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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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koordinierte er alle Kokaintransporte mit Schiffen oder Booten. Er begann, im ganzen Land Einsatzleitzentralen einzurichten. Außerdem gelang es ihm immer wieder, die Drogenlieferungen anderer Kartelle abzufangen. Auch das Juárez-Kartell war nicht weniger als zwölf Mal von seinen Leuten beraubt worden.
    Eine umfassende verdeckte Operation der Bundespolizei hatte in den 1990 e r - Jahren dafür gesorgt, dass das Sinaloa-Kartell plötzlich ohne Führer dastand. Zúñiga nutzte diese Gelegenheit und füllte die Lücke. Er heiratete einen 19 -jährigen Soap-Opera-Star und zeugte mit ihr zwei Kinder. Die beiden Jungen und seine Ehefrau wurden jedoch ermordet, nachdem er zuvor dem Juárez-Kartell Kokain im Wert von 2 Millionen Dollar gestohlen hatte. Zúñiga schickte tausend rote Rosen zu ihrem Begräbnis, erschien aber nicht selbst, was eine sehr kluge Entscheidung war. Er wäre von Juárez-Leuten erschossen worden, die in der Nähe der Friedhofskapelle auf ihn warteten.
    Corrales träumte von einem Angriff militärischen Stils auf Zúñigas Anwesen, bei dem er Panzerfäuste und Maschinengewehre einsetzen würde, um schließlich eine Javelin-Rakete abzufeuern, die in einem hohen Bogen im Dach einschlagen und dabei Zúñiga und seinen kleinen Palast mit einem Schlag wie einen explodierenden Stern verglühen lassen sollte. Er hatte einmal einen Fernsehbericht gesehen, in dem die Wirkung dieser Rakete demonstriert worden war.
    Seine Vorgesetzten wollten von einer solchen Operation vorerst jedoch nichts wissen. Corrales sollte sich auf kleinere Angriffe beschränken, um Zúñiga etwas zu piesacken, bis sie die Erlaubnis erteilten, ihn frontal anzugehen. Außerdem wäre es von Vorteil, wenn sie ihn lebend erwischen würden. Es würde ihnen sicher leichterfallen, sein Vermögen zu konfiszieren und seine gesamten Schmuggeloperationen zu übernehmen, wenn sie die näheren Einzelheiten aus ihm herausfoltern könnten. Als Corrales noch einmal nachhakte, warum sie nicht gleich zuschlagen sollten, bekam er nur die vage Antwort, es sei im Moment der falsche Zeitpunkt und es gebe auch politische Erwägungen, die dagegen sprächen. Danach beschloss er, seinen verbliebenen Hand lungsspielraum auszunutzen und ein paar eigene Pläne umzusetzen.
    Corrales fuhr seine Männer zum Abbruchgelände eines alten Apartmentgebäudes, von dem jetzt nur noch Betonblöcke und Gipshaufen übrig waren, aus denen Holzbalken wie die Krallen von Fabeltieren in die Dunkelheit hinausragten. Sie stellten den Wagen ab und gingen an den beiden ersten Schutthalden vorbei. Dahinter fanden sie ihre vier neu rekrutierten Männer, die zwei Kerle mit vorgehaltener Waffe in Schach hielten. Keiner der Neulinge war älter als zwanzig , alle trugen Baggy Pants und T-Shirts, zwei waren überall tätowiert. Ihre beiden Gefangenen waren ähnlich angezogen, beide hat ten dichte Haarbüschel unter den Lippen.
    »Gut gemacht«, lobte Corrales seine Männer. »Ich dachte wirklich, dass ihr es verzockt.«
    Ein schlaksiger Junge mit einem Giraffenhals warf Corrales einen bösen Blick zu. »Diese Ärsche waren leicht zu fangen. Ich finde, du könntest durchaus etwas mehr Vertrauen in unsere Fähigkeiten haben.«
    »Tatsächlich?«
    »Klaro, Mann«, spukte er heraus.
    Corrales ging dicht an ihn heran, musterte ihn von oben bis unten und fragte dann: »Lass mich mal deine Knarre sehen.«
    Der Typ runzelte die Stirn, händigte Corrales jedoch seine Pistole aus. Der trat einen Schritt zurück und schoss dem Arschloch in den Fuß. Der Getroffene ließ einen markerschütternden Schrei hören, während die anderen drei sichtbar zu zittern begannen. Einer machte sich sogar in die Hose.
    Auch die zwei Gefangenen schrien jetzt wie am Spieß. Corrales wirbelte herum, sah sie an und ächzte: »Maul halten.« Dann schoss er beide in den Kopf.
    Der Aufprall der Kugeln riss sie nach hinten, und sie fielen rücklings auf den von Müll übersäten Boden.
    Corrales seufzte. »Also gut, gehen wir an die Arbeit.«
    Er schaute den Jungen an, den er in den Fuß geschossen hatte. »Zu dumm, dass es dir an Respekt fehlt. Wir hätten dich brauchen können.«
    Als Corrales seine Pistole in Anschlag brachte, hob der Neuling beide Hände und schrie. Ein Schuss been dete dieses schreckliche Geräusch. Corrales atmete noch einmal tief durch und schaute die anderen mit erhobenen Augenbrauen an. »Fünf Minuten.«
    S ie nahmen den direkten Weg zu Zúñigas Anwesen und hielten direkt vor dessen Haupteingangstor

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