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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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durch die Nase. »Chief, wussten Sie, dass die Taliban hier waren?«
    »Natürlich nicht. Wie oft habe ich Ihnen das schon erzählt, Captain.«
    »Das müsste jetzt das vierte Mal sein. Sie erzählen mir immer wieder, dass Sie Terroristen nicht helfen würden, und dann finden wir sie immer wieder direkt vor Ihrer Haustür. Das verstehe ich einfach nicht. Fallen sie rein zufällig hier vom Himmel und Ihnen vor die Füße?« Ozzy hatte offensichtlich keine Lust mehr, zu der Art von »Verhandlungskunst« zu greifen, die man ihnen bei ihrem Training beigebracht hatte.
    »Chief, wir möchten unsere Suche mit Ihrer Hilfe fortsetzen«, sagte Moore. »Wir bräuchten nur ein paar Ihrer Männer.«
    »Es tut mir leid, aber die müssen jetzt unser Dorf schützen.«
    »Gehen wir«, rief Ozzy, drehte sich um und stürmte davon. Bob-O folgte ihm auf dem Fuß.
    Der Geistliche trat ganz dicht an Moore heran und flüsterte ihm auf Englisch zu: »Sie sollten mit Ihren Freunden heimgehen.«
    »Ihr helft den falschen Leuten«, platzte Rana plötzlich heraus.
    Moore schaute ihn an und legte einen Finger an die Lippen.
    Der Geistliche zog die Augen zusammen und zischte Rana an: »Junger Mann, Sie machen hier einen großen Fehler.«
    O zzys Spezialtruppe brauchte zwei Stunden, um das ganze Dorf und die Bauernhöfe in der Umgebung durchzukämmen. Dabei waren sie immer vor einem weiteren Angriff auf der Hut.
    In der Zwischenzeit verhörte Moore den Mann, den er auf dem Hausdach gefangen genommen hatte. »Ich frage Sie noch einmal, wie heißen Sie?«
    »Töte mich.«
    »Wie heißen Sie? Woher kommen Sie? Haben Sie jemals diese Männer gesehen?« Er hielt ihm deren Fotos direkt vor die Augen.
    »Töte mich.«
    Und so ging es immer weiter, bis Moore so frustriert war, dass er das Verhör einstellte, bevor er die Beherrschung verlor. Moores CIA -Kollegen würden ihn sowieso gründlich in die Mangel nehmen. Es könnte eine Woche oder sogar noch länger dauern, um diesen Kerl zu knacken – aber knacken würden sie ihn.
    Als Ozzys Männer schließlich zum Hubschrauber zurückkehrten, befragte Moore sie noch einmal, bevor sie abflogen.
    »Dieses Bauernhaus hier ganz rechts«, sagte Moore und deutete auf dessen Abbildung auf einem Satellitenfoto. »Das ist ziemlich abgelegen. War jemand dort?«
    »Waren wir«, sagte Bob-O. »Dort lebt ein alter einäugiger Bauer mit seinen Söhnen. Sie waren gar nicht glücklich, uns zu sehen. Sie entsprachen auch nicht der Beschreibung der Typen, die du suchst.«
    »Pech gehabt«, sagte Ozzy.
    Moore schüttelte den Kopf. »Sie sind hier. Wahrscheinlich beobachten sie uns gerade.«
    »Und was sollen wir jetzt tun?«, fragte Ozzy und hob die Hände zum Himmel. »Wir sind umgeben von Felsen, noch mehr Felsen, einem Haufen von Bergen und einigen angepissten Stammeskriegern. Und einigen toten Taliban. Du solltest deinen Jungs daheim vorschlagen, diesen Leuten hier für ihre Mühe ein paar Walmart-Geschenkgutscheine zu schicken.«
    Allerdings war diese Razzia nicht völlig vergeblich gewesen. Moores Vorgesetzte hatten seit Langem Zweifel, wem die Loyalität dieses Stammeshäuptlings eigentlich galt. Jetzt wussten sie es. Es war lächerlich anzunehmen, dass kein Mensch in diesem Teil Schawals Moores Zielpersonen gesehen hatte. Sie hatten sie gesehen, mit ihnen gesprochen, vielleicht sogar mit ihnen trainiert und gegessen. Moore hatte so etwas schon oft erlebt. Im Moment konnte er nur noch seine Fotos hier zurücklassen und den Häuptling um Unterstützung bitten, auch wenn ihm klar war, dass dies wenig bewirken würde.
    »War die Mission ein Fehlschlag?«, fragte Rana.
    »Kein Fehlschlag«, antwortete Moore. »Wir erlitten nur durch eine unvorhergesehene Wetterlage eine leichte Verspätung.«
    »Wetterlage?«
    Moore prustete. »Ja. Ein gewaltiger Sturm von Scheiße hat die Mäuler dieser Leute hier verstopft.«
    Rana schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, warum sie den Taliban helfen.«
    »Das sollten Sie aber verstehen. Sie bekommen von den Taliban mehr als von allen anderen«, erklärte Moore. »Sie sind Opportunisten. Das müssen sie auch sein. Schauen Sie sich doch an, wo und wie sie leben.«
    »Glauben Sie, dass wir diese Typen jemals erwischen werden?«
    »Ganz bestimmt. Aber es wird einige Zeit dauern. Und das ist mein Problem, stimmt’s?«
    »Vielleicht kann uns Wazir inzwischen etwas über unseren verschollenen Freund mitteilen.«
    Moore seufzte frustriert. »Das wäre wirklich gut. Wie auch immer, ab morgen

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