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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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durch ein offenes Fenster feuerte. Alle drei wussten, dass die Lehmziegel sie vor den Kugeln ihrer Feinde schützten.
    »Rana, bleiben Sie, wo Sie sind«, forderte Moore seinen Assistenten auf. Dann wandte er sich an Ozzy: »Beschäftige sie. Ich versuche, sie von hinten zu kriegen. Ich fange mit dem Typen auf dem Dach an.«
    »Junge, bis du übergeschnappt?«, fragte Ozzy. »Ich könnte alle drei mit Splittergranaten erledigen.«
    Moore schüttelte heftig den Kopf. »Ich möchte einen lebend haben. Gib mir ein paar Plastikhandschellen.«
    Ozzy kicherte ungläubig, gab ihm jedoch, was er verlangte.
    Moore zwinkerte ihm zu. »Ich bin gleich wieder da.«
    »Hey, Money«, rief Rana ihm aufgeregt nach.
    Aber Moore sprintete bereits aus dem Gässchen hin aus. Da er selbst wie ein Stammesangehöriger geklei det war und wie sie eine Kalaschnikow dabeihatte, würden sie ihn vielleicht nicht sofort als Gegner identifizieren, was er auszunutzen gedachte. Er umrundete im Laufschritt zwei weitere Lehmgebäude, überquerte dann die Schotterpiste und pirschte sich von hinten an das Haus heran, auf dessen Dach einer der Taliban-Kämpfer in Stellung gegangen war. Der Kerl hatte eine klapprige Holzleiter benutzt, die immer noch an der Hauswand lehnte. Das Getöse der nächsten Feuerstöße nutzte Moore aus, um über diese Leiter aufs Dach zu steigen.
    Bevor er es jedoch betrat, linste er über den Dachrand. Vor ihm kniete der Taliban mit seinem schwarzen Turban. Alle paar Sekunden sprang er auf, gab einen Feuerstoß ab und duckte sich dann wieder hinter die Brüstung. Bob-O und Ozzy versuchten, ihn niederzuhalten, indem sie immer wieder die Steinbrüstung unter Beschuss nahmen. Dabei stieg in kleinen Wolken der Staub der zersplitternden Lehmziegel auf.
    Da die ganze Aufmerksamkeit des Taliban seinen Feinden auf der anderen Seite der Straße galt, übersah und überhörte er Moore, der sich ihm von hinten näherte. Dieser umklammerte mit den Fingern den Lauf seiner Pistole, deren Griff jetzt aus seiner Faust herausragte und eine erstklassige Schlagwaffe abgab.
    Er atmete noch einmal tief durch. Dann sprang er mit wenigen Schritten hinüber zu seinem Gegner. Als sich dieser erschreckt umdrehte, da er aus den Augenwinkeln seine Annäherung bemerkt hatte, stürzte er sich auf ihn wie ein Raubtier auf seine Beute. Er stieß ihm mit aller Macht sein Knie in den Rücken. Gleichzeitig schlug er ihn mit dem Griff seiner Pistole kurz vor und unter dem Ohr auf den Hals. Er wusste, dass ihn ein heftiger Schlag auf diese Stelle bewusstlos machen würde, da seine Halsschlagader, seine Jugularvene und sein Vagusnerv dabei einen schweren Schock bekommen würden.
    Tatsächlich fiel der Kerl wie vom Blitz getroffen rückwärts zu Boden. Moore holte die Plastikhandschellen aus der Gesäßtasche und fesselte die Hände des Mannes auf dem Rücken. Dann fesselte er auch noch seine Füße und ließ ihn liegen, wo er war. Wenn er aufwachte, würde er ihn zum Tee einladen und ein nettes Gespräch mit ihm führen. Jetzt kletterte Moore erst einmal wieder die Leiter hinunter, während Ozzy und Bob-O von der anderen Straßenseite aus die beiden anderen Taliban beschäftigten.
    Moore schlich eng an der Wand die Rückseite des Hauses entlang, bis er zu der Ecke kam, hinter der in etwa 10 Meter Entfernung der zweite Taliban-Kämpfer im Schutz einer niedrigen Umfassungsmauer Stellung bezogen hatte. Dabei war er nicht nur mit einem Gewehr bewaffnet. In seinem Seitenholster steckte eine Pistole. Außerdem trug er ein schweres Bündel, in dem Moore weitere gefüllte Magazine vermutete. Moore war unschlüssig, was er jetzt tun sollte. Der Kerl schien zu weit entfernt, als dass er sich unbemerkt von hinten an ihn heranschleichen konnte. Und wenn Moore plötzlich nach vorn stürmte, könnte ihn eine von Ozzys oder Bob-Os Kugeln treffen. Bei einer kühnen Operation zu fallen war eine Sache; bei einer unbedachten Aktion von den eigenen Leuten erschossen zu werden zeugte von einer Dummheit, wie sie normalerweise nur Politiker bei ihren Liebesaffären zeigten.
    Wenn er andererseits mit seiner AK- 47 feuerte, würde der dritte Taliban vielleicht annehmen, dass sein Kumpel diese Schüsse abgeben würde. Diese knifflige Entscheidung wurde ihm jedoch abgenommen, als plötzlich ein Apache-Longbow-Helikopter mit donnern den Rotoren über ihnen am Himmel erschien, scharf rechts einschwenkte und sich dann über dem Haus im Kreis zu drehen begann. Der Wind, das Getöse und das helle

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