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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Surreales.
    Er blinkte mit den Augen. Nein, es war kein Traum. Nein, es war auch kein Albtraum.
    Ein riesiges Verkehrsflugzeug von US Airways mit seinem blauen Heckruder und seinem blütenweißen Rumpf, dem allerdings fast eine gesamte Tragfläche fehlte, schlingerte völlig außer Kontrolle hin und her … und schoss direkt auf sie zu. Das Metall schien tatsächlich zu schreien, und auch das verbliebene Triebwerk arbeitete anscheinend noch auf höchster Stufe. Fernandez blieb der Mund offen stehen. Beim nächsten Atemzug roch er das Kerosin.
    Reflexartig sprang er aus seinem Pick-up und rannte die Autobahn hinunter, begleitet von Dutzenden und Aberdutzenden anderer Fahrer. Deren hysterisches Kreischen jagte Fernandez Schauer über den Rücken, während er selbst die Hitze des Flugzeugs immer näher kommen fühlte.
    Er rannte an einem Jungen in einem Abercrombie & Fitch-T-Shirt vorbei, der das Flugzeug mit seinem iPhone filmte, als ob das alles hier auf YouTube passierte und er nicht binnen Sekunden tot sein würde. Der Junge bewegte sich auch nicht, als ihn Fernandez anschrie und ihn beinahe umrannte. Als er sich umschaute, prallte die auf dem Rücken liegende Maschine in einem 30 -Grad-Winkel auf die Autobahn auf, während eine dunkle Flüssigkeit aus ihrer zerfetzten Tragfläche ström te und ihr einzig verbliebenes Triebwerk zu stottern begann.
    Es war vorbei. Da gab es keinen Ausweg. Fernandez blieb einfach stehen, starrte die gewaltige Flugzeugnase an und konnte nicht glauben, dass er auf diese Weise sterben würde.
    Die Maschine explodierte keine 15 Meter vor ihm. Der Luftdruck warf ihn auf den Asphalt, noch bevor ihn die Flammen erreichten. Er atmete ein. Keine Luft. Und dann kamen die Trümmer über ihn.
    Gilbert Lindsay Community Center
East 42nd Place
Los Angeles, Kalifornien
    B arclay Jones war zehn Jahre alt und verbrachte jede freie Minute im Jugendzentrum des Stadtteils. Dort gab es einen Schulhort, und seine Mama zahlte pro Tag 15 Dollar, damit er Baseball mit ein paar prima Kumpeln spielen konnte. Er bekam dort auch ein passables Essen, und man half ihm bei den Hausaufgaben. Es hatte in dem Zentrum zwar auch ein paar unangenehme Schlägertypen gegeben, die er gar nicht gemocht hatte, aber deren Mütter konnten meist die Gebühren nicht mehr bezahlen, deshalb mussten sie wegbleiben.
    Barclay trat mit seinem Schläger in den Plate und war bereit, einen Home Run zu erzielen wie der berühmte Cal Ripken, dessen Fan sein Vater gewesen war.
    Bevor der Pitcher jedoch den ersten Ball werfen konn te, war aus der Ferne ein lautes Dröhnen zu hören. Er runzelte die Stirn und ließ seinen Schläger sinken. Das Dröhnen wurde lauter und lauter. Direkt hinter den Bäumen, die das Spielfeld auf der rechten Seite begrenzten, stiegen plötzlich schnell nacheinander hohe, schwarze Rauchsäulen auf, die an die Dampfwolken einer alten Lokomotive erinnerten, die eine Gleisstrecke entlangstampfte.
    Neben dem stärker werdenden Dröhnen waren jetzt auch seltsame laute Geräusche zu hören, die sich wie zusammenstoßende Autos oder einstürzende Gebäude anhörten. Barclay begann vor Angst zu keuchen.
    Plötzlich krachte etwas durch die Bäume. Erst in letzter Sekunde erkannte er, was es war. Das Heck eines großen Verkehrsflugzeugs, das aussah, als sei es bereits eine ganze Strecke den Boden entlanggetaumelt und habe dabei Stücke von Gebäuden, Bäumen und offensichtlich auch Menschen mit sich gerissen.
    Dem Heckteil folgten eine Feuersäule und eine Explosion, die so laut war, dass Barclay sich die Ohren zuhielt und zusammen mit seinen Mitspielern davonrannte. Als er sich umdrehte, sah er, wie das Heckteil über das Spielfeld schliff und dabei einer seiner Freunde nach dem anderen unter diesem riesenhaften, flammenden Stahl verschwand. Er schrie auf und rief nach seiner Mutter.
    Internationaler Flughafen von San Diego
Handy-Wartezone
North Harbor Drive
    M oore und Towers weilten immer noch am Tatort in der Handy-Wartezone. Jede Sekunde trafen aus dem ganzen Land neue Nachrichten ein. Die meisten waren jedoch unvollständig und noch weitgehend unbestätigt. Es gab Berichte über Raketen, die vom Boden abgeschossen worden waren … Zeugen behaupteten, sie hätten in Los Angeles ein Team gefilmt, das aus einem Transporter gesprungen sei und auf ein Flugzeug geschossen habe … Andere Zeugen berichteten, sie hätten etwas sehr Ähnliches in San Antonio gesehen.
    Überall herrschten Panik und Chaos. Moore verfolgte auf

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