einschläge schleuderte den Kartellchef nach hinten auf die Brüstung.
    Eine halbe Sekunde später reagierte Moore. Trotzdem konnte er den Sinaloa nicht mehr retten. Immerhin donnerte er dem Azteca wenigstens zehn Kugeln in die Brust, die ihn nach hinten Richtung Tür trieben, wo er tot zusammenbrach.
    Als sich Moore umschaute, war Zúñiga bereits verschwunden. Er war rücklings über die Brüstung gestürzt.
    Moore ging bis zum Rand des Daches vor und schaute hinunter. Dort unten lag Zúñiga wie gekreuzigt mit weit geöffneten Armen, sein Hemd voller Blut.
    »Haben Sie jemals jemanden verloren, der Ihnen nahestand, ein junger Mann wie Sie? Wissen Sie überhaupt, was wirklicher Schmerz ist?«
    Zúñiga hatte Moore diese Fragen damals in der Iglesia de Nuestra Señora del Sagrado Corazón gestellt. Sie beide kannten den echten Schmerz, und jetzt hatte einer von ihnen die ewige Ruhe gefunden.
    Corrales trat neben Moore. Als er den toten Zúñiga erblickte, fluchte er zu den Angreifern hinunter, stellte sich direkt an die Dachkante und feuerte, bevor Moore ihn aufhalten konnte. Er hatte zwar seine Schlinge abgelegt, aber er schonte seinen rechten Arm, was seine Zielgenauigkeit nicht gerade erhöhte, da seine Waffe wild hin und her schwang.
    Wütend sprang Moore auf und stürzte auf den Narren zu, der wild um sich ballerte und dabei das Feuer aller Angreifer auf sich zog. Er stieß Corrales zu Boden, entriss ihm das Gewehr, rollte ihn dann auf den Rücken und versetzte ihm einen trockenen Kinnhaken. »Ich haue Sie krumm und lahm, wenn Sie das noch einmal machen! Haben Sie mich verstanden?«
    Corrales schaute ihn verdutzt an.
    Moore wurde bewusst, dass er ihn gerade auf Englisch angeschrien hatte.
    »Sie sind ja ein verdammter Gringo! Wer sind Sie?«
    In diesem Moment zogen jedoch das Dröhnen und die Scheinwerfer des anfliegenden Hubschraubers ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Das galt natürlich auch für die Angreifer, die sofort auf den Helikopter schossen, als dieser über ihren Köpfen

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