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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Dante?«
    »Wir müssen vor allem respektieren, wie lebensgefährlich unsere Feinde werden können.«
    »Und deshalb müssen wir ihnen das Herz herausreißen und es ihnen in den Hals stopfen«, ergänzte Pablo. »Verstehst du?«
    »Aber dieser Junge hätte uns noch nützlich sein können«, wandte Raúl ein. »Mehr sage ich ja gar nicht. Wir hätten einen solchen großmäuligen Penner durchaus brauchen können.«
    »Einen Typen wie dich?«, fragte Corrales Raúl.
    »So meine ich das nicht.«
    Corrales musterte Raúl im Rückspiegel. Seine Augen waren glasig geworden und er ließ den Blick ständig zum Seitenfenster hinüberwandern, als ob er nach einem Fluchtweg suchen würde.
    Jetzt hob Corrales die Stimme: »Raúl, ich sag dir mal was … einem solchen Typen kann man nicht trauen. Wenn er seinem Boss die Stirn bietet, denkt er auch später nur immer an sich selbst.«
    Raúl nickte.
    Corrales ließ seine Aussage nachwirken. Der Penner, den er erschossen hatte, ähnelte ihm tatsächlich …
    Auch ihm konnte man nicht trauen. Solange er für dieses Kartell arbeitete, würde er niemals vergessen, dass das Blut seiner Eltern an dessen Händen klebte.

10
    INDOC und BUD/S
    Naval Special Warfare Center
    Coronado, Kalifornien
    I n einer kalten Nacht im Oktober 1994 lag Maxwell Steven Moore auf seiner Pritsche in der Kaserne des Navy-Ausbildungszentrums für spezielle Kriegführung und dachte darüber nach, an einem Ort zum »Versager« zu werden, an dem niemand das Wort »aufgeben« auch nur in den Mund nahm. Wenn dieses Wort nämlich in deiner Psyche Fuß fasste, warst du gewiss kein echter Navy- SEAL . Erfolgreich die Kampfschwimmer- und Waffentaucherausbildung BUD/S (Basic Underwater Demolition/ SEAL ; »Unterwasserzerstörungsgrundkurs/ SEAL «) zu absolvieren, sollte das Leben des 18 -Jährigen für immer verändern. Es hatte ihm bisher alles bedeutet.
    Sein Weg zu diesem Ziel hatte fast zwei Monate zuvor begonnen, als er im Naval Special Warfare Center angekommen war, um den INDOC , den fünfwöchigen »Indoctrination-Course«, zu beginnen, der einem die Grundvoraussetzungen für jeden SEAL »eintrichtern« sollte. Ihr Chefausbilder, der ledergesichtige Jack Killian, dessen Augen immer zu schmal waren, als dass man in ihnen hätte lesen können, und dessen Schultern aus einem einzigen riesigen Muskel zu bestehen schien, hatte Moores Klasse als Erstes eine Frage gestellt, die man in Coronado oft zu hören bekam: »Ich habe gehört, ihr Jungs wollt Froschmänner werden?«
    Alle antworteten darauf wie ein Mann mit dem Schlachtruf der SEAL s: »Hooyah!«
    »Gut, dann müsst ihr jedoch erst einmal mich hier überleben. In den Liegestütz, fallt!«
    Moore und der Rest der »Klasse 198 «, die aus insgesamt 123 Kandidaten bestand, ließen sich fallen und begannen mit ihren Liegestützen. Da sie immer noch Kandidaten waren, durften sie ihre Übungen noch nicht auf dem heiligen »Schwarzen Schleif-Platz« der BUD/S ausführen, auf dem diejenigen, die den INDOC -Kurs bestanden hatten, ihre Gymnastikübungen und andere Formen der angewandten Körperfolter betrieben, die ein Teil der »Ersten Phase« der BUD/S -Ausbildung waren: sieben Wochen, die die körperliche Kondition, die Fertigkeiten im Wasser, die Fähigkeit zum Teamwork und die mentale Standfestigkeit eines Mannes überprüfen sollten. Allerdings durfte niemand diese »Erste Phase« beginnen, ohne zuvor den zwei wöchigen INDOC -Kurs erfolgreich absolviert zu haben. Dessen erster Ausdauertest bestand aus folgenden Übungen:
    Eine Strecke von 500 Yards ( 457 , 2 Meter) in Brust- und/oder Seitenschwimmtechnik in weniger als 12 Minuten und
30 Sekunden schwimmen
    Mindestens 42 Liegestütze in 2 Minuten
    Mindestens 50 Sit-ups in 2 Minuten
    Mindestens 6 vollständige Klimmzüge
(keine Zeitbegrenzung)
    Ein Lauf über 1 , 5 Meilen ( 2414 Meter) in langen Hosen und Stiefeln in weniger als 11 Minuten
    W ährend Moores Oberkörperkraft noch etwas zu wünschen übrig ließ, glänzte er besonders beim Schwim men und Laufen. In beiden Disziplinen schlug er seine Klassenkameraden regelmäßig um Längen. In dieser Zeit lernte Moore auch das »Swim-Buddy-Prinzip« kennen. Dies bedeutete, dass man seinen »Schwimmkameraden« niemals allein ließ und dass kein Mann, ob le bendig oder tot, jemals zurückgelassen werden durfte. »Ihr werdet niemals allein gelassen, niemals«, hatte Killian ihnen versichert. »Wenn ihr jemals euren Swim-Buddy verlasst, werdet ihr hart bestraft werden. Sehr

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